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Donnerstag, 23. April 2020

Schweiz: Stabilisierung der Wirtschaft

Mehrere Medien schrieben, dass Deutschland von der Schweiz lernen könnte. Auch wenn man beide Länder überhaupt nicht miteinander vergleichen kann, zeigte die Schweiz zumindest, dass man in der Krise nicht auch gleich die gesamte Wirtschaft in die Mitleidenschaft ziehen muss. Aus dem bisherigen Paket zur Förderung der Schweizer Wirtschaft über 20 Milliarden Franken sind inzwischen 40 Milliarden Franken geworden. Ein einfacher Antrag, der über die Hausbank einzureichen war bzw. ist und den diese nur als «plausibel» einstufen musste, ermöglichte Kredite bis 10 Prozent des Umsatzes des Vorjahres bis 500.000 Franken. Alle vom Berufsverbot betroffenen Selbstständigen erhielten und erhalten Tagegeld, bis sie ihren Beruf wieder ausführen können. Interessant ist die Einschätzung des Bundesrates über die Konsequenzen aus Corona: Genauso wie Deutschland hat die Schweiz trotz der Präsenz der Pharmariesen im eigenen Land (Roche, Novartis, Ineos), die zusammengenommen ein höheres Bruttosozialprodukt haben als beispielsweise Portugal, hat man die Abhängigkeit vom chinesischen Markt erkannt und will dem Abhilfe schaffen. Zudem hat man die Abhängigkeit vom weltweiten Energiemarkt gespürt. Seit der Erdölkrise in den 1970er Jahren setzt die Schweiz verstärkt auf Selbstversorgung. Ich gehe daher davon aus, dass die beiden erkannten Aspekte «Abhängigkeit von China» und «Energie» in den kommenden Jahren in der Schweiz massiv angegangen werden, beispielsweise durch die Eigenproduktion von Schutzkleidung und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien.

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