Allheilmittel in einem Niedrigzinsmarkt
oder risikoreiche Investment-Alternative?
Sachwertanlagen sind bei Investoren derzeit
sehr gefragt. Sollen sie doch kalkulierbare Renditen und ein vergleichsweise
hohes Sicherheitspotential bieten. „Doch Sachwertanlage ist nicht gleich
Sachwertanlage. Dessen sollte man sich durchaus bewusst sein“, meint der
Finanzmarktexperte und PR-Berater Michael Oehme. Für Oehme werden viel zu viele
unterschiedlichste Anlagen „in einen Topf“ geworfen. Das mache es für Investoren
schwer, vergleichen zu können. Darum habe er eine Infoseite zum Thema ins Netz
gestellt: http://www.michael-oehme-sachwertassets.de.
Beispiel Direktanlagen versus Derivate.
„Nahezu zu jeder Direktanlage gibt es inzwischen Derivate, das sind so genannte
Ableitungen, bei denen Investoren nicht an der jeweiligen Anlage selbst
beteiligt sind, sondern an dem sie umgebenden Markt“, erklärt Oehme. Ein
einfaches Beispiel soll dies deutlich machen: Eine klassische Direktanlage in
Sachwerte ist Gold. Gold mag mal mehr, mal weniger wert sein, es war über viele
Jahrzehnte gesehen aber nie wertlos. Ein typischer Sachwert eben. Um Gold herum
haben sich viele Börsensegmente entwickelt. „Die einen wetten auf
Wertsteigerungen, die anderen auf Wertverluste. Wieder andere wetten auf
Goldminen, deren Ertragspotential oder Marktchancen“, so Oehme. Für ihn handelt
es sich in solchen Fällen weniger um einen Sachwert als um einen Börsenwert,
denn der eigentlich so gewollte Sachwert sei extrem abhängig von anderen
Faktoren, die mit dem eigentlichen Sachwert überhaupt nicht in Zusammenhang
stehen müssten. Vor diesem Hintergrund seien für ihn Aktien von börsennotierten
Gesellschaften auch dann keine Sachwerte,
wenn deren Schwerpunkt bei Sachwerten läge (beispielsweise
Immobilienaktiengesellschaften). Denn selbst wenn derartige Unternehmen für
sich betrachtet noch so gut dastehen würden, könnte eine Baisse – also ein
Marktproblem - dafür Sorge tragen, dass die Aktienkurse massiv einbrechen.
Doch was sind dann tatsächliche Sachwerte?
„Ein Sachwert sollte immer einen eigenen Wert, einen sogenannten Substanzwert
haben. Und er sollte planbare Erträge erwirtschaften, um seinem Namen gerecht
zu werden. Auch sollte er unabhängig von dargestellten fremden Faktoren sein,
wie sie beispielsweise durch die Börse entstehen“. erklärt Michael Oehme. Auch
hohe Finanzierungen seien vor diesem Hintergrund zu hinterfragen, da sie
Investoren unter Umständen den sicher geglaubten Substanzwert nehmen. Warum
das? „Viele Kapitalanlagen der Vergangenheit sahen einen vergleichsweise hohen
Fremdfinanzierungsanteil vor. Mit diesem wurden vergleichsweise hohe
Ausschüttungen oft überhaupt erst möglich. Kommt die Kapitalanlage aber in eine
Schräglage, nimmt die Bank von ihrem Recht Gebrauch, diese zu verwerten“,
beschreibt Oehme das Szenario. Obwohl beispielsweise Fondszeichner in so einem
Fall Anteile besäßen, wären diese in der Folge wertlos. Der Sachwert als
Substanzwert habe sich sprichwörtlich in Luft aufgelöst.
Was ist in diesem Zusammenhang von Geschlossenen
Fonds zu halten? Geschlossene Fonds sind sozusagen die Mutter der Sachwerte,
denn sie ermöglichten Investoren zum ersten Mal und mit überschaubaren
Beteiligungsgrößen, direkt in einen Sachwert, beispielsweise in eine
Gewerbeimmobilie zu investieren. Einen unabhängigen Vergleich vieler Angebote
findet man hier: https://www.tapir-geschlossene-fonds.de.
Finanziert wurde dabei alles, was Renditechancen bot. Vielfach waren auch
Steuervorteile ein Motivator. Viele dieser Investitionen brachten den Fondszeichnern
den gewünschten Erfolg. „Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass
viele Geschlossene Fonds nicht funktioniert haben – aus welchen Gründen auch
immer“, so Oehme. Die Nachfolger dieser Kapitalanlagen sind Alternative
Investmentfonds (AIF). Hier hat der Gesetzgeber zum ersten Mal deutlich
Einfluss u.a. auf die Prospekt- und Managementqualität genommen und erhöhte
zudem die Einflussmöglichkeit der Bundesanstalt für Finanzmarktaufsicht
(BaFin). Damit sollen grobe Ausreißer vermieden werden.
Für den Finanzmarktexperten Michael Oehme
dürften sich viele Investoren schwer tun, die jeweils richtige Anlage zu
finden. Bestimmte Risiken ließen sich dabei nie ganz ausschließen. Die alte
Regel: wer streut, rutscht nicht, sei sicher richtig. Wichtig sei zudem, den
Weg des Geldes verfolgen und vor allem verstehen zu können. „Wer sich Gold oder
eine Wohnung kauft, wer eine Beteiligung an einem Immobilienfonds zeichnet,
kann dies in der Regel noch nachvollziehen. Bei Derivaten wird es schon
schwieriger“, so Oehme. Zudem sollte man keine zu hohen Finanzierungsrisiken
eingehen. Zwar wären die Zinsen derzeit verlockend, gerade Schweizer Banken
zeigen jedoch, wie es auch gehen kann: Dort bekommen Häuslekäufer nur dann
einen Kredit, wenn sie statt dem geforderten rund einem Prozent Kreditzins auch
vier bis fünf Prozent zahlen könnten. Ein guter Ansatz, Finanzierungsrisiken zu
begrenzen.
Beim Thema Sachwert scheiden sich offenbar die Geister. Für die einen sind sogar Aktien Sachwert, für die anderen nur Immobilien. Gibt es denn Erklärungen, was Sachwerte wirklich sind?
AntwortenLöschenBei Schwertanlagen steht eigentlich immer das Thema Sicherheit im Vordergrund. Deshalb ist aus meiner Sicht dieser Beitrag sehr lesenswert: http://www.michael-oehme-sachwertassets.de/sicherheit.html
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