Am 17. Juli
1954 erblickte klein Angie als Tochter eines evangelischen Theologen und einer
Lateinlehrerin das Licht der Welt. Anders, als viele meinen, nicht in der DDR
sondern in Hamburg. Die Familie zog allerdings berufsbedingt im gleichen Jahr
in die damalige DDR und blieb dort bis zur Grenzöffnung. Angela Merkel scheint
das gleiche Sitzfleisch zu haben, wie ihr „Ziehvater“ Helmut Kohl. Auch für ihn
galt der berühmte Spruch aus „Pippi Langstrumpf“: „Ich mach’ die Welt, so wie
sie mir gefällt!“ Nur selten wurde ein Politiker, schon gar eine Politikerin
mit der gleichen Kontinuität wiedergewählt, wie Merkel. Und kaum ein Politiker
in Deutschland spaltete die Massen so, wie sie. Umfragen zufolge wollen mehr
als 40 Prozent der befragten Deutschen, dass Merkel wegen ihrer
Flüchtlingspolitik zurücktritt. Eine Statistik, die man in Berlin vermutlich
nicht rechtzeitig manipulieren konnte. Ich wünsche mir für Deutschland einfach
frischen Wind. Da Merkel es über Jahre geschafft hat, mögliche Widersacher
(u.a. zu Guttenberg, Merz, Koch, Wulff) im Vorfeld aus dem Weg zu räumen, wird
dieser frische Wind wohl nicht aus den eigenen Reihen kommen. Auch die SPD ist
nur noch ein Abziehbildchen ihrer selbst. Hoffentlich also nicht aus den
„falschen“ Reihen: Es gab schon mal einen Herren in Deutschland, der den Satz
„Wir schaffen das!“ mit den für ihn so bekannten eigenen Worten ausgedrückt
hat: „In unserem Lexikon und in dem meinem, gibt es ein Wort überhaupt nicht,
das Wort Kapitulation.“
Donnerstag, 28. Juni 2018
Dienstag, 26. Juni 2018
BAMF bekommt neuen Chef und neue Stellen
Einer
der wesentlichen Sätze der letzten Tage war: „Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will nach einem Zeitungsbericht
zusätzliche 1.650 Stellen beim
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) bewilligen. Sie würden im
Haushalt 2018 eingestellt, der
in Kürze vom Bundestag beschlossen werden soll, berichten die Zeitungen der
Funke Mediengruppe unter Berufung auf Kreise des Finanzministeriums“.
Einerseits wechselt damit das angeschlagene Amt (Standardbewilligungen wegen
Überlastung) von „Wir-schaffen-das-Angie“ zu Hardliner Horst Seehofer.
Andererseits wird das Amt so (hoffentlich!) in die Lage versetzt,
Flüchtlingsanträge zu prüfen, wie es einer demokratisch gewählten Demokratie
zusteht und worauf die Bürger dieses Landes einen Anspruch haben. Wobei
abgelehnte Flüchtlingen in Deutschland ja ohnehin nicht wirklich abgeschoben
werden (vergleiche hierzu https://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.com/2018/06/wiedereinreise-von-fluechtlingen.html)
Donnerstag, 21. Juni 2018
Gleichberechtigung im Bildungssysthem
Laut Kanzlerin Merkel erlebt Deutschland
derzeit ein würdeloses Drama. Es geht - mal wieder - um den Streit „Grenzen
auf, Grenzen zu“. Ich frage mich allen Ernstes, ob Deutschland keine anderen
Probleme mehr hat. Zugestanden: der Wirtschaft geht es gut. Dennoch kommt diese
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nur bedingt bei denen an, die sie
erwirtschaften. Die Schulen und Universitäten zerfallen zusehends.
Gleichberechtigung im Bildungssystem für „ärmere“ Familien - ein wenig
diskutiertes Thema. Staatliche Investitionen in die Infrastruktur, in die
Fortentwicklung erneuerbarer Energien - nur noch mit angezogener Handbremse.
