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Donnerstag, 28. Februar 2019

Angst vor der Internationalisierung?

In meiner Jugend sprach mein Vater immer von der gelben Gefahr. Was er damit genau gemeint hat, war mir eignentlich nie so ganz klar. Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit meinen Kindern, da das Fernsehen einen Beitrag zum Thema Fridays for Future – der Kinderstreikbewegung für eine bessere Umwelt – sendete. Grundsätzlich sind alle für besseren Umweltschutz. Ich habe jedoch Bedenken, ob die Möglichkeiten in Europa - vorrangig in den deutschsprachigen Ländern, wo Umweltschutz schon heute ernstgenommen wird – nicht oftmals politisch überstrapaziert werden. Und witziger Weise musste ich an meinen Vater denken, als Galileo im Anschluss einen Beitrag sendete, der einen chinesichen Wanderarbeiter auf dem Weg zu seinem Jahresurlaub (zwei Wochen!) zum chinesischen Neujahrsfest zu seiner 500 Kilometer entfernt wohnenden Familie begleitete. Nochmal: Der Mann hat eine Frau und zwei Kinder und sieht diese einmal im Jahr! Eine Ausnahme? In China leben 1,386 Milliarden Menschen. 280 Millionen davon sind Wanderarbeiter. Zum Neujahrsfest bewegen sich rund 500 Millionen Menschen in China von einem Ort zum anderen. Dann sind sogar sechsspurige (!) Autobahnen dicht. Alleine in der vorgestellten Industriestadt Shenzhen, der Fabrik der Welt, gibt es 100.000 Unternehmen und leben 120 Millionen Menschen. Unter teils erschreckenden Arbeitsbedingungen. Atemschutzmasken (die wenig helfen) gehören hier zur Grundausstattung. Meinem Sohn wurde schnell klar: Papa kann es sein, dass in dieser einen Staat mehr Menschen leben als in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen zu Bedingungen – auch und gerade im Hinblick auf den Umweltschutz, die man nur mit dem Wort «unglaublich» - umschreiben kann? Ich würde mir wünschen, dass derart Informationen mehr im Schulunterreicht thematisiert werden!

Dienstag, 26. Februar 2019

Gorch Fock sollte erhalten werden

Das Segelschulschiff der Marine, die Gorch Fock, wurde 1958 nach zehn Monaten Bauzeit in Dienst gestellt. Kosten 8 Millionen DM. 2015 wurde die Sanierung beschlossen. Geplant zehn Millionen Euro. Nun wurde bekannt, dass eine Sanierung nicht vor 2020 zu erwarten ist. Erwartete Kosten 135 Millionen Euro! Natürlich hat dies die Diskussion losgetreten, ob die Gorch Fock noch zu retten sei. Das ist die falsche Diskussion. Die Frage ist, ob die Bundesregierung noch zu retten ist. Wenn das Bundesministerium der Verteidigung derart kompetent in der Kostenplanung und Kostenkontrolle ist, dass sich Kosten ver13,5fachen – dann muss man sich doch ernsthaft fragen, wer da schläft, betrügt oder was auch immer. Oder steckt hinter dem «Modell Deutschland» inzwischen der erklärte Wunsch (vielleicht aus dem Ausland gesteuert?) Deutschland so weit zu destablisieren, dass es wirtschaftlich immer weiter zurückgedrängt werden kann? 1944 war ein vom US-amerikanischen Finanzminister Henry Morgenthauveranlasster verfasster Entwurf, der sogenannte Morgenthau-Plan zur Umwandlung Deutschlands in einen Agrarstaat (wir sollten nie wieder wirtschaftliche Macht erlangen!), im amerikanischen Parlament gescheitert. Vielleicht erleben wir gerade den Trump-Plan (America first!). Die Gorch Fock jedenfalls gehört zum Kulturgut Deutschlands (für die Jüngeren unter uns, die sich unter dem Wort nichts mehr vorstellen können: das war mal das, was uns ausgezeichnet hat). Wir sollten sie erhalten. Sonst haben wir ja auch für jeden Scheiß Geld.  



