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Donnerstag, 29. Oktober 2015

Michael Oehme, Schweiz News: Der Blogger - und andere Exoten

Über die Resonanz auf unseren letzten Beitrag zum Thema Umgang mit Bloggern haben wir uns – offen gesagt – gewundert. Der Beitrag zum Nachlesen unter http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2015/10/Michael-Oehme-ueber-den-Umgang-mit-Bloggern.html. Eigentlich dachten wir, die aufgeführten Details seien bekannt. Grund genug für uns, auf ein paar weitere Aspekte einzugehen. 

Schema-F Fehlzeige 
In unserem vorausgegangenen Beitrag haben wir schon versucht darauf hinzuweisen, dass Blogger beziehungsweise deren Handeln von einer ganz starken persönlichen Seite aus geprägt sind. Will man mit ihnen zusammenarbeiten, muss man sich von Standards verabschieden. Es geht immer darum, den Schlüssel der persönlichen Triebfeder des jeweiligen Bloggers zu erkennen. Anders ausgedrückt: Fragen Sie sich nicht, wie sie ihre Vorstellungen auf dem jeweiligen Blog unterbringen können, sondern immer nur, welche Vorteile der Blogger von einer "Zusammenarbeit" mit Ihnen haben kann.

Intuitive Vorgehensweise 
Es klingt ein wenig subversiv, aber in der Zusammenarbeit mit Bloggern spielt man nicht selten verkehrte Welt und man sollte tunlichst hiervon Abstand nehmen, wenn man eine Zusammenarbeit mit dem eigenen Gewissen nicht in Einklang bringen kann. Noch einmal: Der Blogger darf nicht das Gefühl haben, dass Sie etwas von ihm wollen, sondern er sollte sich darüber begeistern, was Sie ihm anzubieten haben. Dementsprechend substanzhaltig sollte Ihre "Zulieferung" sein. Einfach ist dies nicht.

Dienstag, 27. Oktober 2015

Michael Oehme aus der Schweiz: Sind Partnerschaften mit Bloggern denkbar?

In den vorangegangenen Beiträgen haben wir versucht, Sie in die mögliche Denkweise von Bloggern einzuführen. Wichtig war uns dabei auch, die unterschiedlichen Intentionen und Arbeitsweisen zwischen Journalisten und Blogger herauszuarbeiten, damit Sie Ihre mögliche Zusammenarbeit mit Bloggern hierauf abstellen können.

Überzeugungstäter
Blogger sind Überzeugungstäter. Sie für sich zu gewinnen, ist keine leichte Aufgabe. Eine mögliche Zusammenarbeit verlangt dabei sehr viel Fingerspitzengefühl und muss eine 100-prozentige Win/Win-Situation darstellen. Wir sollten uns dabei durchaus bewusst sein, dass viele Blogger eine reichweitenstarke Bloggerschaft erreichen und somit die eigenen Bestrebungen nach mehr Wahrnehmung – wir sprachen vereinzelt auch von Markenbewusstsein – verstärken können. Aber auch das Gegenteil ist sehr schnell möglich.

Kommerzialisierung
An dieser Stelle muss ein Punkt angesprochen werden, den viele, die sich mit dem Thema Blogging beschäftigen, nur gar zu gern umgehen. Denn vergessen wir einmal kurz, dass viele Blogger ihre Internetseiten aus Idealismus betreiben, so wissen viele in der Tat nicht, wie sie ihre Reichweite transformieren könnten. Dabei sind die Ansätze gar nicht so kompliziert. Wenn ein Unternehmen durch einen Blog seine Zielgruppe besser erreicht, was ist dann daran so verwerflich, wenn es eine Form der Zusammenarbeit gibt? So könnte besagtes Unternehmen den neutralen Blog zum Beispiel als Empfehlung auf dem hauseigenen Blog nehmen und der eigenen Seite damit mehr Glaubwürdigkeit verleihen. Auch könnte man dem Blogger Zugang zu Expertenwissen anbieten, seinen Auftritt professionalisieren usw. In der Tat besteht allerdings in der bereits angesprochene Individualität des jeweiligen Bloggers die größte Herausforderung – aber niemand hat behauptet, dass die Erschließung dieser möglicherweise fruchtbaren Verbindung einfach ist.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Kommunikationsberater Michael Oehme: Mehr Umsatz durch PR SEO

Da haben wir nicht schlecht gestaunt, wie unverhohlen Suchmaschinenspezialist Benjamin Pannen in seinem Beitrag „Reines Google SEO oder SEO das Kunden bringt?“ (http://primweb.de/google-seo-kunden-umsatz/) das Thema Umsatz anspricht. Bislang hatte man bei Beiträgen von sogenannten Internet-Experten oft das Gefühl, Suchmaschinenoptimierung (PR SEO) sei etwas Losgelöstes, im Kosmos Schwebendes – aber eben nicht umsatzorientiert. Diesen Zopf schneidet Pannen beherzt ab. Richtig so! Da lesenswert, gehen wir auf ein paar Aspekte ein.
 