Ganz zu schweigen von der Bundeswehr, wo man inzwischen den Eindruck hat, beim
Fuhrpark handelt es sich um ein Ersatzteillager für ausrangierte Panzer,
Hubschrauber, Kampfflugzeuge. Und Ideen in der Weiterentwicklung der
Europäischen Union, wie sie sich beispielsweise Frankreichs Staatspräsident Macron auf die Fahnen
geschrieben hat? Wie gesagt, es gibt viele Themen, mit denen man sich
beschäftigen könnte. Stattdessen werden wir vollgepumpt mit einem Streit
zwischen Merkel und Seehofer, was eher an den Ehestreit eines viel zu lange
verheirateten Paares erinnert.
Dienstag, 19. Juni 2018
Wiedereinreise von Flüchtlingen - da müssen wir uns nicht wundern ...
Man kann von der
Bildzeitung halten, was man will. Aber Volkes Zorn spiegelt sie schon wieder.
Und da herrscht Unverständnis, dass nicht anerkannte Asylbewerber nicht
abgeschoben werden, wie es so drakonisch heißt. So berichtete sie mit
Bezugnahme auf eine Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion,
dass in Deutschland 550.000 Asylbewerber leben, die eigentlich kein
Aufenthaltsrecht haben. Nun berichtete sie darüber, dass die Bundespolizei seit
Januar 2017 rund 100 Fälle festgestellt hat, bei denen Personen mit
Wiedereinreiseverbot dennoch wieder zurück nach Deutschland kamen. Der Witz
dabei: Diese durften an der Grenze nicht abgewiesen werden, da - laut Bundespolizei
- „Das Einreise- und Aufenthaltsverbot kein Hindernis für das Stellen eines Schutzgesuchs
darstellt.“ Ohne Worte!
Donnerstag, 14. Juni 2018
Italien und die Eurokrise
Eigentlich will die Europäische Zentralbank
kontinuierlich aus dem Anleiheprogramm aussteigen. Unter anderem 2011
eingeführt, um Griechenland, Italien und Spanien aus der Schuldenkrise zu
helfen, rückte der damalige Staatschef Berlusconi immer weiter davon ab, womit
schließlich EU-Kommissar Mario Monti übernahm und ein Reformpaket durchsetzt.
Nun ist in Italien eine Links-Rechts-Regierung im Amt, die von den EU-Regeln
nicht viel hält (gleichzeitig aber weiterhin kräftig die Hände aufhält). Im
Ergebnis könnte Italien wieder in Finanzschwierigkeiten geraten. Dann aber dürfte
die EZB eigentlich nicht mehr eingreifen, denn die probleme sind hausgemacht
und schließlich hält man sich nicht an EU-Budgetregeln. Dies könnte zum
Kräftemessen führen - denn eines ist klar, folgt Italien dem Beispiel Englands,
dann dürfte das das Auseinanderbrechen des Währungsbündnisses bedeuten. Denn in
grenzenloser Selbstüberschätzung meint man wohl, die Probleme alleine besser in
den Griff zu bekommen. Schon heute steht Griechenland in der wirtschaftlichen
Entwicklung besser da als Süditalien. Erste Experten sprechen im Zusammenhang
dieser Auseinandersetzungen schon vom sichersten Weg in ein Italien als
Entwicklungsland.
Dienstag, 12. Juni 2018
Trump und das G7-Treffen
Deutlicher konnte US-Präsident Donald Trump den
übrigen Teilnehmern des G7-Gipfels nicht zeigen, was er davon hält: er verließ
ihn noch vor dem offiziellen Ende. Nun hat Trump natürlich viel auf der Uhr:
schließlich chattete er von Kanada in Richtung Singapur (um die Welt zu
retten), wo er sich mit Machthaber Kim Jong Un treffen will. Doch so langsam
sollte den EU-Teilnehmern doch ein Licht, groß wie eine Atombombenreaktion,
aufgehen, dass dieser Mann nur eine Spielregel kennt: seine eigene. So
entziehen sich die USA weiterhin dem Klimaschutzabkommen und beharren auf ihren
Schutzzöllen. In seinem Abschlussstatement bot Trump die Schaffung einer
zollfreien G7-Zone an. Eine Welt ohne Zölle und andere Barrieren sowie ohne
Subventionen. Das dies so einfach nicht umsetzbar ist, ist jedem Kind klar und
hätten ihm seine Berater vorher sagen sollen. Sorry, ich vergaß, er hört ja
nicht auf seine Berater ... (zumindest nicht auf die, die ihm nicht nach dem
Maul reden).
