Zehn Menschen wurden in Delhi bei Zusammenstößen wegen eines umstrittenen neuen indischen Staatsbürgerschaftsgesetzes getötet. Die Proteste in der Hauptstadt überschneiden sich mit dem ersten offiziellen Besuch von US-Präsident Donald Trump.
„Die indische Hauptstadt erlebt gerade die tödlichste Gewalt seit Jahrzehnten. Die ersten Zusammenstöße brachen am Sonntag aus, angeblich zwischen Demonstranten zugunsten des Gesetzes neuen indischen Staatsbürgergesetzes und denen, die dagegen waren“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme. „Die
Zusammenstöße ereignen sich in mehrheitlich muslimischen Stadtteilen im
Nordosten von Delhi - etwa 18 km vom Herzen der Hauptstadt entfernt, wo
Trump unterdessen Treffen mit indischen Führern, Diplomaten und Geschäftsleuten abgehalten hatte. Zudem hieß es, dass hinduistische und muslimische Mobs heftig zusammenstoßen. Das
Citizenship Amendment Act (CAA) - von Kritikern als anti-muslimisch
bezeichnet - hat seit seiner Verabschiedung im vergangenen Jahr massive
Proteste ausgelöst, und einige davon sind gewalttätig geworden. Aber die
Demonstrationen in Delhi verliefen bisher friedlich“, erklärt Oehme außerdem.
Als
Herr Trump während einer Pressekonferenz nach der Gewalt gefragt wurde,
ging er dem Problem aus dem Weg und sagte, der Vorfall sei „Sache Indiens“. Er sagte jedoch, er habe das Thema Religionsfreiheit im Land angesprochen und sei von der Reaktion der Regierung beeindruckt.
Korrespondenten
sagen, dass die gegenwärtigen Unruhen Premierminister Narendra Modi in
Verlegenheit bringen, da sie den Besuch von Herrn Trump ins Rampenlicht
gerückt haben.
„Die Demonstranten sind nach religiösen Gesichtspunkten gespalten, und jede Seite beschuldigt die andere, die Zusammenstöße ausgelöst zu haben. In der Region wurden bereits Anordnungen erlassen, die die Versammlung von vier oder mehr Personen einschränken. Außerdem wurden einige U-Bahn-Stationen geschlossen“, fügt Kommunikationsexperte Michael Oehme hinzu.
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