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Montag, 22. September 2014

Michael Oehme: O' zapft is!



Seit vorgestern ist es wieder soweit. Das weltgrößte Fest ist gestartet und dürfte wieder Superlativen liefern. Das Oktoberfest, die Wies'n in München zählt zu den wichtigsten völkerverständigen Volksfesten der Welt. Dafür sprechen italienische Wohnmobile, die seit Tagen die Straßen bevölkern oder finnische Besuchergruppen, die immer wieder durch ihre "frohe Lebensarbeit" aus dem Rahmen fallen. Die Wies'n ist auch bayerisch. Aber, leider, immer weniger. Das Kommerzielle gewinnt in den letzten Jahren die Oberhand. Ganz zum Leidwesen der echten Bajuwaren, bei denen die Wies'n als Kulturgut dazugehört. Mir san mir, heißt es da gern. Unter sich ist man schon lange nicht mehr. 

"Das Oktoberfest muss aufpassen, seinen Charme nicht zu verlieren", meint PR-Experte Michael Oehme. In den letzten Jahren sei deutlich zu erkennen, dass es eigentlich nur noch um dem Kommerz gehe. Das könne man nicht nur an den Preisen festmachen, sondern am "Fest" schlechthin. "Wenn Münchner Bürger am Nachmittag nicht mal ein Händl und ein Bier in einem Zelt verkonsumieren können, weil sie schlicht keinen Eintritt bekommen, stimmt das doch bedenklich, meinen Sie nicht?," merkt Oehme an.

Viele Münchner haben jedenfalls keine Lust mehr auf das weltgrößte Volksfest. Ginge es nach ihnen, würde es auf eine Fläche außerhalb von München verlegt. Das Oktoberfest habe ohnehin mit München weniger zu tun als der Dom mit Köln. Und der sei älter. "Doch schade wäre es schon, denn das Bild und die Lebensfreude der bayerischen Hauptstadt überträgt sich nicht zuletzt auch durch die Wies'n auf die Welt und macht uns stoffelige Deutschen irgendwie ein bisschen besser", so Oehme. 

Mal sehen, was dieses Jahr ergibt. Vielleicht ist die Nachfrage ja nicht so groß. Dann würde das Oktoberfest vielleicht wieder ein bisschen mehr zu dem, was es mal war: ein regionales Fest zur Freude aller. 

2 Kommentare:

  1. Ich kann diese Erfahrungen bestätigen. Seit Jahren wird das Oktoberfest kommerzieller und stürzt aus unserer Sicht vom Volksfest immer mehr auf Ballermann Niveau ab.

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  2. Man kann Dinge auch schlechtreden

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