Donnerstag, 20. Juni 2019
Erdogans Tritt gegen die Pressefreiheit
Dass der türkische Regierungschef Erdogan Kim Jong Un nacheifert,
was die Pressefreiheit anbelangt, ist hinlänglich bekannt. Nun hat die türkische
Justiz zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Bloomberg wegen eines
kritischen Berichts zur Währungskrise angeklagt. Ein Gericht in Istanbul nahm
am Donnerstag die Klageschrift der Staatsanwaltschaft an, in der diese wegen
eines Versuchs zur "Untergrabung der wirtschaftlichen Stabilität der
Türkei" zwei bis fünf Haft fordert. Das teilte Bloomberg am Freitag mit.
Vorausgegangen war eine Beschwerde der türkischen Bankenaufsicht. Kerim
Karakaya und Fercan Yalinkilic hatten in einem Bericht im August 2018 über den
Umgang der türkischen Behörden und Banken mit der Währungskrise verantworten.
Mitangeklagt sind laut Bloomberg 36 Menschen wegen Kommentaren in den sozialen
Medien, in denen sie sich kritisch zur türkischen Wirtschaftslage geäußert
hatten. Der Prozess soll am 20. September beginnen. Dieser unglaubliche Vorgang
bestärkt mich einmal mehr in meiner Ansicht, dass man die Türkei nur durch
konsequente Ausgrenzung bestrafen kann. Wer in der Türkei Urlaub macht,
bestärkt das kriminelle, menschenverachtende Handeln der verantwortlichen regierenden
Partei und der Menschen, die diese Partei unterstützen.
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