Ende
des Jahres 2014 hatten Spekulationen über die Abschaffung der Bahncard für
Aufsehen gesorgt – doch wie ist der aktuelle Stand der Dinge? Michael Oehme
klärt auf
Friedberg - Im vergangenen Jahr hieß es laut Medienberichten: Die
Bahncard soll abgeschafft werden. Unternehmensintern hieß es zunächst dies sei
eine „dreiste Falschmeldung“. Mittlerweile scheint es jedoch so, als würde die
Bahncard zwar bestehen bleiben – allerdings nicht in ihrer jetzigen Form des
Rabattprinzips. „Bisher gilt die Bahncard als attraktives Sparmodell für
Vielfahrer“, erklärt Kommunikationsberater Michael Oehme. „Kunden bekommen mit
einer Bahncard 50 immerhin auf fast alle Fahrten einen Rabatt von 50 Prozent.
Mit einer Bahncard 25 dementsprechend 25 Prozent Rabatt. In Kombination mit
Sparpreisen können Bahncard-Besitzer noch mehr sparen“, so Oehme.
Doch laut DB-Aufsichtsratsmitglied Reiner Bieck werden
solche festen Rabatte bald der Vergangenheit angehören. Stattdessen soll die
Bahncard in ein Kundenkonto mit variablen Rabatten umgewandelt werden. Spekulationen
lassen vermuten, dass in Zukunft nur noch Vielfahrer und Großkunden in den
Genuss der Rabatte kommen werden und selbst dies von der Auslastung eines Zugs
abhängig gemacht wird. „Wichtig zu wissen ist auch, wie sehr die Deutsche Bahn
unter der Beliebtheit der Fernbusse und damit verbundenen sinkenden
Fahrgastzahlen leidet“, so Kommunikationsberater Oehme weiter. „Der
Umsatzverlust durch Busse wird mittelfristig mit 240 Millionen Euro pro Jahr
beziffert. Hinzu kommen die Qualitätsmangel an ICE und IC-Zügen.“
Bereits vor mehr als 10 Jahren, im Jahre 2002, wollte die
Deutsche Bahn ihre Bahncard abschaffen – aufgrund der starken Proteste wurde
das Vorhaben schnell verworfen. Eine Abschaffung der Bahncard würde mehr als
fünf Millionen Nutzer betreffen. Schließlich werde es Bahn-Vorstandsmitglied
Ulrich Homburg zufolge die BahnCards 25 und 50 "weiter in bisheriger Form
geben". „Die endgültige Abschaffung der Bahn Card wäre eine Sparmaßnahme
mit gravierenden Folgen“, meint Michael Oehme. Langfristig fürchtet der Kommunikationsexperte
einen Vertrauensbruch bei den DB-Kunden.
Es ist wirklich unbeschreiblich, was die Bahn da bietet. Seit Jahren verschlechtert sich die Qualität. Mit den Verspätungen kann man eigentlich schon "rechnen". Und jetzt auch so etwas: ein neues System, das man erst nicht kennen will, und dann zumindest keiner erklären kann.
AntwortenLöschenEs ist auffällig, dass dieses Thema in der Presse kaum thematisiert wird. Was mögen wohl die Gründe dafür sein? Eigentlich beschäftigen sich Journalisten doch gerne mit der Bahn ...
AntwortenLöschen