Wohnen
wird zunehmend teurer und viele Städte brauchen eine Mietpreisbremse – doch
zählt die sächsische Metropole Leipzig auch dazu?
Der Immobilienmarkt in Leipzig boomt seit Jahren. So sind
die Mieten um bis zu 27 Prozent seit 2012 gestiegen. Eine Stadt, die einst
einen beliebten, aber erschwinglichen Immobilienmarkt bot, kann mittlerweile
mit den westlichen A-Standorten mithalten. Wohnen in Leipzig erfreut sich nach
wie vor großer Beliebtheit und ist doch ein Stück Luxus geworden. „Bei
Quadratmeter-Preisen von unter 6 Euro sind die Mieten in Leipzig zwar noch
weitaus günstiger als in Hamburg oder München. Hier kostet Wohnen teilweise
sogar das Doppelte“, erklärt der PR-Experte Michael Oehme. „Nichtsdestotrotz
ziehen immer mehr Menschen nach Leipzig. Dementsprechend sinkt der Leerstand
kontinuierlich.“
Die Problematik fängt allerdings da an, wo das Budget
vieler Leipziger aufhört: In manchen Bezirken können sie sich keine
Mietswohnung mehr leisten. Die Befürchtung vor einer Differenzierung zwischen
armen und reichen Bezirken liegt also nahe. „Um dies zu verhindern, wurde in
anderen Städten unter anderem zum Jahresbeginn die Mietpreisbremse eingeführt“,
so Oehme weiter. Denn bei Wiedervermietung darf die Miete dann höchstens zehn
Prozent über der ortsüblichen liegen. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass
Leipzig ein Kandidat für die Mietpreisbremse ist? „Die Zustände in Leipzig sind
noch nicht vergleichbar mit jenen in Berlin, Hamburg oder München. Städte, in
denen bei einer Wiedervermietung der neue Preis bis zu 40 Prozent über der
ortsüblichen Miete liegt“, betont Michael Oehme. Andererseits: Sollte der Ansturm
auf den Leipziger Immobilienmarkt weiter anhalten und die Stadt jährlich 10 000
Einwohner hinzugewinnen, werden rund 25 000 Wohnungen am Markt fehlen. Es ist
also durchaus möglich, dass spätestens in einigen Jahren die Leipziger Mietpreisbremse
eine Option darstellt.
Unterdessen sind die Spitzenmieten im letzten halben Jahr
schon auf 12,25 Euro pro Quadratmeter geklettert.