Donnerstag, 7. Juni 2018
Strafzölle nun auch für europäischen Stahl
Nun sind sie also da: die Strafzölle für den europäischen
Stahl. Kaum ist es ausgesprochen, schlagen sich der amerikanische und der
deutsche Wirtschaftsminister die Argumente um die Ohren. Die EU will nun
zurückschlagen und ihrerseits die Importzölle erhöhen. Die Amerikaner lässt das
augenscheinlich kalt, Jeep, Harley Davidson und Whiskey sind nun einmal kein
Pendant zur deutschen Automobilindustrie, für die die USA ein wichtiger
Absatzmarkt ist. Da scheint es fast schon nebensächlich, dass
Bundeswirtschaftsminister Altmaier moniert, die Entscheidung
der USA sei nicht in Übereinstimmung mit den Regeln der Welthandelsorganisation
(WTO)
gefallen. Was stört Trump „rest of world“ - wie viele Amerikaner das nennen,
was eben nicht USA ist. Wir können uns jedenfalls freuen, auf viele fröhliche
Schlagabtausche, die intelligente Menschen langsam an die Belastungsgrenze
führen. Und ich habe schon mal meinen Grand Cherokee Jeep in die letzte Ecke
der Garage gestellt ...
Dienstag, 5. Juni 2018
Offenbar dürfen nur noch Populisten ihre Meinung sagen
... vielleicht weil die sowieso keiner für
Voll nimmt?
Ich verstehe die Aufregung über die Aussage des deutschen
EU-Kommissar Günther Oettinger nicht. Er hatte in einem Interview der
Deutschen Welle gesagt: „Meine Sorge und meine Erwartung ist, dass die nächsten
Wochen zeigen, dass die Märkte, dass die Staatsanleihen, dass die
wirtschaftliche Entwicklung Italiens so einschneidend sein könnten, dass dies
für die Wähler doch ein mögliches Signal ist, nicht Populisten von links und
rechts zu wählen.“ Er fügte hinzu: „Schon jetzt ist die Entwicklung bei den
Staatsanleihen, bei dem Marktwert der Banken, beim wirtschaftlichen Verlauf
Italiens generell deutlich eingetrübt, negativ. Dies hat mit der möglichen
Regierungsbildung zu tun. Ich kann nur hoffen, dass dies im Wahlkampf eine
Rolle spielt, im Sinne eines Signals, Populisten von links und rechts nicht in
die Regierungsverantwortung zu bringen.“ Entschuldigung: Dieser Mann hat doch
Recht! Italiens Wirtschaft ist desolat und wird nur durch EU-Förderungen am
Leben erhalten. Gleichzeitig sind die Italiener - wie eine Bundesbank-Studie
zeigt - längst nicht so arm, wie sie immer rumjammern. Jedenfalls ist das
durchschnittliche Volksvermögen höher als in Deutschland. Wenn er also nun
Sorge hat, dass Geberländer wie Deutschland und Frankreich rechts- und
linkspopulistisch gesteuerte Staaten subventionieren sollen und sie
gleichzeitig dafür einen Berlusconi-Arschtritt erhalten, dann wird er das wohl
sagen dürfen. Meiner Meinung nach hätte seine Twitter Botschaft nicht löschen
und sich dafür entschuldigen müssen. Diese lautete: „Die Märkte werden die
Italiener lehren, das Richtige zu wählen.“ Chapeau, Herr Oettinger!
Abonnieren
Posts (Atom)