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Dienstag, 18. April 2017

Über die Rolle der Blogger

Osterzeit ist ja auch die Zeit für Familien. So war es auch in diesem Jahr bei mir, der ansonsten seine Kinder nur als typischer Wochenendvater erlebt. Meine drei Kleinen sind zwischen 10 und 12 Jahren. Bemerkenswert war für mich, dass meine Kinder in einer ganz anderen Kommunikationswelt leben als ich – schon gar, wenn ich an meine Kindheit denke.   


Multitasking

Wenn wir früher, ich bin 53 Jahre alt, in der Familie ferngesehen haben, dann haben wir ferngesehen. Ich erinnere mich noch an die gemeinsamen Abende, in denen man - vielleicht auch durch die etwas verklärte Brille – gemeinsam eines der damals noch wenigen Programme verfolgte. Für meine Kinder ist es heute selbstverständlich, dass neben dem Fernseher auch noch das ipad läuft oder eine Spielekonsole. Halt eben irgendwas „zum datteln“. Es ist dabei nicht so, als seien meine Kinder nicht „präsent“. Ihr Medienkonsum ist eben nur sehr viel individueller als ich es erwartet hätte. Und es ist auch nicht so, als würde sie der gerade laufende Film nicht interessieren. Aber was spricht dagegen, parallel etwas beispielweise auf dem iPad anzusehen (?), so ihre Meinung. 
 
Was läuft denn da?

Neugierig habe ich meiner zehnjährigen Tochter über den Kopf geschaut ... Was schaut sie, während im Fernsehen ein sogenannter kindgerechter Film läuft? Ich war überrascht: Sie schaut sich die Beiträge von Bloggern ein, Tipps um alles, was so ein zehnjähriges Mädchenherz begeistert. in einem gewissen Rahmen übernehmen Blogger damit die gesellschaftliche Aufgabe meiner Tochter zu zeigen, was gut für sie ist. Um nicht missverstanden zu werden, natürlich versuchen wir als Eltern unseren Kindern mit auf den Weg zu geben, was wir für wichtig erachten. Leider sind aber meine Kenntnisse in Sachen „Solomarieschen Tanz“ und „Haarflechten für besondere Anlässe“, um nur zwei Themen zu nennen, weitgehend eingeschränkt. Dies übernehmen, auch wenn ich dem nicht ganz unkritisch gegenüberstehe, andere.  


Was folgt daraus?
Ob man will oder nicht: Man muss sich dem Thema Blogger einfach annehmen. Wenn heute (junge) Mädels ihr Parfüm aussuchen, weil es ein Blogger gut findet, dann hilft es nicht, in Hochglanzbroschüren ganzseitige Anzeigen zu schalten. Gefühlt würde ich dabei sagen, dass die Rolle der Blogger in den kommenden Jahren noch deutlich zulegen wird. PR-Verantwortliche sind also gut beraten, dieses Thema auf die „To-do-Liste“ zu schreiben. Im übrigen verweisen wir auf einen zuvor veröffentlichten Beitrag zum Thema „Umgang mit Bloggern“, der großes Interesse fand: http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2015/10/Michael-Oehme-ueber-den-Umgang-mit-Bloggern.html

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