Im
Netz wird es nur noch als „Hype um die Haue“ betitelt. Doch was hat es wirklich
mit dem Zauber des Erotik-Bestsellers auf sich?
Die Euphorie um „Shades of Grey“ nimmt kein Ende. Wie
erwartet platzierte sich die Bestseller-Verfilmung direkt ganz vorne in den
Charts. Am vergangenen Wochenende lief der Film in rund 60 Ländern an – bereits
jetzt schrieb die SM-Schnulze mit 1,35 Millionen Besuchern und einem
Einspielergebnis von 12,3 Millionen Euro Kinogeschichte. „Der Hype spiegelt die
gesellschaftlichen Interessen und zwischenmenschlichen Wünsche sehr gut
wieder“, erklärt Kommunikationsberater Michael Oehme. „Die Autorin E.L. James
hat den Puls der Zeit getroffen. Es geht nämlich nicht nur ausschließlich um
Erotik, sondern vor allem um die große Liebesgeschichte und Vertrauen.“ Exakt
diese Kombination scheint die Leute zu begeistern, im wahrsten Sinne des Wortes
zu fesseln. „Auch wenn sich die Mehrzahl der Menschen, vor allem in der westlichen
Welt, für sexuell aufgeklärt und offen halten, sind sie es oft nicht“, meint
Oehme. „Durch solch eine SM-Geschichte, die dazu auch noch dermaßen öffentlich
diskutiert wird, öffnen sich mehr Menschen für eine Thematik, die ohnehin jeden
im Tiefsten Inneren interessiert.“ Nicht umsonst verkaufen sich diverse Artikel
aus Baumärkten und Spielzeuge von Sextoyseiten extremer denn je.
Unterdessen hat der Film in den USA laut „Hollywood
Reporter“ 85 Millionen Dollar (rund 75 Millionen Euro) in den ersten drei Tagen
eingespielt. Damit hat der Film dem Verleiher Universal den erfolgreichsten Valentinstag
in der US-Kinogeschichte beschert. Universal selbst hatte mit 60 Millionen
Dollar gerechnet. „Interessant sind auch die Zielgruppen, die der Film
anspricht“, so Kommunikationsberater Michael Oehme weiter. „Das hat viel mit
Sinus-Milieus zu tun und Faktoren, die auch in der Werbung und unserer
PR-Arbeit entscheidend sind. Im Endeffekt geht es immer um moralisch und
emotional aufgeladene Inhalte.“ Fakt ist schon jetzt, dass das Kinopublikum
deutlich gemischter ist als die Leserschaft der Romanversion. Rund ein Drittel
der Kinozuschauer sind laut Erhebungen von Universal männlich, 42 Prozent der
Zuschauer unter 25 Jahre alt. Der Romanze gelang in elf Ländern der beste
Kinostart aller Zeiten, darunter Italien, Argentinien und Ungarn. International
ist der Film auch in katholischen Ländern erfolgreich. Auch in den religiösen
Südstaaten der USA kam er sehr gut an. Weltweit kommt der Film auf 245,5
Millionen Dollar in drei Tagen. Angesichts von Produktionskosten von rund 40
Millionen Dollar, ist das ein überdurchschnittlich erfolgreicher Start.
Wie gut, dass es die Bildzeitung gibt:
AntwortenLöschenEine Frau in Mexiko wurde mitten in der Vorstellung von „50 Shades Of Grey“ von der Polizei verhaftet, berichtet das spanische Magazin „La Verdad“. Der Vorwurf: Enthemmte Masturbation! Zitat (typisch Bildzeitung): Ob ihr das scharfe Essen in den Kopf gestiegen ist oder doch die scharfen Szenen? Wieso in den Kopf???