Dieses Mal lassen wir jemand
anderen zu Wort kommen. Den Mediamogul Alexander Elbertzhagen, wie er gern
bezeichnet wird, und Vorstand der Kick Media. Deren Hauptaufgabe besteht im
„Künstlermanagement“ – so eine Art Überlebenshilfe im Umgang mit den Medien und
anderen. Sie gehört zu den bedeutendsten in Deutschland/Europa. Das relativ
lange Interview wurde im Medienmagazin (http://www.dwdl.de/interviews/57209/frueher_ging_es_um_angriff_heute_um_verteidigung/) veröffentlicht. Wir haben ein paar unserer
Meinung interessante, allgemeingültige Aussagen aus dem Interview gepickt. Es
ist aber durchaus insgesamt lesenswert.
Medienmagazin:
Wenn man Pressemitteilungen verschickt und die von Medien
1:1 übernommen werden - freut man sich dann über den eigenen Erfolg oder sorgt
man sich um den Journalismus?
Alexander Elbertzhagen: (überlegt) Das ist dann schon
schwierig. Eine Qualitätszeitung, die Pressemitteilungen eins zu eins
übernehmen, wäre grausam. Eine Pressemitteilung sollte eigentlich nur
unterstützen. In der Regel sollte der Redakteur anrufen und sagen, dass es
interessant scheint und fragen, ob es noch etwas Neues dazu gibt. Es ist nicht
unser Ziel, dass die im Wortlaut abgedruckt werden. Gute PR bedeutet Austausch.
eMails rausschicken kann im Prinzip auch meine Großmutter. Wenn es das allein
wäre, wäre unser Beruf sehr traurig. Das trifft dann meinen Berufsethos. Man
merkt schon, wo die richtigen Profis sind.
Medienmagazin: Welche
Eigenschaft von Journalisten bringt Sie zur Weißglut?
Alexander Elbertzhagen: Wenn jemand anruft und will zum
Beispiel ein Interview mit „Michaela Hunzinger“ (Anm. gemeint ist Michelle
Hunziker). Dann weiß man: Darauf braucht man gar nicht einzugehen. Das tut mir
leid, auch wenn das ein Junior-Praktikant ist. Man darf schon erwarten, dass
sich jemand vorbereitet. Recherche bedeutet nicht googeln und Wikipedia
ausdrucken. Dann haben Journalisten ihren Job verfehlt, weil sie dafür nicht
gebraucht werden.
Medienmagazin:
Ihre Zunft kann Journalisten auch zur Weißglut bringen.
Alexander Elbertzhagen: Wir machen ja zum einen
Künstler-Management und zum anderen PR. Wenn wir über PR sprechen, dann sage
ich: Es nützt überhaupt nichts, einem Journalisten zu sagen, dass er etwas doch
bringen muss. Was für unseren Künstler oder unsere Künstlerin ganz wichtig ist,
muss von anderen Seite aus betrachtet aber nicht genauso wichtig sein. Man
sollte mit Verständnis seines Gegenübers arbeiten. Und unsere Kunden bzw.
Künstler müssen lernen, dass PR sich manchmal der Nachrichtenlage fügen muss.
(...)
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