Özdemir als Außenminister? Wir berichteten
darüber (https://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2017/10/moegliche-aussenministerfunktion-von-Oezedemir-stoesst-in-Tuerkei-auf-Widerstand.html). Dieser Traum scheint ausgeträumt, nachdem die
Jamaika-Koalition offensichtlich gescheitert ist. Da wird sich das türkische
Trump-Pendant Recep Tayyip Erdogan freuen. Er hatte von Anfang an
Schwierigkeiten mit Özdemir. Apropos Türkei: Die Verfolgung von politisch nicht
Wohlgesinnten, so auch deutschen Journalisten, scheint journalistisch kaum mehr
der Erwähnung wert. Hat Frau Merkel, die Noch-Kanzlerin hier mal wieder „für
Ruhe“ gesorgt? Immerhin hat sie durch den „Türken-Schachzug“ das bedrängende
Flüchtlingsproblem doch so schön in den Griff bekommen. Den Rest macht der AfD.
Schon mal etwas über den Zustand in türkischen Auffanglagern gelesen? Ich auch
nicht. Vermutlich relativieren sich die Probleme im eigenen Land vor dem Hintergrund
der Erwartungen
Donnerstag, 30. November 2017
Dienstag, 28. November 2017
Joko gegen Klaas oder Trump versus Jong Un?
Joko gegen Klaas. Die verbale (und körperliche)
Herausforderung dieser beiden Schauspieler ist wenigstens unterhaltsam. Und die
von Trump gegen Jong Un? Den Atomwaffentests und Raketenabschüssen Nordkoreas
folgte ein Krieg der Worte, in dem Trump mit der vollständigen Zerstörung des
Landes drohte. Er forderte, dass eine nukleare Bewaffnung Nordkoreas auf jeden
Fall verhindert werden müsste. Aber wie? US-Präsident Donald Trump und die
Führung Nordkoreas tauschen immer bedrohlichere Verbalattacken aus. Trump hat auf
Nordkoreas jüngste Angriffsdrohung mit Schmähungen gegen Machthaber Kim Jong Un
und dessen Außenminister Ri Yong Ho reagiert. Offensichtlich ganz zur Freude
von Kim Jong Un, der nicht weniger redselig kontert. Sein
Verteidigungsministerium erklärte, dass dies nur durch die Besetzung mit
Bodentruppen zu erreichen sei. Aber das ist kein realistisches Szenario
angesichts der Zerstörungskraft des Landes gegen die Metropolregion Seoul mit
25 Millionen Einwohnern und der politischen Deckung durch China. Bleiben wir
lieber bei Joko gegen Klaas. Die müssen wenigstens körperlichen Einsatz zeigen.
Donnerstag, 23. November 2017
„Trump-Erfolge“, die wir kaum mitgebekommen haben ...
Immerhin hat er es schon geschafft, dass er im Internet eine eigene Rubrik hat: Die schlechtesten Witze über Trump. Kennen Sie beispielsweise den: „Soeben berichtete CNN in einer Sondersendung von einem Zwischenfall in Washington heute morgen: Im Weißen Haus ist gegen 07:00 Uhr ein Feuer ausgebrochen und zerstörte Donald Trumps Privatbibliothek - beide Bücher verbrannten. Besonders tragisch: Das zweite Buch hatte Trump noch gar nicht fertig ausgemalt.“ Das ist natürlich niveaulos und dumm. Denn Trump hat mehr erreicht, als man zunächst vermuten mag. Er hat im höchsten Gericht einen 50 Jahre jungen erzkonservativen Richter durchgesetzt. Auch die FED dürfte dank seiner Personalpolitik künftig einfacher zu „steuern“ sein. Auch in der Einwanderungspolitik hat er spuren hinterlassen. Zuletzt 2400 seit 20 Jahren in den USA lebende Nicaraguaner zur Ausreise gezwungen. Auch beim Mauerbau zu Mexiko gab es einen Anfang. Er hat Finanzinstitutionen dereguliert und auch in den Bereichen Energie und Umwelt Regulierungen per Dekret gestrichen. Der Bau von zwei neuen Pipelines und die Möglichkeit, in Alaska nach Öl zu bohren, sind nur die sichtbarsten Auswirkungen. Der Nachrichtendienst dpa schreibt: Nach den Briten haben nun auch Schweizer eine Petition gegen den US-Präsidenten Donald Trump bei der Regierung eingereicht. Knapp 10 000 Personen haben an die Regierung in Bern appelliert, US-Präsident Donald Trump zur unerwünschten Person, einer «Persona non grata», zu erklären. Wenn wundert es?