Mit den Augen des Nutzers
Wie wir ebenfalls in mehreren Beiträgen herausgearbeitet haben (so in http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.de/2015/09/michael-oehme-wenns-auf-den-inhalt.html) hält Pannen die „wunderbare Technik“ (Links kaufen, Keyworddichte erhöhen und optimieren, Money-Keyword-Domain schalten etc.) für „Good old times“. Dies alleine würde nicht reichen, um eine tatsächliche google-Präsenz zu garantieren. Was aber sind die Alternativen? Wieder einmal sind es die Augen und das Verhalten des Nutzers, worauf die neuen Algorithmen abstellen. Und – dies muss man an dieser Stelle auch einmal deutlich sagen – Suchmaschinenbetreiber nutzen immer mehr ihre Vormachtstellung, indem sie AdWords-Anzeigen verkaufen. Dass diese dann vorne stehen, wen wundert's ...

Hilf mir bei der Entscheidung!
Doch schauen wir uns an, was Pannen als anschauliches Beispiel wählt: Er gibt ein „beste winddichte Regenjacke“ und stellt fest, dass an ziemlich hoher Position die ersten „Vergleichsportale“ auftauchen. Das ist eine Erfahrung, die wir in den letzten Monaten ebenfalls verstärkt feststellen. Suchmaschinen wollen dem Nutzer Hilfe bei der Entscheidungsfindung geben. Also sind Vergleichsseiten und Hilfsportale bei Suchmaschinen gut gerankt. In Folge dessen, sollte man sie auch in seine Bestrebungen integrieren, wenn man sein Suchmaschinen-Ranking verbessern möchte.

Presseplattformen schwächeln
Dass es offenbar nicht mehr reicht, seine Messages auf einer Vielzahl von Presseplattformen einzustellen, auch dieser Einschätzung von Pannen können wir uns anschließen. Suchmaschinen wie google bewerten offenkundig inzwischen nicht nur die Plattformen untereinander und berücksichtigen dabei Beiträge nur noch auf einer oder maximal zwei Plattformen – derartige Plattformen als reine Anbieter von Informationen haben inzwischen selbst erkennbar nicht mehr den Stellenwert, wenn es um die Frage geht: wie komme ich bei meinem Suchmaschinen-Ranking möglichst weit nach Vorne. Einen höheren Stellenwert haben inzwischen offenbar Bloggs, die wertvollen Content bieten. Auf dieses Thema gehen wir in unserem nächsten Beitrag ein.  

Freitag, 16. Oktober 2015

Michael Oehme: Über den „Umgang“ mit Bloggern

Blogger ist ein Blog-Dienst, den Google zur öffentlichen Nutzung anbietet. Unter einem Blog versteht man dabei, sich in einer Gruppe zu formieren. Das bringt die Intention sehr schön auf den Punkt. Wer sich also Blogger mitteilt, tut dies (zumindest am Anfang) zumeist nicht gegen Geld, sondern aus Überzeugung. Der Blogger will sich mitteilen. Das hilft uns zu verstehen, weshalb Marketingbeauftragte mit Bloggern anders umgehen sollten als mit Journalisten. Vielen ist dies jedoch nicht bewusst. Um es auf den Punkt zu bringen, polarisieren wir in den folgenden Zeilen.

Journalistische Sorgfaltspflicht
Journalisten sind es gewohnt, Themen auf der Basis von Informationen zu erfassen und zu hinterfragen. Gerne nimmt hierzu den von Kommunikationsberatern zur Verfügung gestellten Content zu Hilfe und lässt die eigene Recherche gerne in einem persönlichen Interview münden. Zitate lässt man dabei in der Regel freigeben, die Persönlichkeitsrechte werden gewahrt. Der Journalist spielt sich nicht als Meinungsmachen auf, sondern wägt Informationen im Hinblick auf den Lesernutzen ab und veröffentlicht entsprechend. „Was nicht bewiesen werden kann, wird auch nicht geschrieben“, lautet ein typischer Satz aus der Journalistenschule. Allerdings sind die Grenzen durch die verstärkte Ausrichtung auf Online-Redaktionen und persönliche Foren von Redakteuren und Journalisten inzwischen immer fließender.

