Donnerstag, 30. August 2018
Wie weit dürfen Provokationen gehen?
Der Presse ist zu entnehmen, dass der 19jährige Amed Sherwan dem letzten
Christopher Street Day in Berlin nur unter Polizeischutz wahrnehmen konnte. Als
Junge war er aus dem Irak geflohen, da man ihm dort aufgrund seiner Abkehr vom
muslimischen Glauben im Gefängnis gefoltert und nur gegen Lösegeld freigelassen
hatte. Er lebt heute in Flensburg. Sherwan war der Idee von Ex-Muslimen
gefolgt, die in London für die Rechte von Leben, Schwulen, Bisexuellen usw. mit
provokativen Slogans demonstriert hatten. Demzufolge trug er auf dem
Christopher Street Day ein T-Shirt mit der Aufschrift (übersetzt) «Allah ist
schwul» und postete dieses Foto bei Facebook. Sofort hagelte es Drohungen, auch
Morddrohungen von Claims sollen mit dabei gewesen sein. Nun kann man ein
T-Shirt dieser Art geschmacklos finden. Aber die Reaktion darauf zeigt doch den
tiefen Graben, der sich zwischen dem christlichen Glauben (zumindest im
überwiegenden Fall) und dem zumindest vereinzelt radikalisierten Handeln von
Muslims ergibt. Das macht das Zusammenleben nicht gerade einfacher, da es immer
die Extreme sind, die die Menschen wahrnehmen.
Dienstag, 28. August 2018
Rechtsextreme in Chemnitz
Der vergangene Sonntag
war kein Ruhmesblatt für Chemnitz, so wie sich viele ostdeutsche nicht gerade
durch einen vernünftigen Umgang mit Migranten auszeichnen. Immer wieder ist
erkennbar, dass der Rassismus in ostdeutschen Städten stärker ausgeprägt ist
als in westdeutschen. Der «Freie Presse» nach soll es um 16.30 Uhr zu einem
geplanten Treffen gekommen sein, bei dem 1000 Teilnehmer rund 50 Polizisten
gegenübergestanden haben. Vorsorglich hatte man das Stadtfest frühzeitig
geschlossen. Grund diese Auseinandersetzung war die Ermordung eines 35jährigen
Deutschen, vermutlich durch junge Männer mit Migrationshintergrund. Wobei die
Polizei feststellt, dass die Gründe und damit auch die Schuldfrage bislang
nicht eindeutig geklärt sind. Sie nahm zwei 22- und 23-Jährige fest. Videos
zeigen, dass die rechte Szene dies zum Anlass nahm und führte einen Aufmarsch
durch die Chemnitzer Innenstadt durch. Es soll viele Übergriffe, insbesondere
gegen Ausländer, gegeben haben. Dies Beispiel zeigt aus meiner Sicht, dass
gesellschaftlich in Deutschland die Nerven blank liegen. Alleine die Tatsache,
dass die rechte Szene derzeit offenbar massiv Zuwachs erfährt, sollte einem zu
denken geben. Da passt es gut ins Bild, dass eine Nazi-Gruppe aus den USA laut
«Focus» derzeit einen deutschen Ausleger gründet
Donnerstag, 23. August 2018
Stirbt die Meinungsfreiheit in den USA
Das muss er vom ehemaligen Staatschef Berlusconi
gelernt haben: Getreu dem Motto: Ich lese am liebsten, was ich selbst
geschrieben, respektive getwittert habe, zieht US-Regierungschef Donald Trump
seit seiner Wahl (eigentlich schon davor) über die Medien her, was das Zeug
hält und bezeichnet sie gerne als Volksfeinde. Nun gibt ihm eine aktuelle
Ipsos-Studie auch noch Recht, wonach jeder vierte US-Bürger Trump erlauben
würde, die Medien mundtot zu machen, wenn sie sich „schlecht
verhielten“. Unter den Republikanern sind es sogar 43 Prozent. Vielleicht
sollte sich Trump an der Stelle mit seinem derzeitigen Lieblingsgegner Erdogan
kurzschließen, der hat nämlich beste Erfahrungen, was die politische Verfolgung
von nicht gleichgeschalteten Journalisten anbelangt. Vielleicht, so meine
zynische Idee, sollte man Medien gleich komplett verbieten. Das Bisschen, was
das amerikanische Volk wissen muss, geht doch auch via Twitter!