Dienstag, 21. November 2017
Jamaika gescheitert
Nun ist es raus: Jamaika, das Land in
der Karibik, passt nun offensichtlich doch nicht zu Deutschland. Die Pläne für eine Regierung aus CDU, CSU, FDP und Grünen
sind vom Tisch. FDP-Chef Christian Lindner hat am späten Sonntagabend das Ende
der Sondierungsgespräche im Namen der Liberalen erklärt. Offiziell wurde das
Thema Flüchtlingspolitik, bei dem sich die Parteien nicht einigen konnten, als
wichtigstes Argument für die geplatzten Verhandlungen genannt. Aber auch schon
vorher bestanden die Verhandlungen aus einer Ansammlung von Kompromissen. Gerade
die Grünen monierten, dass keiner ihrer Vorschläge umgesetzt worden wäre. Was
nun? Neuwahlen oder doch Koalition mit der SPD? Oder eben doch eine
Minderheitsregierung? Dann aber müsste Kanzlerin Merkel kompromissfähige
Vorlagen bringen und sich bei Sachentscheidungen die jeweiligen Mehrheiten
sichern. Aufwendig sicher. Und weniger komfortabel, als wenn Grüne/FDP nur deshalb
zu allem Ja und Amen sagen, um an der Regierungsmacht zu bleiben, allemal.
Eigentlich kann man Christian Lindner nur gratulieren. Er hat der FDP das
Rückgrat gegeben, unter dessen Fehlen seine Partei über Jahre litt.
Donnerstag, 16. November 2017
US-Präsident Trump inkompetent oder geistesgestört ?
„Bleibt doch weiterhin schön krank und arbeitslos“,
möchte man rufen, wenn man fette, zahnlose Menschen ihre Begeisterung für Trump
feiern sieht. Kein Präsident zuvor, polarisiert so. Mehr als die Hälfte der
Bevölkerung hält ihn nach zehn Monaten Regierungszeit für inkompetent.
Meinungen, ob er vielleicht geistesgestört sein könnte, werden offen
diskutiert. Trump kontert gegenüber seinen Gegnern mit Hasstiraden. Den US-Präsidenten
stört das nicht. Er hat ohnehin seit Amtsantritt auf Dauerwahlkampf geschaltet.
Und die besteht zu einem Großteil aus Abgrenzung und Angstmache. Angst, um die
Zukunft der ach so edlen, christlich geprägten weißen Rasse, um die Zukunft der
Arbeiterschaft und der Soldaten, die das Wohl der amerikanischen Wirtschaft,
nein, von ganz Amerika nach Vorne tragen. Es wird einem schier schlecht bei so
einem Gefasel. Aber es funktioniert. Gerade die ausgegrenzte Bevölkerung sieht
in ihm eine Chance. Noch. Man möchte fast meinen, Trump und Erdogan hätten den
gleichen Bauchredner. Doch vielleicht hat Trump noch vor sich, was in der
Türkei gerade Wirklichkeit wird: Die Arbeitslosenquote steigt, die
Zufriedenheit sinkt. Da kann Erdogan offizielle Zahlen noch so manipulieren.
