Facebook
wird ja bekanntlich viel unterstellt: Datenklau, personalisierte Werbung,
bösartige Skripte und nun das: Facebook spielt sogar mit unseren Gefühlen
Viele Menschen sind nach einem
Besuch im beliebtesten sozialen Netzwerk schlecht gelaunt. Ständig sehen wir
wie glücklich, reich und schön unsere „Freunde“ sind und ein tolleres Leben als
wir – vor unserem Laptop, Tablet oder Smartphone – führen. „Facebook fördert
das Gefühl der Todsünde Neid wie kein anderes soziales Netzwerk“, meint der
PR-Experte Michael Oehme von der Sankt Gallener CapitalPR AG. Doch hat das
Milliarden-Dollar-Unternehmen nicht damit schon sein Grundziel verfehlt? Nicht wirklich,
wenn man bedenkt, dass unsere Gefühle ganz bewusst manipuliert werden.
Laut einer Studie zwei amerikanischen Universitäten
können die Emotionen der Nutzer ganz gezielt kontrolliert und gesteuert werden.
Facebook hat vor eineinhalb Jahren untersucht, wie sich positive und negative Gefühle
in Netzwerken ausbreiten. Betroffen waren mindestens 680.000 Nutzer – natürlich
ohne Vorankündigung. Für jene wurde die Auswahl der Einträge ihrer
Facebook-Freunde im Nachrichtenstrom einiger hunderttausend Nutzer vorgefiltert.
Das Resultat: Facebook konnte entscheiden, wessen Laune sie verbessern und
verschlechtern. Menschen, die mehr positive Nachrichten sahen, neigten eher
dazu, auch selbst Einträge mit positivem Inhalt zu veröffentlichen – und
umgekehrt. „Eine derartige Vorgehensweise ist deshalb schon bedenklich, weil
darüber nicht aufgeklärt wird“, meint Michael Oehme.
Das Experiment wurde über den „News Feed“ geprüft, den
Strom an Nachrichten von Freunden, der als Startseite unumgehbar ist.
Normalerweise werden diese Nachrichten ohnehin schon gefiltert – je nachdem,
wie gerne und oft man Informationen von bestimmten Personen konsumiert. Facebook
unterdrückte also bei einem Teil der betroffenen Nutzer negativ gestimmte
Beiträge der Freunde. Für andere Nutzer wurden positiv gestimmte Beiträge
ausgeblendet. Tatsächlich übertrug sich die Laune, die im News Feed angezeigt
wurde, auf die betroffenen Nutzer und auf deren Beiträge. Die Empörung der
Nutzer ist groß. Für den erfahrenen PR-Spezialisten Michael Oehme ist die
Aufregung zwar verständlich, aber er gibt auch den Usern eine Mitschuld: „Kaum
ein aktiver Facebook-Nutzer ist sich über die Geschäftsbedingungen im Klaren.
Diese enthalten nämlich explizit die Gestattung, dass sämtliche Daten zur
Analyse verwendet werden dürfen. Die moralische Komponente ist natürlich eine
andere“. Oehme weiß, wie geschickt sich die sozialen Netzwerke das
Kundenverhalten für ihre eigene Marketingstrategie ausnutzen und appelliert an
die Nutzer vorsichtiger mit ihren Daten umzugehen: „Facebook ist wie ein
digitaler Fingerabdruck – aber mit einem fetten Edding!“
Weitere
Informationen unter http://www.michael-oehme.blogspot.de/
schöne neue Welt, Na prima!
AntwortenLöschenIst schon grausig wie wir manipuliert werden
AntwortenLöschenEs liegt ja an jedem, wie weit er so was nutzt. Ich beispielsweise mache da nicht mit. Wenn ich die Leute treffen möchte, machen wir es wie früher. Was gibt es mir denn, wenn ich jeden Pfurz meiner Freunde mitbekomme. Dann hat man sich doch garnichts zu erzählen, wenn man sich dann trifft.
AntwortenLöschenIch finde es schrecklich zu wissen, wie wir so manipuliert werden
AntwortenLöschenNun bleibt mal entspannt, man muss ja nicht auf jede "Manipulation" reinfallen
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