Immer wieder stelle ich bei Besuchern in der Schweiz
fest, dass sie sich eine kommunale Selbstverwaltung bei Schweizer Städten, die
auf Volksentscheiden basiert, nicht vorstellen können. Zu allem Überfluss
funktioniert dieses System auch noch. Wie jedes Frühjahr veröffentlichten die
Kommunen ihre Bilanzen. Danach geht es dem Gros der Schweizer Städte
erstaunlich gut. Dies spiegelte sich auch in den regionalen Veröffentlichungen:
«Rapperswil-Jona
verbucht einen Millionengewinn», «Rekordhohe Steuereinnahmen bringen Kloten
einen Millionensegen», «Gossau schwimmt im Geld» oder «Chur mit 26,5 Millionen
Überschuss». Auch Zürich schloss das Jahr mit einem statten Gewinn von 152,6
Millionen Franken– budgetiert war ein Defizit von 25 Millionen. Und Basel, die
zweitgrösste Stadt der Deutschschweiz verbuchte mit einem Gewinn von 251
Millionen Franken ein noch grösseres Plus. Budgetiert hatten die Basler 143
Millionen. Selbstverwaltung wird in der Schweiz also gross geschrieben. Hierzu
gehört aber auch, selbst wenn es oberlehrerhaft klingen mag, Eigenverantwortung
und Kontrolle. Ein gebürtiger Schweizer würde dazu sagen: „Wir machen es nicht
besser, wir machen es nur anders“.
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