Die Abgrenzung der Türkei ist eben auch wirtschaftlich nicht so einfach zu
verarbeiten. „Der Schmelztiegel, der die USA immer sein wollten und nie waren,
zerfällt in Klassen und Ethnien, die jeweils nur in ihrer eigenen Echokammer
ihre Teilrealität leben. So wenig die unterschiedlichen Gruppen in der
amerikanischen Gesellschaft noch das Gespräch miteinander führen können, weil
sie in den Grundfragen der eigenen Ordnung diametral unterschiedliche, aber
sehr gefestigte Auffassungen haben, so wenig sucht Präsident Trump den
Ausgleich. Insofern ist er der Präsident, der gerade zum Zustand der USA passt“,
schreibt Prof. Dr. Thomas Jäger, seit 1999 Inhaber des Lehrstuhls für
Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität zu Köln. Wie wahr!
Dienstag, 14. November 2017
Problemlöser China und USA
„Amerika und China könnten die Probleme der Welt lösen“,
diese Headline war kürzlich der deutschen Presse zu entnehmen. Es handelt sich offensichtlich
um ein Trump-Zitat, war aber als solches nicht gekennzeichnet. Nun unterstellt
man der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), die dieses Zitat nutzte, eine
gewisse Nähe zur USA. Wer mehr wissen möchte, sollte das Buch des ehemaligen
FAZ-Journalisten Udo Ulfkotte „Gekaufte Journalisten“ lesen. Aber sind
Journalisten hierzulande wirklich gehalten, auf nahezu jedes dumme Zitat des
Präsidenten der USA einzugehen? Dann möchte ich bitte auch gerne mehr zu seinen
Meinungen zu Frauen, Sexismus oder Schwarze lesen! USA und China lösen keine
Probleme, sie sind eines der größten Probleme der Welt. Sie zählen zu den
größten Dreckschleudern weltweit. Weite Teile der Bevölkerung leben dennoch
immer noch in großer Armut. Freie Meinungsäußerung in China: Fehlanzeige. In
den USA? Machen Sie sich einfach eigene Gedanken hierzu. Arbeitnehmerrechte –
was ist das denn? Ernstzunehmende staatliche Unterstützung für Arme? Wieso
denn? Jeder ist doch seines Glückes Schmied. Deshalb werden in den USA die
Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Nur, dass es viel mehr Arme
als Reich gibt. Im Reich der Mitte, wo Menschen aufgrund der Bevölkerung von
1,379 Milliarden wenig zählen, wird man auch schon mal für kleinere Vergehen
hingerichtet. Vorbild für die Welt? Ich bin nicht dafür, dass sich China und
die USA „abschaffen“, womit dieses Problem gelöst wäre. Aber schlecht wird mit
dennoch, wenn ich derart populistische Headlines lese.
Donnerstag, 9. November 2017
„Stinkefinger“ gegen Trump führt zum Rausschmiss
Da hat es Jan Böhmermann besser gehabt, als er das
Gedicht gegen Recep Tayyip Erdoğan rezitierte. Er
behielt seinen Job. Anders die 50-jährige, alleinerziehende Mutter von zwei
Kindern, Juli Briskman. Als der Präsidententross an der bekennenden Demokratin
vorbeifuhr, fotografierte sie der AFP-Fotograf Brendan Smialowski. Eigentlich
ist Briskman gar nicht zu erkennen. Nachdem sie das Foto selbst vielfach im
Internet und Fernsehen sah, machte sie es jedoch zu ihrem Profilbild auf
Facebook und Twitter. Sie habe sich einfach geärgert, dass Trump offensichtlich
wieder zu seinem verdammten Golfplatz fuhr, erklärte sie HuffPost“. Ihr
Arbeitgeber, der u.a. für die US-Regierung und das US-Militär tätig ist,
ärgerte das. Er fand das Foto „obszön“ und schmiss sie raus. Deutsche
Gewerkschafter würden bei einer derartigen Aktion auf die Barrikaden gehen. Und
in den USA? Es passt einfach zu dem, was „Der Spiegel“ unlängst
veröffentlichte: Danach ist das Trump Kabinett das mit Abstand reichste in der
Geschichte der USA. „Einer Rechnung zufolge besitzen seine designierten
Minister mehr Vermögen als ein Drittel der US-Bevölkerung zusammengenommen.“ Wenn
wundert es da, dass deren Vermögen seit dem Amtsantritt von Trump stetig
wächst. Und Briskman irrt vermutlich: Das „neue Repräsentantenhaus“ in den
Vereinigten Staaten ist vermutlich der Trump Golfclub am Potomac-Fluss, 40 Kilometer
vom weißen Haus entfernt. Ihm liegt doch auch sonst viel daran, dass alles in
der Familie bleibt. Wenigstens das hat er mit einigen afrikanischen und
arabischen Machthabern gemein.
