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Donnerstag, 17. Oktober 2019

Trump opfert die Kurden

Nachdem die Entscheidung von US-Präsident Trump, seine Truppen aus Nordsyrien abzuziehen, was sogar in seiner eigenen Partei kein Verständnis fand, spielt er sich nun zum grossen Kritiker Erdogans auf. «Du böser Junge, darfst doch nicht die bösen Kurden angreifen und eliminieren ...!». Natürlich war es auch Trump klar, dass Erdogan den Abzug der Amerikaner sofort nutzen würde, seine Hassfeinde Kurden anzugreifen. Ob in Nord-Syrien oder in der Türkei, dass ist dann doch auch egal (und ein definitiver Angriffskrieg). Wir erinnern uns: Überwiegend die Kurden waren es, die den IS aus Syrien vertrieben haben. Hierzu bekamen sie unter anderem Waffen aus Deutschland. Diese setzen sie nun vermutlich auch gegen Türken ein. Es ist ihnen nicht zu verübeln. Dabei haben die türkischen Armeen angeblich die strategisch wichtige Grenzstadt Ras al-Ain eingenommen. Bei dem erfolgreichen Einsatz "Operation Friedensquelle" hätten türkische Truppen den Ort unter ihre Kontrolle gebracht, erklärte das Verteidigungsministerium in Ankara am Samstag. Menschenrechtsaktivisten bestätigten lediglich die Ankunft der Truppen in Ras al-Ain und bestritten dabei, dass diese die Stadt eingenommen hätten. Auch der Rest der Welt schaut wie die Schlange vor dem Kaninchebau zu. Immerhin hat Erdogan ja damit gedroht, die EU-Grenzen wieder aufzumachen. Währenddessen sind mehr als 100.000 Kurden auf der Flucht. Man fühlt sich wie im falschen Film.

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