Meine Meinung ist meine Meinung ist meine Meinung
Womit wir nicht sagen wollen, dass der Blogger nicht an der Wahrheit interessiert ist. Da ihm sein Blog aber Herzenssache ist, ist es für den Blogger das höchste Gut, die Seiten im Hinblick auf Optik und Inhalt selbst zu gestalten und eigenen Content zu produzieren. Die neutrale Darstellung weicht dabei oft einer persönlichen Meinung, gerne auch nach dem Motto: Herr Lehrer, ich weiß was! Die Tatsache von Millionen von Blogs weltweit zeigt dabei, dass viele Menschen Interesse an deren Meinungen haben. Mögliche Nachteile, wie beispielweise unberechtigte Diffamierungen, werden dabei in Kauf genommen.

Was leiten wir daraus ab?

Klingt komisch, aber Blogger sind „Persönlichkeiten“, die auch als solche wahrgenommen werden wollen. Man könnte auch von einer gewissen Eitelkeit sprechen. Was nicht heißt, dass Journalisten keine Persönlichkeiten sind – aber bei Ihnen steht die eigene Persönlichkeit nicht im Vordergrund. Zumindest in der Regel nicht. Dies bedeutet für Kommunikationsverantwortliche zumindest zwei Dinge: Zum einen sollte man es sich schenken, Bloggern mit wohlmeinenden Informationen oder gar barschen Formulierungen auf den Geist zu gehen. Das geht – wie verweisen auf die vorherigen Ausführungen – mit Sicherheit in die sprichwörtliche Hose. Und Sie sollten bei Bloggern mehr als sonst auf die Persönlichkeit eingehen – was auch heißt, sich vorher intensiv über diese zu informieren. Wobei wir auch und gerade die „soften Daten“ meinen.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Michael Oehme: Schau mir in die Augen Kleines oder was Mikroexpressionen verraten

Im vorangegangen Beitrag sind wir darauf eingegangen, dass man durch Messungen der Hautleitfähigkeit Emotionen erkennen kann. Der Ausschlag der Kurve zeigt dabei an, dass Emotionen im Spiel sind - aber eben nicht welche.  

Mikroexpressionen verraten die „wahren Gedanken“
Wikipedia beschreibt das Wort Mikroexpressionen oder auch Mikromimik als „flüchtige Gesichtsausdrücke, die Sekundenbruchteile dauern.“ Nach Meinung von Fachleuten sagen sie uns sehr verlässlich, was der Proband gerade denkt, bevor er seine Gefühlsregung durch das Gehirn kontrollieren kann. Insofern sind sie nicht manipulierbar.

Sieben „Basisgefühle“
Wissenschaftlich erforscht wurde das Thema durch den Ethnologen Paul Ekman, der gemeinsam mit Wallace V. Friesen die sieben Grundemotionen Ekel, Ärger, Angst, Traurigkeit, Freude, Überraschung und Verachtung im Facial Action Coding System (FACS) zusammenfasste. Diese beschreiben sehr genau, welcher Gesichtsausdruck mit welcher Emotion in Verbindung gebracht werden kann. Um dies zu erforschen, wird der jeweilige Proband bildlich gesprochen an eine Kamera angeschlossen, die in der Lage ist, diese Kurzzeitreaktion in Zusammenhang mit seinen Aktivitäten an einem Computer in zeitlichen Einklang zu bringen. Das Ergebnis ist eine schonungslose Offenlegung seiner Gefühle beim jeweiligen Handeln. 

Profiwissen gefragt
Was auf den ersten Blick einfach klingt, wird an dieser Stelle kompliziert, denn es gehört schon sehr viel Erfahrung dazu, die in Sekundenbruchteilen auftretenden Reaktionen richtig zu interpretieren. Ein Beispiel gefällig? Die Grundemotion Ärger erkennt man an: Augenbrauen nach unten und zusammengezogen, obere Augenlieder angehoben, untere Augenlieder angespannt, Lippen nach außen gepresst. Alles klar? Interessant ist dabei, dass fünf der Basisemotionen negativ sind, eine – die Überraschung – neutral und nur die Freude positiv. Sie erkennt man übrigens an: Fältchen an den äußeren Augenwinkeln, Nasolabialfalte (die sog. Nasenlippenfurche von den Nasenflügeln zum Mund) vertieft, Mundwinkel angehoben. Da muss man schon sehr genau hinschauen ... Wenn man aber Analyse dieser Untersuchung sehr genau nimmt, kann man durchaus das Potential finden, weshalb manche Internetseiten „freudig“ genutzt werden und wieder andere keine oder gar negative Emotionen wecken. Es ist dann Aufgabe der Programmierer, genau diese Hürden zu vermeiden.   

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Michael Oehme, Schweiz: Emotionen erfassen

Damit zwei Menschen sich lieben lernen, müssen sie sich mit allen Sinnen (Sehen, Hören, Riechen, Tasten) erfassen. Genau genommen laufen in unserem Körper permanent hochkomplizierte Prozesse aus genau diesen „Bestandteilen“ ab. Das Wissen hierüber machen sich natürlich auch Marketingspezialisten zunutze.

Branding durch Emotionen
Ich möchte es an dieser Stelle noch einmal wiederholen: eine Marke, einen Brand positioniere ich in meiner Zielgruppe am ehesten dadurch, indem ich Emotionen wecke. Aus meiner Sicht zeigt dies derzeit am deutlichsten der Anbieter eines stark zuckerhaltigen, gewöhnungsbedürftig riechenden Power-Getränks (man muss den Namen nicht einmal nennen und jeder weiß trotzdem sofort, um wen es geht), der seinen „Flügel verleihenden“ Energietrink mit den wagemutigsten sportlichen Aktivitäten verbindet. Da wollen viele dabei sein und genau so wagemutig wirken. Jeder weiß, dass die Produktionskosten dieses Getränks im Centbereich liegen und viele Wissenschaftler davor warnen (die anregenden Inkredienzen halten sie für nicht mehr anregend als eine Apfelsaftschorle). Das hat dem Erfolg bisher in keiner Form geschadet (Umsatz 2014 immerhin 5.1 Milliarden Euro). Konsequenterweise hat man die eigentliche Produktion denn auch ausgelagert und konzentriert sich ausschließlich auf die Vermarktung.  

„Wie doll liebst du mich eigentlich?“
Wir wissen nun, wie wichtig Emotionen auch beim Online-Markenbranding sind und dass sich Wahrnehmungen messen lassen. Im vorangegangenen Beitrag haben wir damit begonnen, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man aus den Reaktionen von Probanden erfahren kann, welche Bestandteile einer Webside positive Reaktionen (= Emotionen) hervorrufen. Eine Möglichkeit ist das bereits dargestellte Eyetracking. Ist der Proband denn einmal verkabelt, wird auch seine Hautleitfähigkeit gemessen. Es handelt sich dabei um ein absolut unbestechliches Verfahren, das viel über Emotionen verrät. Starke Emotionen führen dabei zu starken Ausschlägen in der Messkurve. In Kombination mit dem Eyetracking (wie wissen gerade, wo er ist), lassen sich so Emotionen zuordnen. Der Nachteil: Durch Hautmessverfahren lassen sich lediglich Emotionen zuordnen. Ob diese nun positiv oder negativ sind, hierfür gibt es ein weiteres Verfahren.
Ein Gesichtsausdruck sagt mehr als 1000 Worte  
Es handelt sich um Microexpressionen, der Analyse des Gesichtsausdrucks. Auch auf dieses Verfahren kann der Proband keinen Einfluss nehmen, denn unser Gehirn (genauer gesagt das limbische System) kontrolliert unsere Gesichtsmuskeln in den ersten 40 bis 100 Minisekunden noch bevor unser Verstand sagen kann, dass es beispielsweise vielleicht jetzt nicht gut ist, die Stirn zu runzeln. Wissenschaftlich fundiert dargestellt wurden die Formen der Microexpressionen durch deren „Erfinder“, den Ethnologen Paul Ekman. Seine Ausführungen und Schlussfolgerungen sind bis heute unumstritten und werden in den veschiedensten Ausführungen an vielen Stellen eingesetzt. Wir werden im kommenden Beitrag auf die sieben Basisemotionen eingehen.  

Sehen und Fühlen
Inzwischen haben sich Unternehmen darauf spezialisiert, das Nutzerverhalten zu dokumentieren und zu interpretieren. Hierbei werden die „Probanden“ physisch gebeten, die entsprechenden Internetseiten zu nutzen. Dieser Prozess wird erfasst. Und zwar im Hinblick auf den Augenkontakt bzw. die Empfindungen. Was ein wenig nach Science Fiction klingt, nennt sich auch Brand Experience Analyse und beschreibt  zum Beispiel mit Hilfe des Eyetracking-Verfahrens, welchen „Augenverlauf“ die Probanden nehmen. Wichtig ist, wo sie in welcher Reihenfolge wie lange hinschauen. Durch parallele Gedankenprotokolle (der Proband ist verkabelt) erfährt man dann zum Beispiel, was der Proband vorhat, an welcher Stelle offensichtlich Probleme entstehen, wie diese gelöst werden usw. Kombiniert wird dieser Test durch die Messung der Hautleitfähigkeit bzw. – vereinfacht gesagt - durch die Veränderung des Gesichtsausdrucks. Auf diese Methoden, Emotionen zu erfassen, gehen wir im nächsten Beitrag ein.