Dienstag, 7. November 2017
Europäische Zentralbank reduziert Geldschwemme
Nun ist es raus: Die Europäische Zentralbank (EZB) will
den Einkauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren reduzieren, am Leitzins
von null Prozent hält sie jedoch fest. EZB-Chef Draghi verkündete demnach, dass
er seinen monatlichen Aufkauf von Staatsanleihen und Wertpapieren ab dem
kommenden Jahr auf 30 Milliarden Euro reduzieren wolle. Das ist die Hälfte der
derzeit möglichen Aufkäufe. Damit wolle man die Förderung der europäischen
Wirtschaft durch Geldmaßnahmen, sprich durch günstiges Kapital beibehalten.
Dieser Aufkauf sei zunächst bis 30. September 2018 beschränkt und soll damit einen schrittweisen
Ausstieg der EZB aus derart wirtschaftsfördernden Maßnahmen ermöglichen. Einige
Experten bezweifeln indes seit dem Beginn der Geldschwemme, dass hierdurch
messbare Unterstützung für die europäische Wirtschaft erfolgt sei. Die
Leittragenden sind hingegen die Sparer, die seit Jahren – wenn überhaupt – nur
noch Mickey- Mouse-Verzinsungen erhalten. Und von deutlichen Lohnerhöhungen ist
man in Deutschland, selbst bei ausreichend vorhandenem Kapital, derzeit weit
entfernt.
Donnerstag, 2. November 2017
Das Kachelmann-Dilemma
Er war der
beliebteste Wetterfrosch Deutschlands. Er war einer der wenigen, der sich mit
der Frage nach dem Wetter ein Firmenimperium aufgebaut hatte. Dann kam der Absturz:
Jörg Kachelmann, dem man eine große Liebe für die Frauen nachsagte, wurde
beschuldigt, seine Ex-Freundin sexuell genötigt zu haben. Kachelmann wurde in
der Folge geradezu als Paradebeispiel für Sexualstraftäter durch die Medien und
die öffentliche Meinung gejagt – ohne, dass bislang ein urteil ergangen war.
Logisch, auch, dass der Wetterfrosch ausgedient hatte – mit massivem
wirtschaftlichen Schaden für seine Firmengruppe. Selbst heute noch fällt in
Talkshows der Name Kachelmann, wenn es um sexuelle Nötigung welcher Art auch
immer geht. Offensichtlich hat sich immer noch nicht herumgesprochen, dass der
Mann im Mai 2011 von einem Landgericht freigesprochen wurde und seine
Ex-Freundin im Zivilprozess bestätigen musste, dass sie sich die Verletzungen selbst
zugefügt hatte und Kachelmann mit geradezu krimineller Energie verleumdet und
verfolgt. Die Medien haben sich nie entschuldigt und sich öffentlich in
wenigstens ansatzweise gleichwertiger Präsenz zum Freispruch geäußert.
Kachelmann – ein gutes Beispiel für einen offensichtlich unschuldigen Mann, der
trotzdem verurteilt ist.
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