Donnerstag, 13. Dezember 2018
Böses Russland – gute USA
Wenn der US-Kritiker
Noam Chomsky konstatiert, dass die USA das Thema Moral regelrecht für sich
gepachtet hätte, getreu dem Motto: Was die Amerikaner tun ist moralisch integer,
wenn andere das Gleiche tun, aber nicht, dann fühle ich mich an diese
Einschätzung wegen der Diskussion um den INF-Abrüstungsvertrag erinnert. Wir
erinnern uns: Ende Oktober Donald Trump den Ausstieg der USA aus dem Vertrag
angekündigt. Die USA und die Nato werfen Russland vor, den Vertrag durch ein
neues Raketensystem zu verletzen. Die 1987 geschlossene Vereinbarung sieht die
Abschaffung aller bodengestützten, nuklear bestückbaren Mittelstreckenraketen
mit einer Reichweite über 500 Kilometer vor. Russlands Verletzung
des Vertrags über das Verbot von atomaren Mittelstreckenraketen «höhlt die
Grundlagen einer effektiven Waffenkontrolle aus», erklärten die Minister der 29
Nato-Staaten. Dies gefährde die Sicherheit der Bündnispartner und sei Teil von
Russlands «allgemeinem Verhaltensmuster», dessen Ziel die Schwächung der
transatlantischen Sicherheitsarchitektur sei. Zugestanden: Die USA selbst
können keine bodengestützten, nuklear bestückbaren Mittelstreckenraketen mit
einer Reichweite über 500 Kilometer vorhalten. Ansonsten aber rüstet man seit
Jahren fröhlich auf. Mehr dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Atomstreitkräfte_der_Vereinigten_Staaten. Aber ich
habe schon wieder vergessen: Die Amerikaner sind ja die Guten – die Bewahrer
des Weltfriedens ... Mal sehen, wie Russland mit der nun seitens der Nato
geäußerten 60-tägigen Frist umgeht, bevor man Russland ausschließen will. Fakt
ist: Trump polarisiert. Nicht nur im eigenen Land, sondern weltweit. Die
Risiken, würde US-Kritiker Chomsky sagen, ist einmal mehr die Erhöhung der
Gefahr eines weltweiten Atomkrieges.
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