In meiner Jugend sprach mein Vater immer von der gelben Gefahr. Was
er damit genau gemeint hat, war mir eignentlich nie so ganz klar. Gestern hatte
ich ein langes Gespräch mit meinen Kindern, da das Fernsehen einen Beitrag zum
Thema Fridays for Future – der Kinderstreikbewegung für eine bessere Umwelt –
sendete. Grundsätzlich sind alle für besseren Umweltschutz. Ich habe jedoch
Bedenken, ob die Möglichkeiten in Europa - vorrangig in den deutschsprachigen
Ländern, wo Umweltschutz schon heute ernstgenommen wird – nicht oftmals
politisch überstrapaziert werden. Und witziger Weise musste ich an meinen Vater
denken, als Galileo im Anschluss einen Beitrag sendete, der einen chinesichen Wanderarbeiter
auf dem Weg zu seinem Jahresurlaub (zwei Wochen!) zum chinesischen Neujahrsfest
zu seiner 500 Kilometer entfernt wohnenden Familie begleitete. Nochmal: Der
Mann hat eine Frau und zwei Kinder und sieht diese einmal im Jahr! Eine
Ausnahme? In China leben 1,386 Milliarden Menschen. 280 Millionen davon sind
Wanderarbeiter. Zum Neujahrsfest bewegen sich rund 500 Millionen Menschen in
China von einem Ort zum anderen. Dann sind sogar sechsspurige (!) Autobahnen
dicht. Alleine in der vorgestellten Industriestadt Shenzhen, der Fabrik der
Welt, gibt es 100.000 Unternehmen und leben 120 Millionen Menschen. Unter teils
erschreckenden Arbeitsbedingungen. Atemschutzmasken (die wenig helfen) gehören
hier zur Grundausstattung. Meinem Sohn wurde schnell klar: Papa kann es sein,
dass in dieser einen Staat mehr Menschen leben als in Deutschland, Österreich
und der Schweiz zusammen zu Bedingungen – auch und gerade im Hinblick auf den
Umweltschutz, die man nur mit dem Wort «unglaublich» - umschreiben kann? Ich
würde mir wünschen, dass derart Informationen mehr im Schulunterreicht
thematisiert werden!
Donnerstag, 28. Februar 2019
Dienstag, 26. Februar 2019
Gorch Fock sollte erhalten werden
Das Segelschulschiff der Marine, die Gorch Fock, wurde 1958 nach
zehn Monaten Bauzeit in Dienst gestellt. Kosten 8 Millionen DM. 2015 wurde die
Sanierung beschlossen. Geplant zehn Millionen Euro. Nun wurde bekannt, dass eine
Sanierung nicht vor 2020 zu erwarten ist. Erwartete Kosten 135 Millionen Euro!
Natürlich hat dies die Diskussion losgetreten, ob die Gorch Fock noch zu retten
sei. Das ist die falsche Diskussion. Die Frage ist, ob die Bundesregierung noch
zu retten ist. Wenn das Bundesministerium der Verteidigung derart kompetent in
der Kostenplanung und Kostenkontrolle ist, dass sich Kosten ver13,5fachen –
dann muss man sich doch ernsthaft fragen, wer da schläft, betrügt oder was auch
immer. Oder steckt hinter dem «Modell Deutschland» inzwischen der erklärte
Wunsch (vielleicht aus dem Ausland gesteuert?) Deutschland so weit zu
destablisieren, dass es wirtschaftlich immer weiter zurückgedrängt werden kann?
1944 war ein vom US-amerikanischen Finanzminister
Henry Morgenthauveranlasster
verfasster Entwurf, der sogenannte Morgenthau-Plan zur
Umwandlung Deutschlands in einen Agrarstaat (wir sollten nie wieder
wirtschaftliche Macht erlangen!), im amerikanischen Parlament gescheitert. Vielleicht erleben wir gerade den Trump-Plan (America
first!). Die Gorch Fock jedenfalls gehört zum Kulturgut Deutschlands (für die
Jüngeren unter uns, die sich unter dem Wort nichts mehr vorstellen können: das
war mal das, was uns ausgezeichnet hat). Wir sollten sie erhalten. Sonst haben
wir ja auch für jeden Scheiß Geld.
Donnerstag, 21. Februar 2019
Noch-Kanzlerin Merkel spricht Klartext
Mit Tiefgang (das ist zynisch gemeint) hat sich Noch-Kanzlerin Merkel
für einen Erhalt der politischen Strukturen auf der Münchner
Sicherheitskonferenz eingesetzt. So nahm sie – einstimmig nach internationalen
Medien - die Handels- und Außenpolitik
der USA „auseinander“ und warnte mit Blick auf US-Präsident Donald Trump vor
einem Zerfall internationaler politischer Strukturen. „Wir dürfen sie nicht
einfach zerschlagen“, so ihr Zitat, hat damit gute Ambitionen „Wir schaffen das“
abzulösen. „Dafür war es höchste Zeit, es war ein diplomatischer
Befreiungsschlag in doppeltem Sinne. Zum einen zeigt sie den USA deutliche
Grenzen auf. Zum anderen holt sie Deutschland aus seinem diplomatischen
Tiefschlaf und gibt Leitlinien vor“, konstatiert Focus Online. Und ich frage
mich, ob deutsche Politik inzwischen noch flacher geworden ist, als die des
mutierten Ponys aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten (wenn man nicht
gerade Richtung Mexiko reitet).
Dienstag, 19. Februar 2019
US-Präsident Donald Trump will IS-Kämpfer verteilen
Rund 800 in Syrien gefangene IS-Kämpfer mit europäischen Wurzeln
will US-Präsident Donald Trump auf die „Herkunftsländer“ verteilen. Dies teilte er per Twitter mit.
Während Angi-Deutschland („wir schaffen das!“) wohlmeindend auf den Vorschlag regagierte,
erklärte Dänemark nach Schweizer Medienangaben, dass man nicht gewillt sei,
Schwerstverbrecher aufzunehmen. Trump lobte per Twitter auch den
aufopferungsvollen Einsatz seiner Armee. Dabei waren es wohl die Kurden,
unterstützt durch russische Kampfflugzeuge, die den IS zurückgedrängt haben.
Aber die Amerikaner setzen sich ja bekanntermaßen gerne ins gemachte Bett, wie
sie es schon im Zweiten Weltkrieg gezeigt haben. Denn die Russen hätten
Hitlerdeutschland auch alleine ein Ende bereitet. Doch kommen wir zurück zum
Thema: Denn Trump drohte, die 800 Kämpfer anderenfalls freizulassen. Da stellt
sich mir die Frage: Warum werden diese Menschen nicht in Syrien verurteilt? Sie
haben sich doch dem IS, dem Islamischen Staat als zugehörig erklärt. Warum sind
das dann noch Europäer? Wie sollen beispielsweise deutsche Gremien (Gerichte,
Gefängnisse, Psychatrien) mit derartigen Menschen umgehen? Menschen, die damit
indoktriniert wurden, als letzten Gefallen für Alah das eigene Leben zu opfern
(wozu dann offenbar der Mut nicht gereicht hat). Anerkennen wir in diesem
«Sonderfall» dann drei Haupt- und zwei Nebenfrauen und 16 Kinder? Ich höre
schon jetzt den AfD schreien: Deutscher IS-Kämpfer (drei Enthauptungen!) kostet
den Staat aus dem Gefängnis heraus 27.000 Euro im Monat. Zynismus? Fragen Sie
bitte wie es den Angehörigen der Journalisten geht, die von diesem Dreckspack
(auch nachweisbar Deutschen) enthauptet wurden!!!
Donnerstag, 14. Februar 2019
Senatoren erhöhen Druck auf Trump wegen des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi
Es ist noch nicht völlig klar wie der regierungskritische
saudiarabische Journalist Jamal Khashoggi im saudiarabischen Konsulat im
türkischen Instabul ermordet wurde. Fakt ist: Kronprinz Mohammed bin Salman
bliebt auf öffentilchen Druck kein anderer Weg als dessen Ermordnung zu
bestätigen. Nun liegen Geheimdienstberichte vor, wonach der Kronprinz selbst
dessen Ermordung veranlasst haben dürfte. Eine Gruppe von Senatoren brachte
daraufhin einen Gesetzentwirf ein, um Waffenlieferungen nach Saudi.Arabien
einzuschränken. Zudem lief bereits eine Frist ab, nach der Trump
aufzeigen sollte, wer nach Meinung der amerikansichen Regierung für den Mord
verantwortlich sei. An diese Frist fühlt sich Trump nicht gebunden. Trumps
Verweigerungshaltung im Hinblick auf die Außenpolitik zu Saudi-Arabien spricht
Bände. Gesetzesvorlagen und demokratische Abläufe werden zum Spielball seiner
Alleinherrschaft. Der Demokrat Juan Pachon sagte hierzu: "Entweder hält er
sich an das Gesetz oder er bricht es." Jede Wette, dass ihn dies wenig
juckt?
Dienstag, 12. Februar 2019
WhatsApp über Fake-News
Auf
einer Präsekonferenz in Indien, einem mit 200 Millionen Usern wichtigen Markt
für den Messenger Dienst hat WhatsApp erklärt, dass man rund zwei Millionen
Accounts pro Monat sperre, um Fake oder Hate-News zu verhindern oder einzudämmen.
Ein Probem, mit dem WhatsApp zunehmend zu kämpfen hat. Die meisten dieser
Accounts würde man bereits kurz nach der Registrierung schließen.
Das Unternehmen verriet laut dem Guardian auch, nach welchen
Kriterien dubiose Accounts gelöscht werden. So würden automatisierte Accounts
entfernt, bei denen nur selten der Status "schreibt" zu sehen sei.
Zudem würden verdächtige Nutzer dadurch auffallen, dass direkt nach der
Registrierung eine große Anzahl an Nachrichten an viele Empfänger verschickt
werden.
Donnerstag, 7. Februar 2019
Trump: Rede zur Lage der Nation und zu sich selbst
Verspätet
hat der amerikanische Präsident Donald Trump die Rede zur Lage der Nation
gehalten. Es ging um die großartigen Leistungen der Wirtschaft, seiner
Administration und natürlich um ihn. Und es ging um die Mauer. Seit Monaten
toben hier die Auseinandersetzungen zwischen Republikanern und Demokraten. Bis
zum 15. Februar soll nun erneut um die Mauer zwischen den beiden Lagern
verhandelt werden. Gibt es bis dann keine Einigung, droht Trump erneut mit einem
«Shutdown». Er drohte sogar mit der Ausrufung eines Notstands an der mexikansichen
Grenze Mit einer Notstandserklärung könne er – so seine Aussage - die Mauer auch
ohne die Zustimmung durch den Kongress bauen lassen. Rechtlich ist das aber
höchst umstritten. Und seine Vorgehensweise zeigt eines: Dieser Mann handelt nicht
wie der Repräsentant seines Volkes, sondern wie der Sonnenkönig. Aber auch
diesen nahm zum Schluss keiner mehr ernst.
Dienstag, 5. Februar 2019
Saudi-Arabien: Hausmädchen hingerichtet
Rund eine Million Filipinos
arbeiten nach offiziellen Quellen in Saudi-Arabien. Größtenteils auf Baustellen
unter menschenunwürdigen Verhältnissen mit gravierenden Sicherheitsproblemen.
Oder als Wanderarbeiterinnen, was oft mit Wanderhuren umschrieben wird. Und
schließlich in den Haushalten der saudischen Mittel- und Oberschicht. Sie
arbeiten mit Niedrigstlöhnen, müssen ihren Pass abgeben und werden nicht nur
sprichwörtlich zum Besitz der «Gastfamilien». Nicht selten werden sie gequält,
missbraucht, geschändet. Und bei Missfallen auch schon einmal hingerichtet. Wie
in einem aktuellen Fall. Danach wurde eine 39 Jahre
alte Frau unlängst gehängt. Angeblich wegen Mordes. Die saudische Justiz lehnte
es ab, dass sich die Frau gegen eine Art "Blutgeld" an die Familie
des Opfers von der Todesstrafe freikaufen konnte, was saudischen Familien
natürlich zusteht. Jegliches Intervenieren der phillipinischen Regierung wurde
ignoriert. Einzelheiten nannte das Ministerium nicht. Das
islamisch-konservative Königreich gehört zu den Ländern mit den meisten
Todesurteilen weltweit. Nach der jüngsten Statistik von Amnesty International
wurden 2017 in Saudi-Arabien mindestens 146 Menschen hingerichtet. Ein ideales
Urlaubsland wie ich finde.
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