Verfassungsschutzpräsident Maaßen: Bestechende Ehrlichkeit
Manchmal
wäre „Fresse halten“ besser. Nicht so in der Politik. Bestechend ehrliche Worte
von der SPD-Bundesfraktionsvorsitzenden Andrea Nahles im Rahmen einer
Pressekonferenz – widergegeben durch eine dpa-Meldung. Und gleichzeitig ein
Offenbarungseid deutscher Politik, der ein wenig an das Ende der Weimarer
Republik und den Beginn des Nationalsozialismus erinnert. Sie sagte: „Ich
verstehe die ganze Aufregung nicht. Versager zu befördern hat doch eine lange
Tradition in der SPD". „Seit Jahrzehnten befördern wir Wahlverlierer und
jene, die mit ihrer Politik für den Absturz unserer Partei verantwortlich sind,
in immer höhere Positionen." Da sei es doch „völlig klar, dass wir einen
Mann wie Maaßen, der gegen Journalisten wegen Landesverrats ermitteln ließ,
zweifelhafte AfD-Kontakte pflegte, Snowden als russischen Argenten bezeichnete,
über V-Leute im Umfeld des Terroristen Amri log und zuletzt Äußerungen zu
Chemnitz tätigte, die er nicht belegen konnte, nicht einfach rausschmeißen,
sondern in einen höheren Posten heben", so Nahles. Wie gesagt:
mutige, ehrliche Worte. Aber politisch ein Obergau – schließlich trug die SPD
diese Entscheidung mit.
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