Mehrere
Medien schrieben, dass Deutschland von der Schweiz lernen könnte. Auch wenn man
beide Länder überhaupt nicht miteinander vergleichen kann, zeigte die Schweiz
zumindest, dass man in der Krise nicht auch gleich die gesamte Wirtschaft in
die Mitleidenschaft ziehen muss. Aus dem bisherigen Paket zur Förderung der
Schweizer Wirtschaft über 20 Milliarden Franken sind inzwischen 40 Milliarden
Franken geworden. Ein einfacher Antrag, der über die Hausbank einzureichen war bzw.
ist und den diese nur als «plausibel» einstufen musste, ermöglichte Kredite bis
10 Prozent des Umsatzes des Vorjahres bis 500.000 Franken. Alle vom
Berufsverbot betroffenen Selbstständigen erhielten und erhalten Tagegeld, bis sie
ihren Beruf wieder ausführen können. Interessant ist die Einschätzung des
Bundesrates über die Konsequenzen aus Corona: Genauso wie Deutschland hat die
Schweiz trotz der Präsenz der Pharmariesen im eigenen Land (Roche, Novartis,
Ineos), die zusammengenommen ein höheres Bruttosozialprodukt haben als beispielsweise
Portugal, hat man die Abhängigkeit vom chinesischen Markt erkannt und will dem
Abhilfe schaffen. Zudem hat man die Abhängigkeit vom weltweiten Energiemarkt
gespürt. Seit der Erdölkrise in den 1970er Jahren setzt die Schweiz verstärkt
auf Selbstversorgung. Ich gehe daher davon aus, dass die beiden erkannten Aspekte
«Abhängigkeit von China» und «Energie» in den kommenden Jahren in der Schweiz massiv
angegangen werden, beispielsweise durch die Eigenproduktion von Schutzkleidung
und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien.
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