Oxfam
warnt: „Soziale Ungleichheit wächst schockierend schnell"
Die Entwicklungsorganisation Oxfam warnt vor einer immer
größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich. In einer aktuellen Studie zur Vermögensverteilung
auf der Welt heißt es: „Die soziale Ungleichheit wächst schockierend schnell“.
Demnach wird vom kommenden Jahr an das reichste Prozent der Weltbevölkerung
mehr als die Hälfte des weltweiten Wohlstands besitzen. „Die Kluft zwischen den
wenigen Reichsten und dem Rest wird schnell tiefer“, weiß auch
Kommunikationsberater Michael Oehme. Noch im Jahre 2009 gehörten 44 Prozent des
Wohlstands einem Prozent der Weltbevölkerung – im vergangenen Jahr waren es
bereits 48 Prozent. 2016 werde er auf mehr als 50 Prozent anwachsen. In der
Gruppe der Reichsten habe jeder Erwachsene ein Vermögen von 2,3 Millionen Euro.
Laut Oxfam liegt fast das gesamte Resteigentum (46 Prozent von insgesamt 52
Prozent) in den Händen von 20 Prozent der Weltbevölkerung. Unterdessen müssen
sich die übrigen 80 Prozent der Menschheit den verbliebenen Reichtum von etwa
5,5 Prozent teilen.
„Das Ausmaß der globalen Ungleichheit ist beunruhigend“,
so Oehme weiter. Nun versucht Oxfam diese Ungleichheit zu minimieren, indem die
Organisation von den Staaten mehrere Maßnahmen fordert: Die Bekämpfung von
Steuervermeidung und Steuerflucht; die Besteuerung von Kapital anstelle von
Arbeit; die Einführung von Mindestlöhnen sowie die Verbesserung der
öffentlichen Dienstleistungen. Die Regierungen müssten sich gegen
Interessengruppen durchsetzen, "die einer faireren und gedeihlicheren Welt
im Wege stehen", heißt es unternehmensintern.
Die Thematik ist auch unter anderem relevant auf dem
diesjährigen Weltwirtschaftsforum im Schweizer Bergort Davos, weches von Mittwoch
bis Samstag in der Schweiz stattfindet. Dabei sein werden Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU), Frankreichs Präsident François Hollande und Chinas
Ministerpräsident Li Keqiang. Des Weiteren 300 weiteren Staats- und
Regierungschefs sowie Managern von Wirtschaftsunternehmen und Vertretern der
Zivilgesellschaft. „Es ist wichtig, dass sich die Politik kontinuierlich und
vor allem nachhaltig mit dem Problem beschäftigt“, betont Oehme abschließend.
Der derzeit niedrige Erdölpreis wirkt für Verbraucher wie eine Lohnerhöhung. Das betrifft sowohl das Betanken des Autos wie das Heizöl für den Tank im Haus. Die Bundesbank erwartet, dass sich dieses und nächste Jahr, so lange glaubt man an günstige Energiepreise, Auswirkungen auf den Konsum feststellen lassen. So etwas ist immer auch mit einem steigenden Bruttosozialprodukt gleichzusetzen. Die Verbraucher sind sich dennoch uneins: viele glauben nicht an einen mittelfristigen Trend, der Erleichterungen bieten könnte.
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