Eigentlich war das Thema Provisionsverbot schon seit September 2012 vom Tisch. Das EU-Parlament hatte sich auf einen Kompromiss in Sachen Beraterprovisionen geeinigt. Vielmehr wurde die Offenlegungspflicht für Provisionen gefordert. „Doch nun scheint man sich doch noch dem britischen Modell anzunähern. Dort gibt es ein generelles Verbot von Provisionen“, erklärt PR-Berater und Finanzmarktprofi Michael Oehme.
Wichtig ist ab 2016, ob sich der Vermittler als
unabhängig ausgibt oder nicht. Denn zumindest bei unabhängiger Beratung sollen
nun Verbote von Provisionen, Kickbacks, Fees oder andere unentgeltlichen
Vergünstigungen von Dritten durchgesetzt werden: Makler dürften dann voraussichtlich
ab 2016 keine Provisionen mehr nehmen dürfen. Hierüber haben sich Im Rahmen einer
sogenannten Trilogverhandlung die Europäische Kommission, das Europäische
Parlament und der Europäische Rat zu weitreichenden Einschränkungen bei der
Frage der Behandlung von Provisionen für unabhängige Finanzberater geeinigt.
„Den einzelnen Ländern obliegt allerdings die Umsetzung. Es wird mit reichlich
Gegenwind in Deutschland gerechnet“, so Oehme.
Ausschließlichkeitsvermittler ist die Annahme von
Provisionen weiterhin möglich. Wie allerdings in der Praxis die Abgrenzung
vorzunehmen sein wird, steht in den Sternen. „Konkrete Beratungsszenarien sind
schwer vorstellbar. Guten Tag mein Name ist Müller und ich biete Ihnen nun
dieses Produkt an, da ich hier die höchsten Provisionen bekomme, wird wohl kaum
ein möglicher Einstieg in ein Verkaufsgespräch sein“, meint Oehme. Hier werden
die Verbände wohl noch einiges an Zuarbeit leisten müssen.
Dabei ist die Intention der EU klar: Das Ziel der neuen
Regeln besteht darin, dass ein Vermittler Interessenkonflikte zum Nachteil des
Kunden vermeiden muss. Dazu gehört, dass Vermittler ihre Kunden jedenfalls
vorab informieren, ob sie unabhängig oder eingeschränkt agieren und wie sie
vergütet werden. „Es könnte sich der Trend zu Nettopolicen durchsetzen, wie er
EU-weit vielfach gelegt wird“, ist sich Oehme sicher. Dies würde allerdings
eine massive Veränderung des Versicherungsmarktes in Deutschland bedeuten.
Schon jetzt ist der Zustand für Versicherungsvermittler mit fünfjähriger Stornofrist unerträglich. Man hat ein wenig den Eindruck, da soll eine ganze Branche kaputtgemacht werden. Viele steigen jedenfalls aus und was bleibt zurück: der Ausschließlichkeitsvertrieb
AntwortenLöschenTja, vielleicht sollten alle unabhängigen Versicherungsvermittler zukünftig ehrenamtlich arbeiten, wenn sie ihren Kunden unabhängig vom Anbieter die optimalen Produkte vermitteln. Der Allianz Vertreter wird nach wie vor seine Mage machen, da bin ich sicher.
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