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Donnerstag, 9. Juni 2016

Alles auf die „Online-Karte“ setzen?

Heute möchte ich einen Beitrag aus „PR im Web“ von Harald Müller zum Anlass nehmen (http://primweb.de/print-tot-eigene-website-unbedeutender/), der auf der Basis statistischer Zahlen aus den USA deutlich macht, dass Printwerbung immer weiter an Bedeutung verliert. Derartige Zahlen sind sicher auch auf Deutschland zu übertragen. Ich bin bei der Einschätzung jedoch „gespalten“.



Offline ist gefragt

Denn entgegen vieler Behauptungen sind Offline-Medien in Deutschland sehr gefragt. So kamen im vergangenen Jahr alleine 111 neue Zeitschriften auf den Markt, der überwiegende Teil zu Spezialthemen. Zwar machten 60 auch wieder dicht. Die Verleger in Deutschland halten den Zeitschriftenmarkt jedoch für stabil. Persönlich glaube ich, dass Zeitschriften verstärkt das Bedürfnis nach entspannter Lektüre, gern auch bei den eigenen Hobbys erfüllen. Mit Verlaub: wo sollte ich also mit einer Anzeige besser vertreten sein, als in einer Zeitschrift, die sich an meine Zielgruppen richtet und bei der sich die Leser offensichtlich auch die Zeit für eine längere Lektüre nehmen. Die Verweildauer bei Offline-Medien ist nämlich durchschnittlich länger als bei Online-Medien.


Offline ist glaubwürdiger

Ich behaupte dabei seit Jahren, dass User irgendwann bemerken, dass Internetbeiträge nicht dem journalistischen Kodex entsprechen müssen. Sie müssen weder belegt sein noch stimmen. Ich habe viele Beispiele in den letzten Jahren gefunden, wo Aussagen einfach nicht stimmten, Rechenbeispiele falsch waren etc. Das Internet ist dabei nur vermeintlich flüchtig, die Beiträge aber in der Regel flüchtiger geschrieben als beispielweise in einer Zeitschrift. Prompt bekomme ich Rückdeckung durch einen Beitrag in der Wirtschaftswoche, der auch online abrufbar ist (http://www.wiwo.de/unternehmen/it/verband-deutscher-zeitschriftenverleger-zeitschriften-so-stark-genutzt-wie-noch-nie/9728198.html). Zitat: „Beim Vertrauen der Leser haben einer Umfrage zufolge die traditionellen Medien ihren Vorsprung ausgebaut. Angesichts der weiter wachsenden Informationsflut setzen 77 Prozent der Nutzer auf die Zuverlässigkeit von Zeitungen und Zeitschriften, Radio und Fernsehen. Im vergangenen Jahr waren es noch 63 Prozent. Zeitungen und Zeitschriften blieben auch klar Meinungsführer in der öffentlichen Diskussion. Mit vier von fünf Nennungen waren sie eindeutig die meistzitierten Medien.“ Mit anderen Worten Printmedien sind generell glaubwürdiger. Also muss mal sie als PR-Profi ernstnehmen.


Was lernen wir daraus?

Immer wieder versucht die eine Seite der anderen Seite Etats abspenstig zu machen. Offline oder Online, das ist keine Frage des entweder oder, sondern eine Frage der Zielgruppe und der persönlichen Intention als Werbender. Persönlich glaube ich, dass man mit einem zielgerichteten Mix an Maßnahmen immer am besten fährt.

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