„Die
einzigen, die davon profitieren, sind die großen Unternehmen wie
Ferrero. Der weltberühmte Brotaufstrich wird von der italienischen
Konditorei Ferrero hergestellt, dem größten Haselnusskäufer der Türkei,
der auch Ferrero Rocher-Pralinen und Kinder Schokoladeneier herstellt“,
fügt Michael Oehme hinzu.
Ferrero verfügt über sechs Standorte und beschäftigt mehr als 1.000
Mitarbeiter in der Türkei, wo es seit 35 Jahren Haselnüsse bezieht. 2014
erwarb sie die türkische Oltan-Gruppe, einen lokalen Marktführer, der
Nüsse beschafft, verarbeitet und verkauft. Mittlerweile weigern sich
türkische Bauern, ihre Haselnüsse an Ferrero zu verkaufen.
Omer
Demir, Präsident der Istanbuler Landwirtschaftskammer, hat die
türkische Wettbewerbsbehörde aufgefordert, einzugreifen. „Sonst werden
sie überall alles kontrollieren und wir werden an einen Punkt kommen, an
dem wir unser Produkt nur noch an sie verkaufen können.“
„Haselnussproduzenten haben das Gefühl, keine Wahl zu haben und haben
Angst, sich gegen den italienischen Riesen auszusprechen. Sie
befürchten, dass sie ihre Haselnüsse nicht mehr verkaufen können, wenn
sie sich zu Wort melden. Das ist leider in vielen Branchen ein
Teufelskreis. Zugleich müsste die türkische Regierung diese Menschen
mehr unterstützen und die Preisgestaltung, Lagerung und Zahlungen
überwachen. Erst kürzlich hat sich türkische Regierung bereit erklärt,
zu helfen, was die Hoffnungen der Produzenten weckt“, erklärt
Kommunikationsexperte Michael Oehme abschließend.
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