Dienstag, 30. Oktober 2018
Was sind eigentlich Fakenews
Mein Sohn hat derzeit
das Thema Fakenews in der Schule. Die Kinder lernen, dass Fakenews bewusst
eingesetzte Fehlinformationen sind, die gezielt gestreut werden, um Menschen
oder Personen zu schaden oder um eine gewisse Meinungsbildung zu erzeugen.
Fakenews kommen dabei glaubwürdig daher, ihr Wahrheitsgehalt ist aber nur
gering oder gar nicht vorhanden. Leider haben Fakenews in der Ära Trump eine
weitere Definition erfahren: Getreu dem Motto, wonach nicht sein kann,
bezeichnet dieser Informationen der Presse (über ihn oder seine politische
Arbeit) gezielt als Fakenews, um so den Eindruck zu erwecken, diese seien
falsch. Tatsächlich wahre und belegbare Informationen werden also als unwahr
bezeichnet, um deren Wertigkeit zu reduzieren. Trump kann man vor diesem
Hintergrund als eindeutig als Agitator bezeichnen, also jemanden, der gemäß
Definition in aggressiver Art Menschen politisch beeinflussen möchte und dem
hierbei alle Stilmittel, auch das der gezielten Lüge, recht ist.
Donnerstag, 25. Oktober 2018
Donald Trump: Scheiss auf Europa und den INF
Donald
Trump will den Atomwaffensperrvertrag (INF) mit Russland kündigen. Da ist die
deutsche Politik aber am Quieken. Unverständnis auch von Aussenminister Heike
Maas. Der INF-Vertrag ist
eine Vereinbarung zwischen den Vereinigten Staaten und der damaligen
Sowjetunion aus dem Jahr 1987. Er soll im Krisenfall ein nukleares Inferno in
Europa verhindern. Der Vertrag verbietet den Unterzeichnern unter anderem den
Bau und den Besitz landgestützter, nuklear bestückbarer Mittelstreckenraketen
mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern. Die USA und Russland werfen
sich seit Längerem gegenseitig Verstöße vor. Unter dem Strich opfert Trump
damit gerade ohne Grund die Sicherheit Europas. Eine weitere Auslegung von
„Amerika first“.
Dienstag, 23. Oktober 2018
Saudi Arabien bekennt sich zur Ermordung von Jamal Khashoggi
Bei einem Boxkampf
soll der systemkritische Journalist Jamal Khashoggi umgekommen sein. Türkische
Medien berichteten von einem regelrechten Gemetzel in den Räumen der Saudi
Arabischen Botschaft. Khashoggi gehörte zu einer angesehenen Familie. Er sprach
sich deutlich für einen Reformkurs in Saudi Arabien aus. Der denkende Teil der
Welt geht von einem Auftragsmord aus. Und die deutsche Politik? Im dritten
Quartal 2018 wurden Waffen für Saudi Arabien im Wert von 254 Millionen Euro
genehmigt. „Falls es
nicht ganz kurzfristig zu entscheidenden, auch machtpolitischen Konsequenzen innerhalb
der saudi-arabischen Führung kommt, muss es umgehend, erstens, einen Stopp
aller Waffenlieferungen geben, auch der bereits zugesagten“, sagte der
Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, immerhin
CDU der Welt am Sonntag. Zweitens müsse die Bundesregierung kurzfristig darauf
drängen, dass der bevorstehenden Investorenkonferenz in Saudi-Arabien nicht nur
deutsche Politiker fernbleiben, sondern dass auch hochrangige Wirtschaftsführer
auf ihre Teilnahme verzichten. Einige europäische Partnerländer hatten sofort ihre
Absage erklärt. Und Deutschland? Kanzlerin Merkel wird in den nächsten Tagen
zeigen, dass sie im Ausreden finden genauso fähig ist wie Vorbild Donald Trump.
Der hatte sofort versucht, den Mord an Jamal Khashoggi herunterzureden. Kein
Wunder, liebt er bekanntermaßen Journalisten und würde sich vermutlich
wünschen, ähnlich mit ihnen umgehen zu können. „Nicht traurig sein,
will man sagen. Vielleicht darfst du Journalisten ja auch bald abschlachten
dear Donald“.
Donnerstag, 18. Oktober 2018
US-Pastor Andrew Brunson konnte Türkei verlassen
Mehr als 20 Jahre lebte der evangelische Pastor Andrew Brunson in der Türkei. Er war in der Folge des türkischen Putschversuches im Juli 2016 verhaftet und dann unter Hausarrest gesetzt worden. Nun durfte er die Türkei verlassen. US-Präsident Donald Trump stufte die Entscheidung als großen Erfolg ein. In der Tat dürfte es für Erdogan eine gesichtswahrende Lösung gewesen sein, denn der Fall Brunson führte zu einem schweren Zerwürfnis zwischen den USA und der Türkei. Trump hatte im August hohe Sanktionen und Strafzölle gegen die Türkei verhängt. Daraufhin stürzte die türkische Lira dramatisch ab und brachte der Türkei massive wirtschaftliche Probleme. Auf die Entscheidung des Gerichts reagierte die Lira mit einem sofortigen Ausschlag nach oben.