Donnerstag, 21. Februar 2019

Noch-Kanzlerin Merkel spricht Klartext

 Mit Tiefgang (das ist zynisch gemeint) hat sich Noch-Kanzlerin Merkel für einen Erhalt der politischen Strukturen auf der Münchner Sicherheitskonferenz eingesetzt. So nahm sie – einstimmig nach internationalen Medien - die Handels- und Außenpolitik der USA „auseinander“ und warnte mit Blick auf US-Präsident Donald Trump vor einem Zerfall internationaler politischer Strukturen. „Wir dürfen sie nicht einfach zerschlagen“, so ihr Zitat, hat damit gute Ambitionen „Wir schaffen das“ abzulösen. „Dafür war es höchste Zeit, es war ein diplomatischer Befreiungsschlag in doppeltem Sinne. Zum einen zeigt sie den USA deutliche Grenzen auf. Zum anderen holt sie Deutschland aus seinem diplomatischen Tiefschlaf und gibt Leitlinien vor“, konstatiert Focus Online. Und ich frage mich, ob deutsche Politik inzwischen noch flacher geworden ist, als die des mutierten Ponys aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten (wenn man nicht gerade Richtung Mexiko reitet).

Dienstag, 19. Februar 2019

US-Präsident Donald Trump will IS-Kämpfer verteilen

Rund 800 in Syrien gefangene IS-Kämpfer mit europäischen Wurzeln will US-Präsident Donald Trump auf die Herkunftsländer verteilen. Dies teilte er per Twitter mit. Während Angi-Deutschland (wir schaffen das!) wohlmeindend auf den Vorschlag regagierte, erklärte Dänemark nach Schweizer Medienangaben, dass man nicht gewillt sei, Schwerstverbrecher aufzunehmen. Trump lobte per Twitter auch den aufopferungsvollen Einsatz seiner Armee. Dabei waren es wohl die Kurden, unterstützt durch russische Kampfflugzeuge, die den IS zurückgedrängt haben. Aber die Amerikaner setzen sich ja bekanntermaßen gerne ins gemachte Bett, wie sie es schon im Zweiten Weltkrieg gezeigt haben. Denn die Russen hätten Hitlerdeutschland auch alleine ein Ende bereitet. Doch kommen wir zurück zum Thema: Denn Trump drohte, die 800 Kämpfer anderenfalls freizulassen. Da stellt sich mir die Frage: Warum werden diese Menschen nicht in Syrien verurteilt? Sie haben sich doch dem IS, dem Islamischen Staat als zugehörig erklärt. Warum sind das dann noch Europäer? Wie sollen beispielsweise deutsche Gremien (Gerichte, Gefängnisse, Psychatrien) mit derartigen Menschen umgehen? Menschen, die damit indoktriniert wurden, als letzten Gefallen für Alah das eigene Leben zu opfern (wozu dann offenbar der Mut nicht gereicht hat). Anerkennen wir in diesem «Sonderfall» dann drei Haupt- und zwei Nebenfrauen und 16 Kinder? Ich höre schon jetzt den AfD schreien: Deutscher IS-Kämpfer (drei Enthauptungen!) kostet den Staat aus dem Gefängnis heraus 27.000 Euro im Monat. Zynismus? Fragen Sie bitte wie es den Angehörigen der Journalisten geht, die von diesem Dreckspack (auch nachweisbar Deutschen) enthauptet wurden!!!





Donnerstag, 14. Februar 2019

Senatoren erhöhen Druck auf Trump wegen des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi

Es ist noch nicht völlig klar wie der regierungskritische saudiarabische Journalist Jamal Khashoggi im saudiarabischen Konsulat im türkischen Instabul ermordet wurde. Fakt ist: Kronprinz Mohammed bin Salman bliebt auf öffentilchen Druck kein anderer Weg als dessen Ermordnung zu bestätigen. Nun liegen Geheimdienstberichte vor, wonach der Kronprinz selbst dessen Ermordung veranlasst haben dürfte. Eine Gruppe von Senatoren brachte daraufhin einen Gesetzentwirf ein, um Waffenlieferungen nach Saudi.Arabien einzuschränken. Zudem lief bereits eine Frist ab, nach der Trump aufzeigen sollte, wer nach Meinung der amerikansichen Regierung für den Mord verantwortlich sei. An diese Frist fühlt sich Trump nicht gebunden. Trumps Verweigerungshaltung im Hinblick auf die Außenpolitik zu Saudi-Arabien spricht Bände. Gesetzesvorlagen und demokratische Abläufe werden zum Spielball seiner Alleinherrschaft. Der Demokrat Juan Pachon sagte hierzu: "Entweder hält er sich an das Gesetz oder er bricht es." Jede Wette, dass ihn dies wenig juckt?

