Multitasking
Wenn wir früher, ich bin 53
Jahre alt, in der Familie ferngesehen haben, dann haben wir ferngesehen. Ich
erinnere mich noch an die gemeinsamen Abende, in denen man - vielleicht auch
durch die etwas verklärte Brille – gemeinsam eines der damals noch wenigen
Programme verfolgte. Für meine Kinder ist es heute selbstverständlich, dass
neben dem Fernseher auch noch das ipad läuft oder eine Spielekonsole. Halt eben
irgendwas „zum datteln“. Es ist dabei nicht so, als seien meine Kinder nicht
„präsent“. Ihr Medienkonsum ist eben nur sehr viel individueller als ich es
erwartet hätte. Und es ist auch nicht so, als würde sie der gerade laufende
Film nicht interessieren. Aber was spricht dagegen, parallel etwas
beispielweise auf dem iPad anzusehen (?), so ihre Meinung.
Was läuft denn da?
Neugierig habe ich meiner
zehnjährigen Tochter über den Kopf geschaut ... Was schaut sie, während im
Fernsehen ein sogenannter kindgerechter Film läuft? Ich war überrascht: Sie
schaut sich die Beiträge von Bloggern ein, Tipps um alles, was so ein
zehnjähriges Mädchenherz begeistert. in einem gewissen Rahmen übernehmen
Blogger damit die gesellschaftliche Aufgabe meiner Tochter zu zeigen, was gut
für sie ist. Um nicht missverstanden zu werden, natürlich versuchen wir als
Eltern unseren Kindern mit auf den Weg zu geben, was wir für wichtig erachten.
Leider sind aber meine Kenntnisse in Sachen „Solomarieschen Tanz“ und „Haarflechten
für besondere Anlässe“, um nur zwei Themen zu nennen, weitgehend eingeschränkt.
Dies übernehmen, auch wenn ich dem nicht ganz unkritisch gegenüberstehe,
andere.
Was folgt daraus?
Ob man will oder nicht: Man
muss sich dem Thema Blogger einfach annehmen. Wenn heute (junge) Mädels ihr
Parfüm aussuchen, weil es ein Blogger gut findet, dann hilft es nicht, in
Hochglanzbroschüren ganzseitige Anzeigen zu schalten. Gefühlt würde ich dabei
sagen, dass die Rolle der Blogger in den kommenden Jahren noch deutlich zulegen
wird. PR-Verantwortliche sind also gut beraten, dieses Thema auf die
„To-do-Liste“ zu schreiben. Im übrigen verweisen wir auf einen zuvor
veröffentlichten Beitrag zum Thema „Umgang mit Bloggern“, der großes Interesse
fand: http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2015/10/Michael-Oehme-ueber-den-Umgang-mit-Bloggern.html
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