Donnerstag, 9. November 2017
„Stinkefinger“ gegen Trump führt zum Rausschmiss
Da hat es Jan Böhmermann besser gehabt, als er das
Gedicht gegen Recep Tayyip Erdoğan rezitierte. Er
behielt seinen Job. Anders die 50-jährige, alleinerziehende Mutter von zwei
Kindern, Juli Briskman. Als der Präsidententross an der bekennenden Demokratin
vorbeifuhr, fotografierte sie der AFP-Fotograf Brendan Smialowski. Eigentlich
ist Briskman gar nicht zu erkennen. Nachdem sie das Foto selbst vielfach im
Internet und Fernsehen sah, machte sie es jedoch zu ihrem Profilbild auf
Facebook und Twitter. Sie habe sich einfach geärgert, dass Trump offensichtlich
wieder zu seinem verdammten Golfplatz fuhr, erklärte sie HuffPost“. Ihr
Arbeitgeber, der u.a. für die US-Regierung und das US-Militär tätig ist,
ärgerte das. Er fand das Foto „obszön“ und schmiss sie raus. Deutsche
Gewerkschafter würden bei einer derartigen Aktion auf die Barrikaden gehen. Und
in den USA? Es passt einfach zu dem, was „Der Spiegel“ unlängst
veröffentlichte: Danach ist das Trump Kabinett das mit Abstand reichste in der
Geschichte der USA. „Einer Rechnung zufolge besitzen seine designierten
Minister mehr Vermögen als ein Drittel der US-Bevölkerung zusammengenommen.“ Wenn
wundert es da, dass deren Vermögen seit dem Amtsantritt von Trump stetig
wächst. Und Briskman irrt vermutlich: Das „neue Repräsentantenhaus“ in den
Vereinigten Staaten ist vermutlich der Trump Golfclub am Potomac-Fluss, 40 Kilometer
vom weißen Haus entfernt. Ihm liegt doch auch sonst viel daran, dass alles in
der Familie bleibt. Wenigstens das hat er mit einigen afrikanischen und
arabischen Machthabern gemein.
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