Dienstag, 12. Februar 2019

WhatsApp über Fake-News

Auf einer Präsekonferenz in Indien, einem mit 200 Millionen Usern wichtigen Markt für den Messenger Dienst hat WhatsApp erklärt, dass man rund zwei Millionen Accounts pro Monat sperre, um Fake oder Hate-News zu verhindern oder einzudämmen. Ein Probem, mit dem WhatsApp zunehmend zu kämpfen hat. Die meisten dieser Accounts würde man bereits kurz nach der Registrierung schließen.
Das Unternehmen verriet laut dem Guardian auch, nach welchen Kriterien dubiose Accounts gelöscht werden. So würden automatisierte Accounts entfernt, bei denen nur selten der Status "schreibt" zu sehen sei. Zudem würden verdächtige Nutzer dadurch auffallen, dass direkt nach der Registrierung eine große Anzahl an Nachrichten an viele Empfänger verschickt werden.




Donnerstag, 7. Februar 2019

Trump: Rede zur Lage der Nation und zu sich selbst

Verspätet hat der amerikanische Präsident Donald Trump die Rede zur Lage der Nation gehalten. Es ging um die großartigen Leistungen der Wirtschaft, seiner Administration und natürlich um ihn. Und es ging um die Mauer. Seit Monaten toben hier die Auseinandersetzungen zwischen Republikanern und Demokraten. Bis zum 15. Februar soll nun erneut um die Mauer zwischen den beiden Lagern verhandelt werden. Gibt es bis dann keine Einigung, droht Trump erneut mit einem «Shutdown». Er drohte sogar mit der Ausrufung eines Notstands an der mexikansichen Grenze Mit einer Notstandserklärung könne er – so seine Aussage - die Mauer auch ohne die Zustimmung durch den Kongress bauen lassen. Rechtlich ist das aber höchst umstritten. Und seine Vorgehensweise zeigt eines: Dieser Mann handelt nicht wie der Repräsentant seines Volkes, sondern wie der Sonnenkönig. Aber auch diesen nahm zum Schluss keiner mehr ernst.

Dienstag, 5. Februar 2019

Saudi-Arabien: Hausmädchen hingerichtet


Rund eine Million Filipinos arbeiten nach offiziellen Quellen in Saudi-Arabien. Größtenteils auf Baustellen unter menschenunwürdigen Verhältnissen mit gravierenden Sicherheitsproblemen. Oder als Wanderarbeiterinnen, was oft mit Wanderhuren umschrieben wird. Und schließlich in den Haushalten der saudischen Mittel- und Oberschicht. Sie arbeiten mit Niedrigstlöhnen, müssen ihren Pass abgeben und werden nicht nur sprichwörtlich zum Besitz der «Gastfamilien». Nicht selten werden sie gequält, missbraucht, geschändet. Und bei Missfallen auch schon einmal hingerichtet. Wie in einem aktuellen Fall. Danach wurde eine 39 Jahre alte Frau unlängst gehängt. Angeblich wegen Mordes. Die saudische Justiz lehnte es ab, dass sich die Frau gegen eine Art "Blutgeld" an die Familie des Opfers von der Todesstrafe freikaufen konnte, was saudischen Familien natürlich zusteht. Jegliches Intervenieren der phillipinischen Regierung wurde ignoriert. Einzelheiten nannte das Ministerium nicht. Das islamisch-konservative Königreich gehört zu den Ländern mit den meisten Todesurteilen weltweit. Nach der jüngsten Statistik von Amnesty International wurden 2017 in Saudi-Arabien mindestens 146 Menschen hingerichtet. Ein ideales Urlaubsland wie ich finde.