Dienstag, 16. Oktober 2018
Bayernwahl und AfD
Ein „Risiko,
dass jemand das liest“, war die Überschrift eines lesenswerten Beitrags in der
Süddeutschen Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/bayern/afd-bayern-wahlprogramm-1.4165688) und Motivation für mich, mich einmal
generell mit dem Wahlprogramm der Alternative für Deutschland (AfD) zu
beschäftigen
(https://www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/08/AfD_kurzprogramm_a4-quer_210717.pdf).
Ich werde mich dem Thema lose widmen und frage mich, warum sich nicht führende
Politiker der etablierten Parteien, sachlich damit auseinanderzusetzen.
Stichwort Euro und europäische Union: Danach fordert der AfD nicht nur, dass
Deutschland den Euroraum verlassen und sich auf eine Wiedereinführung der
D-Mark vorbereiten solle – zu den Forderungen gehört auch die Abschaffung der
Europäischen Zentralbank und damit „die Beendigung der Manipulation des freien
Kapitalmarktes“. Auch solle die Deutsche Bundesbank das im Ausland gelagerte
Gold zurückholen. Geben wir dem ein oder anderen Politiker doch mal einen Tipp:
Die deutsche Wirtschaft ist in hohem Maße exportorientiert und damit auch
exportabhängig. Fast jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland hängt vom Export
ab. Wie bitte, sehr geehrte Damen und Herren der AfD, soll denn dieses
internationale Geschäft gehen ohne das europäische wirtschaftliche Netzwerk,
ohne eine gemeinsame Währung und ohne eine Währungssteuerung, die vielen
Ländern überhaupt erst die Möglichkeit gibt, unsere deutschen Waren abzukaufen?
Die europäische Währungsunion ist eine seit Juli 1990 bestehende umfassende
Vereinbarung zwischen den Mitgliedsländern mit vielen Steuerungsebenen.
Deutschland in die Zeit vor 1990 zurücktorpedieren zu wollen, ist ein
wirtschaftlicher Offenbarungseid.
Donnerstag, 11. Oktober 2018
Griechenland bedankt sich für Notkredite – mit einer Milliardenforderung gegen Deutschland
Es
könnte einem fast das Essen beim Griechen um die Ecke im Mund stecken bleiben:
Nachdem die EU über die letzten Jahre Griechenland vor der sicheren
Staatsinsolvenz durch Notkredite gerettet hat, wobei Deutschland größter
Kapitalgeber war, kam nun ein seit 2016 bestehendes Papier in die Presse,
wonach Griechenland Reparationszahlungen gegenüber Deutschland für Folgen des
Zweiten Weltkrieges geltend machen will. Wir sprechen hier von 269,5 Milliarden
(!) Euro. Offenbar hat man zunächst die letzte Rate des Notkredites abgewartet,
um dann – wir sind ja trickreich – zum Angriff überzugehen. Entschuldigung,
natürlich nur zum verbalen Angriff. Alexis Tsipras zeigt wieder einmal was für
ein glorreicher Politiker er ist – ganz im Sinne der Griechischen Heldensagen.
Dienstag, 9. Oktober 2018
Die Bayernwahl steht vor der Tür
Vielleicht
sollten es Bayerns Politiker einfach so machen wie seinerzeit Franz Josef
Strauss. Auf die Wies‘n gehen, unters Volk mischen und zuhören, wo deren
Problem liegt. Und nicht abgeschirmt im, unter sich, und mutmaßen, was das Volk
so meinen könnte. Dies jedenfalls ist meine Erfahrung des letzten
Wies’n-Besuchs. Aber man kann sich – wie aktuell geschehen – nun auch noch
aufgrund der katastrophalen Politbarometer Ergebnisse mit gegenseitigen
Schuldvorwürfen bedenken. Söder versus Seehofer: diesen Kampf kann man nur
verlieren. Denn die Bayern, mit denen ich gesprochen habe, geht nicht die
Tatsache an sich gegen den Strich, dass Flüchtlinge aufgenommen wurden und
werden (diese Zielgruppe ist längst Fan der AfD). Ihnen geht vielmehr das
leicht debile Verhalten von Horst Seehofer gegen den Strich, der bei nahezu
allen Forderungen gegenüber Merkel einen Rückzieher macht (selbst bei seinem
eigenen Rücktritt). Die CSU in Bayern hat absolut an Glaubwürdigkeit verloren.
Und die Menschen sind dieser internen Auseinandersetzungen müde. Seehofer
könnte der CSU nur noch durch eine Maßnahme helfen: seinen Rücktritt, um damit
Markus Söder eine Chance zu geben. Ansonsten – ich hatte es bereits mehrfach
prognostiziert – dürfte die CSU das schlechteste Ergebnis erleiden, das sie jemals
hatte. Ob dies nun 35 % lautet wie beim ZDF-Politbarometer oder 33 bei der ARD.
Donnerstag, 4. Oktober 2018
Zum Staatsbesuch von Recep Tayyip Erdogan
Einen
lesenswerten Kommentar zum Erdogan-Besuch gibt Focus-Online Gastautor
Hans-Georg Fleck:
Weiterlesen: https://www.focus.de/politik/experten/fns/rabia-gruss-zeigt-mit-erdogan-gibt-es-kein-miteinander-der-kulturen_id_9683154.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=newsletter_POLITIK
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