Im vorangegangenen Blogbeitrag (https://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2017/08/ist-bloggen-journalismus-oder-kommerz.html) hatten wir uns mit der Erfolgsgeschichte
von YouTuber und Blogger Julien Bam beschäftigt. Wir hatten aufgezeigt, wie man
durch Identifikation Vertrauen und das Bedürfnis schafft, seinem Idol
nachzuahmen. Die ganz eindeutig kommerzielle Ausrichtung erübrigt eigentlich
eine Beschäftigung mit Bloggern als Journalisten. Zumindest in diesem Fall. Wir
wollen es dennoch tun, denn Meinungsbildner sind sie allemal und gerade in den
Bereichen Mode, Wellness und Reisen nicht mehr wegzudenken.
Das Internet als Informationsquelle
Wenn sich Menschen im Internet, was sie immer mehr tun, informieren,
unterscheiden sie immer weniger zwischen neutralen journalistischen, bezahlten
oder eben „gefärbten“ Informationen, wie wir sie bei Bloggern sehen. Nochmal:
Die meisten Blogger würden nicht einmal für sich in Anspruch nehmen,
journalistisch vorzugehen, sie zelebrieren sich vielmehr selbst und verkünden
dabei ihre Meinung. Offenbar wünschen sich viele Nutzer genau diese Formen von
eigener Erfahrung. Nicht zuletzt entstanden solche Seite oft auch nur aus
privaten Online-Tagebüchern, die eigene Erfahrungen spiegelten. Ein wesentlicher
Unterschied tritt dann ein, wenn sich Blogger beispielweise von Produkt- oder
Reiseanbietern bezahlen lassen.
Darstellung
Wir wollen eine Gegenüberstellung vornehmen, die nicht
„bierernst“ genommen werden sollte. Da haben wir zum einen den
Reise-Journalisten, der im Rahmen einer Pressereise Land und Leute, Locations
und Hotels kennenlernt und diese beschreibt. Er beschreibt das Erlebte
distanziert, will somit neutrale Informationen vermitteln. Und wir haben immer
mehr die Teilnehmer einer Pressereise, die so manchem Journalisten gegen den
Strich gehen. Es sind die Teilnehmer, die verstärkt am Pool und der Bar oder
eben an einer anderen Destination zu finden sind und die immer daran zu
erkennen sind, dass sie eine Kamera vor sich herführen. Nicht etwa, um Land und
Leute zu filmen, sondern immer sich selbst: Blogger beim am Pool liegen,
Blogger am Meer, Blogger vor Sonnenuntergang, Blogger an der Bar, Blogger
inmitten von Marktteilnehmern usw. Sie wissen, was wir meinen, oder?
Resultat
Ob Sie es glauben oder nicht: In der Wirkung erzielen
Journalisten wie Blogger das gleiche Ergebnis – sie erfüllen das Bedürfnis nach
Informationen. Insofern sollte man die Arbeit der Blogger nicht abwerten (auch
wenn dies einige Journalisten gerne tun).
Mehr zum Thema Umgang mit Bloggern unter https://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2015/10/Michael-Oehme-ueber-den-Umgang-mit-Bloggern.html.
In einem kommenden Blogbeitrag wollen wir uns allerdings
mit der Frage auseinandersetzen, ob Schleichwerbung bei Bloggern nicht
letztendlich doch zu einer einseitigen Beeinflussung führen.
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