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Freitag, 29. Januar 2021

Versicherungsbetrug: Jede zehnte Schadensmeldung ist dubios

Jeder zehnte Deutsche hat nach eigener Aussage schon einmal einen Versicherungsbetrug begangen – oder zumindest Wissen darüber, dass in ihrem näheren Umfeld betrogen wurde. Das hat eine repräsentative Infas-Quo-Studie im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ergeben. Die Dunkelziffer dürfte weit darüber liegen – aber allein, dass so viele Menschen kriminelle Machenschaften bereitwillig in einer Umfrage offen zugeben, sollte hellhörig machen.

„Versicherungen beruhen auf dem Solidarprinzip“, betonte Rüdiger Hackhausen, Vorsitzender der Kommission Kriminalitätsbekämpfung des GDV im Mediengespräch am Donnerstagvormittag. Laut der Studie zum Thema entsteht den Versicherern in der Schaden- und Unfallversicherung durch Betrug ein Schaden von rund fünf Milliarden Euro im Jahr. Die Unternehmen gehen davon aus, dass jede zehnte Schadenmeldung dubios ist. Betroffen sind vor allem die Sparten Haftpflicht und Hausrat, in denen die Fälle teils weniger komplex sind und in denen es um vergleichsweise kleinere Summen geht. Brillen und Handys gehören dabei zu den häufigsten gemeldeten Objekten. „Kommt zum Beispiel ein neues IPhone auf den Markt, steigen die Schadenmeldungen zu kaputten Handys sprunghaft an", nennt Hackhausen als Beispiel.

Besonders jüngere Versicherte unter 29 Jahren zeigten sich offen für Betrügereien, 20 Prozent von ihnen haben Verständnis dafür, wenn andere sich Leistungen bei Versicherungsunternehmen erschleichen. Insgesamt ist die Akzeptanz für Versicherungsbetrug laut Umfrage jedoch gering. Nur jeder Zehnte findet, dass ein solches Vergehen ein Kavaliersdelikt sei. Quelle: www.procontra-online.de

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