Seit vorgestern ist es
wieder soweit. Das weltgrößte Fest ist gestartet und dürfte wieder Superlativen
liefern. Das Oktoberfest, die Wies'n in München zählt zu den wichtigsten
völkerverständigen Volksfesten der Welt. Dafür sprechen italienische
Wohnmobile, die seit Tagen die Straßen bevölkern oder finnische
Besuchergruppen, die immer wieder durch ihre "frohe Lebensarbeit" aus
dem Rahmen fallen. Die Wies'n ist auch bayerisch. Aber, leider, immer weniger.
Das Kommerzielle gewinnt in den letzten Jahren die Oberhand. Ganz zum Leidwesen
der echten Bajuwaren, bei denen die Wies'n als Kulturgut dazugehört. Mir san
mir, heißt es da gern. Unter sich ist man schon lange nicht mehr.
"Das Oktoberfest
muss aufpassen, seinen Charme nicht zu verlieren", meint PR-Experte
Michael Oehme. In den letzten Jahren sei deutlich zu erkennen, dass es
eigentlich nur noch um dem Kommerz gehe. Das könne man nicht nur an den Preisen
festmachen, sondern am "Fest" schlechthin. "Wenn Münchner Bürger
am Nachmittag nicht mal ein Händl und ein Bier in einem Zelt verkonsumieren
können, weil sie schlicht keinen Eintritt bekommen, stimmt das doch bedenklich,
meinen Sie nicht?," merkt Oehme an.
Viele Münchner haben
jedenfalls keine Lust mehr auf das weltgrößte Volksfest. Ginge es nach ihnen,
würde es auf eine Fläche außerhalb von München verlegt. Das Oktoberfest habe
ohnehin mit München weniger zu tun als der Dom mit Köln. Und der sei älter.
"Doch schade wäre es schon, denn das Bild und die Lebensfreude der
bayerischen Hauptstadt überträgt sich nicht zuletzt auch durch die Wies'n auf
die Welt und macht uns stoffelige Deutschen irgendwie ein bisschen
besser", so Oehme.
Mal sehen, was dieses
Jahr ergibt. Vielleicht ist die Nachfrage ja nicht so groß. Dann würde das
Oktoberfest vielleicht wieder ein bisschen mehr zu dem, was es mal war: ein
regionales Fest zur Freude aller.
Ich kann diese Erfahrungen bestätigen. Seit Jahren wird das Oktoberfest kommerzieller und stürzt aus unserer Sicht vom Volksfest immer mehr auf Ballermann Niveau ab.
AntwortenLöschenMan kann Dinge auch schlechtreden
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