In dieser Woche beschäftigt sich Kommunikationsexperte Michael Oehme mit dem aufkommenden Antisemitismus in Deutschland. „Vergangene Woche betonte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, er wolle ein "politisches Zeichen" gegen Straftaten setzen, die sich gegen Juden richten. In Zukunft müssen diese Art von antisemitischen Straftaten genauer verfolgt werden“, erklärt Oehme.
„Klein
musste gezwungenermaßen auf das Thema Antisemitismus in Deutschland
reagieren, da es erst kürzlich zu einer antisemitischen Attacke in
Berlin kam. Lange Zeit schon hatte der Verband der deutschen Juden für
eine bessere Aufklärung der Fälle plädiert und auf die Problematik
aufmerksam gemacht“, so Michael Oehme weiter. Anfang letzter Woche wurde
im Berliner Stadtteil Friedrichshain ein 21-jähriger Mann geschlagen,
weil er sich mit seinen Freunden nach einem Diskothekenbesuch auf
Hebräisch unterhalten hatte. Der Täter ist auf der Flucht, wird aber vom
polizeistaatlichen Schutz gesucht.
„Nach
den damaligen NSU-Morden, welche leider auch mit viel staatlichem und
behördlichem Versagen einher ging, wurde sogar ein extra Paragraf in das
Strafgesetzbuch aufgenommen, laut dem rassistisch und fremdenfeindlich
motivierte Taten besonders schwer bestraft werden“, erklärt Oehme.
Auch
Klein betonte, dass eine Strafverschärfung für antisemitische Taten im
Gesetz stärker verankert sein müssten. „Denn Antisemitismus ist eine
besondere Form der Diskriminierung, keine Unterkategorie des Rassismus“,
so Klein. Dafür fordere er mehr Personal und eine effizientere
Ausbildung. „Polizei und Staatsanwaltschaft müssen endlich in die Lage
versetzt werden, die Fälle wirklich zu verfolgen, und zwar schnell“,
sagte Klein.
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