Seiten

Montag, 12. Juni 2017

Ethik Kodex für Werbetreibende

Ohne Zweifel leben wir in dieser Welt mit Moral und Ethik besser. Und so ist auch nichts dagegen zu sagen, dass der Österreichische PR-Ethik-Rat einen „Kodex für Digitale Kommunikation“ entwickelt und eingeführt hat. Hieran würden sich schon viele Werbetreibende und Unternehmen halten.

Worum geht es eigentlich?
Der Österreichische PR-Ethik-Rat wird in seiner Tätigkeit zunehmend mit unzureichender Absender-Transparenz in digitalen Medien konfrontiert. Immer mehr Beschwerden kämen über inhaltliche „Übergriffe“ und wegen fehlendender Transparenz hinsichtlich der Absichten und Absender in Online-Medien. Insgesamt hat der PR-Ethik-Rat im vergangenen Jahr 34 Beschwerden behandelt – doppelt so viele wie seit 2015. Die Themen reichten von nicht gekennzeichneten Schaltungen und Koppelungsgeschäften über Vorwürfe im Hinblick auf rassistische oder pietätlose Berichterstattung, sexistischen Content in Owned Media bis hin zu gezielter Irreführung von Medien. Uns scheinen derart Zahlen wenig besorgniserregend.

Wie werden diese „Übergriffe“ begründet?
Eine Branchenbefragung zum Thema „Ethik im Alltag“ ergab, dass zunehmende Ökonomisierung, Wettbewerbs- und Erfolgsdruck sowie kurzfristiges Denken in der Kommunikationsbranche immer öfter Grenzüberschreitungen bewirken würde. „Branchendruck bzw. Branchenusus wird oft als Erklärung“ angeführt. Damit scheint uns die Kommunikationsbranche nicht anders „aufgestellt“ zu sein als andere Branchen.

Wirklich so ein Dilemma
Es liegt uns fern, das Thema „Ethik in der Kommunikationsbranche“ und die dargestellten „Vergehen“ abzutun. Doch 34 Beschwerden scheinen uns eher der Ausdruck einer gut funktionierenden Branche zu sein. Das wirkliche Problem liegt doch nicht darin begründet, dass professionelle Kommunikatoren durch gelegentlich falsches Handeln generell gefährlich sind. Vielmehr sind es doch gezielte Kampagnen anonymer Dritter, die die Politik, Unternehmen und Menschen beeinflussen. Wer eine Stalking-Kampagne oder Fake-News (siehe hierzu den Beitrag http://pr-profi-michael-oehme.blogspot.de/2017/05/kommunikationsexperte-michael-oehme-wie-fake-news-der-pr-branche-schaden-news-2017.html) nutzt, tut dies in vollem Bewusstsein und mit der Absicht, Schäden zu erzeugen. Er wird sich wohl kaum einem Ethik-Rat anvertrauen oder deren Kodex unterschreiben. Die Gefahr, die von diesen Quellen herrührt, schätzen wir ein Vielfaches höher ein als „kleine Vergehen“ von Werbeagenturen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen