Die Großstadtbewohner machen die Krankenkassen glücklich
und die Autobauer unglücklich: Denn wer in einer Großstadt lebt, lehnt die
Anschaffung eines eigenen Autos immer häufiger ab. „Laut Statistischem Bundesamt,
besitzen rund 30 Prozent der Haushalte in Großstädten mit mehr als einer halben
Million Einwohner kein eigenes Auto oder Motorrad. Vor elf Jahren lag der
Anteil noch bei 22 Prozent.
Dagegen hat die Zahl der Fahrräder in Deutschland in den
vergangenen Jahren beständig zugenommen“, erklärt der PR Experte Michael Oehme
von der CapitalPR AG aus Sankt Gallen. Das Unternehmen hat sich auf die Positionierung
von mittelständischen Unternehmen ausgerichtet. Nach Statistik des
Zweirad-Industrie-Verbandes besaßen die Deutschen
2012 hochgerechnet 71 Millionen Fahrräder, fünf Jahre zuvor waren es noch drei
Millionen weniger Fahrradbestand in
Deutschland.
Entgegen der Annahme, Autos seien für jüngere Menschen
ein Statussymbol, sind gerade sie es, die nur wenig Wert auf das Autofahren
legen. Wichtigere Statussymbole sind für sie etwa Mobiltelefone und Tablets. Das
Durchschnittsalter von Neuwagenkäufern steigt stetig an, während der
Internetkonzern Google das eigene Auto schon als aussterbende Art bezeichnete. Das
Unternehmen arbeitet derzeit intensiv an einem autonom fahrenden Auto. Die
Google-Vision ist es, dass diese Fahrzeuge künftig großen Dienstleistern
gehören und die Fahrgäste nur für die Nutzung bezahlen. „Die Entwicklung der
letzten Jahre ist faszinierend“, meint der PR-Experte Michael Oehme.
Carsharing-Dienste haben den Markt aufgewühlt, womit die Autobauer
unter Zugzwang geraten sind. Damit sich die junge Zielgruppe früh an die Marke
bindet, investieren die Automobilfirmen sehr stark in den neuen Wirtschaftszweig
des Carsharing. So ist BMW an DriveNow beteiligt und Daimler an Car2Go. Ende
des vergangenen Jahres waren 757.000 Menschen bei den 150 verschiedenen
Anbietern für Carsharing registriert – 67 Prozent mehr als noch im Vorjahr.
„Das Auto wird also auch langfristig nicht seine
Bedeutung verlieren“, so Oehme weiter. „In kleineren Städten oder auf dem Land,
wo die Infrastruktur wenig Flexibilität hergibt, sind Autos unersetzlich.“ Hier
haben nur vier Prozent der Haushalte kein eigenes Auto. Der Markt wird also nicht
einbrechen, er wird sich nur stark verändern und sich der individuellen
Mobilität anpassen müssen, ist seine Einschätzung. Zudem stehen größere
Veränderungen der Branche noch bevor. „Experten erwarten, dass selbstfahrende
Autos auf dem Carsharing-Markt künftig eine wichtige Rolle spielen werden“ so
der PR-Experte.
netter Beitrag ...
AntwortenLöschenIn der Stadt kommt man mit dem Drahtesel zum Teil ja auch schneller voran, als mit dem Auto. Von der Parkplatzsuche mal ganz abgesehen....
AntwortenLöschenIch glaube, dass auch ein selbstfahrendes Auto den Fahrradboom nicht Einhalt gebieten wird. Dadurch wird die Anschaffung und der Unterhalt ja auch nicht billiger. Sieht man doch an den Elektroautos. Wie viel Prozent der Bevölkerung kann sich das denn leisten? Und bis da mal genügent "Gebrauchte" auf den markt kommen, wird wohl noch einige Zeit vergehen....
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