Die Einführung des Mindestlohns in Deutschland zum Jahreswechsel wird von vielen Arbeitnehmern als Segen empfunden. „Die Menschen in Deutschland sollten grundsätzlich von ihrer Arbeit leben können, ohne in großem Umfang auf Sozialleistungen angewiesen zu sein“ ist ein Credo, das inzwischen nicht nur Gewerkschaftler auf den Lippen führen.
Probleme
bereitet der Mindestlohn oftmals in Pflegeberufen. „Wir befürchten, dass viele
Pflegeanstalten den Druck auf die Mitarbeiter erhöhen werden, anstatt neues
Personal einzustellen“, stellt Uwe-Matthias Müller, der Leiter des Berlinbüros
des Bundesverband Initiative 50Plus fest. Hinzu käme, dass es gerade in Pflegeberufen
einen großen Mangel an Fachkräften gebe. Da viele Pflegebedürftige zudem schon
heute Sozialfälle seien, steige die Belastung des Staates Jahr für Jahr. Im
Ergebnis würden schon heute viele Heime eher „Pflege-Fabriken“ als
lebensbejahenden Versorgungseinrichtungen ähneln.
„Wir
fordern eine stärkere Unterstützung der häuslichen Pflege“, so Uwe-Matthias
Müller. Dies müsse sich nicht nur in gezielten Fortbildungskursen äußern,
sondern auch in finanzieller Unterstützung. Derzeit erhalten viele pflegende Familienangehörige
weniger als 500 Euro im Monat – umgerechnet also weit weniger als dies dem
neuen Mindestlohn entspricht.
Der
Bundesverband Initiative 50Plus fordert daher eine Diskussion zum Thema
Pflegenotstand in Deutschland und welche Lösungsansätze möglich sind. „Die
staatlichen Aufwendungen für Pflegeeinrichtungen sind zu hoch und könnten aus
unserer Sicht durch eine gezielte Umverteilung zur Förderung der häuslichen
Pflege verringert werden“, so Müller.
Das ist doch mal ein kreativer Ansatz. Viele Menschen können ihre Angehörigen nicht pflegen, weil sie es sich schlicht nicht leisten können.
AntwortenLöschenWer sich über die Arbeit des Verbandes informieren möchte, findet im Internet eine Vielzahl an interessanten Seiten
AntwortenLöschengib doch gleich den Link dazu: http://www.bundesverband-initiative-50plus.de
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