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Donnerstag, 6. April 2017

Wie gehe ich mit Negativ-PR um

Immer wieder werden wir darauf angesprochen, wie man auf kritische Berichterstattung reagieren sollte. Da dieses Thema Bände füllen würde, haben wir uns auf einige Kernpunkte konzentriert. Vielfach wird hier emotional überreagiert. Darum gleich zum ersten wichtigen Punkt ...

Mit Anwalt – ja oder nein?
Den Anwalt einzuschalten, sollte eines der letzten Schritte sein. Denn wer mit Anwälten auf Redaktionen losgeht, verspielt die Chance, die Probleme publizistisch lösen zu können. Haben Sie erst einmal einen Anwalt losgejagt, können Sie jeden Versuch vergessen, mit dem verantwortlichen Journalist oder Redakteur eine Einigung zu finden. Meist kommt maximal eine Gegendarstellung als Ergebnis juristischen Wirkens heraus. Das heißt, Sie wärmen eine alte, vielleicht schon längst vergessene Geschichte wieder auf.

Hand auf’s Herz ...
Natürlich hat der böse Journalist nie Recht. Sie sind – natürlich ! – das Opfer. Doch Hand auf’s Herz: Ist an der Geschichte nicht doch etwas dran und hat der Journalist nicht gegebenenfalls durch seine Wertung dem Ganzen eine Nuance gegeben, die Sie so „verletzt“ hat. Was also tun? Erst einmal sachlich die Fakten werten. Dann versuchen, auf den Journalisten zuzugehen. Nicht „angreifen“, sondern im Sinne einer Klärung. Schadensbegrenzung ist das Ziel. Dabei gilt: Sie müssen nicht alles sagen, aber was Sie sagen, muss stimmen. Wenn Sie eine Gesprächsbasis mit dem Journalisten für künftige Fälle schaffen, haben Sie schon viel erreicht.

Das ewige Gewissen ...
Und bitte nach einer Klärung das Internet nicht vergessen. In der Regel dürfte der Beitrag bei dem jeweiligen Presseorgan abrufbar sein. Schauen Sie, ob Sie gegebenenfalls dort ein Statement Ihres Hauses unterbringen dürfen. Aber bitte nicht die eigene Internetseite mit diesem Beitrag vernetzen – auch dann nicht, wenn Sie eine Stellungnahme abgeben wollen. Vor im Netz veröffentlichten Stellungnahmen raten wir ohnehin grundsätzlich ab. Es gilt wie bei der Gegendarstellung, dass Sie alte Geschichten nicht auch noch selbst aufwärmen sollten.

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