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Donnerstag, 1. September 2016

Wahrheiten im Umgang mit Presse und PR



Dieses Mal lassen wir jemand anderen zu Wort kommen. Den Mediamogul Alexander Elbertzhagen, wie er gern bezeichnet wird, und Vorstand der Kick Media. Deren Hauptaufgabe besteht im „Künstlermanagement“ – so eine Art Überlebenshilfe im Umgang mit den Medien und anderen. Sie gehört zu den bedeutendsten in Deutschland/Europa. Das relativ lange Interview wurde im Medienmagazin (http://www.dwdl.de/interviews/57209/frueher_ging_es_um_angriff_heute_um_verteidigung/) veröffentlicht. Wir haben ein paar unserer Meinung interessante, allgemeingültige Aussagen aus dem Interview gepickt. Es ist aber durchaus insgesamt lesenswert. 

Medienmagazin: Wenn man Pressemitteilungen verschickt und die von Medien 1:1 übernommen werden - freut man sich dann über den eigenen Erfolg oder sorgt man sich um den Journalismus?
Alexander Elbertzhagen: (überlegt) Das ist dann schon schwierig. Eine Qualitätszeitung, die Pressemitteilungen eins zu eins übernehmen, wäre grausam. Eine Pressemitteilung sollte eigentlich nur unterstützen. In der Regel sollte der Redakteur anrufen und sagen, dass es interessant scheint und fragen, ob es noch etwas Neues dazu gibt. Es ist nicht unser Ziel, dass die im Wortlaut abgedruckt werden. Gute PR bedeutet Austausch. eMails rausschicken kann im Prinzip auch meine Großmutter. Wenn es das allein wäre, wäre unser Beruf sehr traurig. Das trifft dann meinen Berufsethos. Man merkt schon, wo die richtigen Profis sind.

Medienmagazin: Welche Eigenschaft von Journalisten bringt Sie zur Weißglut?
Alexander Elbertzhagen: Wenn jemand anruft und will zum Beispiel ein Interview mit „Michaela Hunzinger“ (Anm. gemeint ist Michelle Hunziker). Dann weiß man: Darauf braucht man gar nicht einzugehen. Das tut mir leid, auch wenn das ein Junior-Praktikant ist. Man darf schon erwarten, dass sich jemand vorbereitet. Recherche bedeutet nicht googeln und Wikipedia ausdrucken. Dann haben Journalisten ihren Job verfehlt, weil sie dafür nicht gebraucht werden.

Medienmagazin: Ihre Zunft kann Journalisten auch zur Weißglut bringen.
Alexander Elbertzhagen: Wir machen ja zum einen Künstler-Management und zum anderen PR. Wenn wir über PR sprechen, dann sage ich: Es nützt überhaupt nichts, einem Journalisten zu sagen, dass er etwas doch bringen muss. Was für unseren Künstler oder unsere Künstlerin ganz wichtig ist, muss von anderen Seite aus betrachtet aber nicht genauso wichtig sein. Man sollte mit Verständnis seines Gegenübers arbeiten. Und unsere Kunden bzw. Künstler müssen lernen, dass PR sich manchmal der Nachrichtenlage fügen muss. (...)

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