Die
Neueröffnung der Billig-Modekette Primark hat am Berliner Alexanderplatz für
großes Aufsehen gesorgt
„Den irischen Textilriesen Primark
kann man nur lieben oder hassen: Einen Mittelweg gibt es nicht“, meint PR
Experte Michael Oehme. Dementsprechend turbulent ging es bei der Eröffnung des Stores
am Alexanderplatz zu. Die 2. Berliner Filiale eröffnete mit insgesamt einem
Jahr Verspätung, die Wolfgang Krogmann von Primark Deutschland mit baulichen
Schwierigkeiten, wie etwa der Verkabelung des über dem Laden liegenden Park Inn
Hotels erklärt.
Am Vormittag wurden Journalisten und Fachexperten durch
das ehemalige Saturn-Gebäude am Alexanderplatz geführt. Um 12 Uhr traf der irische
Premierminister Enda Kenny ein und durchschnitt das magische Eröffnungsband. Im
Inneren findet man ein anderes Design als in der schlichten Steglitzer Filiale
im Schloss Straßen Center: „Graffitis an den Wänden und Säulen sollen „Berlin
Flair“ vermitteln und an die East Side Gallery erinnern“, erklärt Oehme. Zudem
bildet eine Wandinstallation alle Stadtteile auf einer Karte ab und spielt 35
Minuten lang verschiedene Projektionen und Soundeffekte ab. Doch nicht nur den
Kunden, auch den 830 Mitarbeitern scheint Primark viel bieten zu wollen: Für
das Gemeinschaftsgefühl trugen alle
Mitarbeiter schwarze "I love Primark"-T-Shirts. „Primark ist als
Arbeitgeber ziemlich verrufen und hat dahingehend ein großes Imageproblem“,
weiß Michael Oehme. „Pompöse Eröffnungsfeiern mit glücklichen Arbeitnehmern und
Kunden versuchen über die jüngsten Skandale hinwegzutäuschen.“
Die Abneigung gegen Primark zeigten viele Demonstranten
vor der neuen Filiale. Unter anderem hielten zwei Frauen ein Plakat mit der
Aufschrift Mörderpreise in die Luft. Des Weiteren gab es mehrere Stände von
Initiativen, die über faire Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie
berichteten. Eine Kleidertauschbörse wurde gegen die „Wegwerfgesellschaft“ veranstaltet.
Besonders kreativ zeigte sich eine junge Frau, die mit einer Nähmaschine in
einer Mülltonne saß, um auf die Produktionsverhältnisse in Indien aufmerksam zu
machen. „Der letzte Aufruhr um Primark bezog sich auf die Hilfeaufrufe in
eingenähten Etiketten“, so Oehme weiter. „Das Unternehmen zweifelt die Echtheit
zwar an, ist allerdings permanent im Kritikfeuer der Medien, was sich auch bei den
Konsumenten bemerkbar macht“, erklärt der PR-Experte. Die Reaktion zumindest
der deutschen Verbraucher war deutlich: Der Ansturm auf die langerwartete
Filiale fiel nämlich bescheidender aus als erwartet.
Weitere
Informationen unter http://www.michael-oehme-sachwertassets.de
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