Dienstag, 21. August 2018
AfD auf dem Erfolgskurs
Na also, Populismus statt Realpolitik zieht auch in
Deutschland. Verständlich ist es, zumal die derzeitige Regierung am Volk
vorbeiregiert, als gelte es einen Wettkampf zu gewinnen. So hat die Alternative
für Deutschland, kurz AfD genannt, laut dem letzten ZDF-Politbarometer mit 16
Prozent ihren höchsten Wert seit sechseinhalb Jahren erzielt. Die SPD schaffte
es gerade einmal auf 18 Prozent. Gerade die Flüchtlingsfrage entzweit das Land
dabei wie kaum ein anderes Thema. Gerade das Scheitern der Seehofer-Initiative
dürfte dabei vielen Wählern den Rest gegeben haben. Ich bin mir sicher, Merkel
wird ihren Kurs ähnlich weiter fahren, obwohl sie sich längst verfahren hat.
Das nötige Sitzfleisch hat sie wohl von ihrem verstorbenen Ziehvater Helmut
Kohl geerbt. Politische Gegner werden dabei wie einst einfach abgesägt.
Donnerstag, 16. August 2018
Venezuelas Regierungschef entgeht einem Mordanschlag
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro ist vor wenigen Tagen einem offensichtlichen
Attentat entkommen. Während einer live übertragenen Rede im Rahmen einer
Militärparade sollen mehrere mit Sprengstoff beladene Drohnen in der Nähe des
Staatschefs explodiert sein. Man hörte im Hintergrund der Ansprache mehrere laute
Knalle, dann wurde das Programm abgebrochen. Zuvor waren Menschen zu erkennen,
die in den Himmel schauten und flüchteten. Bereits kurz nach dem vermutlichen
Mordanschlag bezichtigte Maduro unversehrt wiederum vor Fernsehkameras Juan
Manuel Santos, den scheidenden kolumbianischen Präsidenten als Drahtzieher,
gemeinsam mit ultrarechten Kreisen aus Venezuela und Kolumbien. Brisant: Die
Geldgeber des Attentats würden sich seiner Meinung nach in den USA befinden.
Mit dem Einsatz von Drohnen als Waffen hat man dort ja große Erfahrungen.
Dienstag, 14. August 2018
Erdogan versus Trump – ein ungleicher Kampf
Seit
Jahresbeginn hat die Türkische Lira gegenüber dem US-Dollar um 75 Prozent
nachgegeben. So auch seit Anfang der Woche. Donald Trump hatte aus Verärgerung
die Einfuhrzölle auf türkischen Stahl gerade mal verdoppelt. Wir erinnern uns: Die beiden Länder streiten über den amerikanischen Pastor Andrew Brunson,
der wegen Terrorvorwürfen in der Türkei festgesetzt ist. Nun kann Erdogan
nicht gerade bescheinigt werden, er handle im Hinblick auf seine Vorgehensweise
seit dem Putschversuch rücksichtsvoll. Die USA und ihre Helfershelfer auf der
ganzen Welt sind aber nun auch nicht gerade ein Beispiel für Gutmenschen. Man
denke nur an die Zustände im Gefangenenlager in Guantanamo, in das unliebsame
Menschen einfach entführt worden sein sollen. Trump scheint derzeit alle
Möglichkeiten zu sondieren, wie er seine Selbstherrlichkeit am besten ausleben
kann. Da die USA dabei im Vorteil sind, da der Dollar nun einmal die
Weltwährung ist und beliebig nachgedruckt werden kann, verschafft ihm einen
Vorteil. Allerdings sollte er die Türkei und ihren Führer Erdogan nicht
unterschätzen. Wieder einmal wird dieses Machtgehabe allerdings auf dem Rücken
der Bevölkerung ausgetragen, der die Kaufkraft schwindet.
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