Das
Danaergeschenk entstammt der griechischen Mythologie und beschreibt ein
Geschenk, das sich für den Empfänger als unheilvoll erweist. Wir erinnern uns
an Troja und das Holzpferd. Wie komme ich auf den Vergleich? Im Blogbeitrag
http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.de/2016/09/wenn-kommunikation-aus-weglassen-besteht.html
gingen wir auf die Forderung der türkischen Regierung ein, Frau Merkel möge
doch Ankara zeitnah auf ihre Besuchsliste nehmen. Und das nur, weil das
deutsche Parlament die Ermordung von 1,5 Millionen Armeniern als Völkermord
deklariert hatte. In diesem Zusammenhang machten wir in dem etwas
spitzbübischen Blogeintrag darauf aufmerksam, dass Kommunikation auch durch
Weglassen (von Informationen, Inhalten etc.) bestehen kann. Ganz anders Türkeis
Präsident Erdogan. Er posaunt gerne alles heraus, was ihm so in den Sinn kommt
- wenngleich deutlich intelligenter als Amerikas neue rechte Wunderwaffe Trump.
Und was sagt das Volk?
Offenbar geht
die Strategie auf. Erdogan ist beliebt wie nie und die bundesdeutsche Kanzlerin
- auch wenn sie in den Landtagswahlen einige Schlappen hinnehmen musste - ist
aus der Ansicht der Deutschen immer noch die beste Alternative für Deutschland.
Das mag allerdings auch an fehlenden liegen. Und wo man gerade so schön dabei
ist, fällt man dem deutschen Parlament mal eben in den Rücken (Merkel nicht
Erdogan) und erklärt die Armenien-Resolution für "rechtlich nicht
bindend".
Erdogan reagierte sofort.
Derart
bestätigt reagierte Erdogan sofort. Kein Wunder, in Anbetracht der nun
anstehenden Vorteile: Verteidigungsministerin von der Leyen durfte die 250
Bundeswehrsoldaten auf dem Stützpunkt in Incirlik besuchen und bringt
zusätzlich einen Etat von 58 Millionen Euro (!) für dessen Ausbau mit. Ein
"Geschenk", das die Türkei doch in Anbetracht des zuvor gezeichneten
schlechten Bildes der Deutschen (wir erinnern uns an Zeitungsaufmacher mit
Hitlergruss und -Fahne) doch eigentlich nicht hätte annehmen dürfen. Aber woher
sollen die Türken auch die Weissagungen aus der griechischen Mythologie kennen
...? War man doch über viele Jahre „Erzfeind“ und ist sich auch heute noch
nicht so ganz grün.