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Donnerstag, 2. November 2017

Das Kachelmann-Dilemma

Er war der beliebteste Wetterfrosch Deutschlands. Er war einer der wenigen, der sich mit der Frage nach dem Wetter ein Firmenimperium aufgebaut hatte. Dann kam der Absturz: Jörg Kachelmann, dem man eine große Liebe für die Frauen nachsagte, wurde beschuldigt, seine Ex-Freundin sexuell genötigt zu haben. Kachelmann wurde in der Folge geradezu als Paradebeispiel für Sexualstraftäter durch die Medien und die öffentliche Meinung gejagt – ohne, dass bislang ein urteil ergangen war. Logisch, auch, dass der Wetterfrosch ausgedient hatte – mit massivem wirtschaftlichen Schaden für seine Firmengruppe. Selbst heute noch fällt in Talkshows der Name Kachelmann, wenn es um sexuelle Nötigung welcher Art auch immer geht. Offensichtlich hat sich immer noch nicht herumgesprochen, dass der Mann im Mai 2011 von einem Landgericht freigesprochen wurde und seine Ex-Freundin im Zivilprozess bestätigen musste, dass sie sich die Verletzungen selbst zugefügt hatte und Kachelmann mit geradezu krimineller Energie verleumdet und verfolgt. Die Medien haben sich nie entschuldigt und sich öffentlich in wenigstens ansatzweise gleichwertiger Präsenz zum Freispruch geäußert. Kachelmann – ein gutes Beispiel für einen offensichtlich unschuldigen Mann, der trotzdem verurteilt ist.

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