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Donnerstag, 25. September 2014

Kommunikationsberater Michael Oehme: Die Kür der größten Werbelügen


Auch dieses Jahr wird der „Goldene Windbeutel“ als Negativpreis für die dreisteste Werbelügen verliehen – wer wird also der Nachfolder von Capri Sonne?

Die Wahl für den diesjährigen "Goldenen Windbeutel" hat begonnen. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat die Nominierten und die Gründe für die Nominierungen bekannt gegeben. Im Netz kann nun darüber abgestimmt werden, wer uns die dreisteste Werbelüge aufgetischt hat. Hierauf macht der PR-Experte Michael Oehme aufmerksam. Unter den nominierten Produkten finden sich keine geringeren als Coca Cola und Knorr wieder. Den Hauptkritikpunkt haben alle gemein: Entweder fehlt es den Produkten an etwas Essenziellen oder aber es ist etwas Schädliches beziehungsweise Falsches enthalten. Im Einzelnen finden sich in der „Beurteilungsliste“ folgende Unternehmen und Erklärungen:
Unilever mit der "Knorr activ Hühnersuppe": „Activ“ suggeriere eine gesunde Ernährung für Menschen, die sich gerne bewegen. Hühnersuppe suggeriere Hühnersuppe, wobei sich hier schon der erste Fehler einschlichen habe: Die Suppe enthalte nämlich außer Fettaugen nichts vom Federvieh. „Ein Prozent Hühnerfett, Null Prozent Hühnerfleisch – Unilevers Geheimrezept“, fasst Michael Oehme die „Rezeptur“ zusammen.
„Ähnlich problematisch verhalte es sich oft mit Bio-Produkten“, erklärt der PR-Experte. „Das Wort schreit förmlich nach Nachhaltigkeit und einem reinen Gewissen. Leider erfüllen viele Produkte jedoch nicht ihr Versprechen.“ So werbe "Unser Norden Bio Apfelsaft naturtrüb" mit Äpfeln aus der Region, obwohl diese gar nicht aus Norddeutschland stammen sollen.
Als weiteres Beispiel schlägt Foodwatch "Glacéau Vitaminwater" von Coca Cola vor. Statt Vitamin A-Z nehme man hier nichts anderes als rotgefärbtes Wasser mit Aromen und Farbstoffen zu sich. Coca Cola bezeichnet das Wasser weiterhin eisern als "Wunder-Wasser", welches das Immunsystem anregen soll.
Auch der "Belvita Frühstückskeks" der Firma Mondelez steht am Pranger. Der Keks wird als empfehlenswertes Frühstück beworben, sei allerdings eine Süßigkeit, die auf 28 Prozent Zucker basiere. „Käufer müssen dahin gehend sensibilisiert werden, dass sie sich von der völlig fehlleitenden Namensgebung nicht mobilisieren lassen. Natürlich ist ein Keks kein vollwertiges Frühstück – so funktioniert Werbung, “ so Oehme weiter.
Zu guter Letzt darf natürlich auch ein Babynahrungsmittel-Hersteller nicht fehlen. „Bei Babynahrung sind die Verbraucher natürlich übervorsichtig und sehr nachtragend wenn es zu einem Skandal kommt“, betont PR-Experte Oehme. So empfiehlt Nestlé seine "Alete Mahlzeit zum Trinken" für Kinder im Alter ab zehn Monaten, obwohl diese laut Foodwatch Karies fördere und zur Überfütterung führe.

3 Kommentare:

  1. Ja, irgendwie wollte man meinen, da habe sich was zum besseren entwickelt. aber leider nein. Es wäre wichtig, dass Lebensmittel noch deutlicher ausgezeichnet werden müssen, was drinnen ist

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  2. Lothar aus Mainz1. Oktober 2014 um 08:07

    Freunde: zurück zur Natur. Wir essen seit Jahren keine Fertiggerichte mehr - und es macht auch nicht mehr Arbeit und schmeckt besser. Wann immer es geht, greifen wir auch auf Biofleisch zu. Ist zwar etwas teurer, schmeckt aber definitiv besser. Und wenn es nur durch die bessere Vorstellung ist

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