Laut Verbraucherschutzverbänden sind die
bösen Finanz- und Anlageberater, auch Finanzvermittler genannt, Schuld an der
Kapitalvernichtung der Deutschen. Und was macht man mit so einem bösartigen Rottweiler,
der beißt? Einschläfern? Ich betone seit Jahren in Vorträgen und auch sonst,
wenn man meine Meinung hören will (und manchmal auch, wenn man sie nicht hören
will), dass die Spezies ungebundener Vermittler vom Aussterben bedroht ist.
Dabei sind – laut Zahlen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK)
gerade mal noch 37.432 Finanzanlagenvermittler übrig. Denn was hat uns die
GroKo bislang Schönes gebracht? Klimaschutzziele: Geben wir auf! Bildungschance
für alle: dto. Mindesteinkommen, von dem die Menschen leben können: vergiss es!
Ideen zur Förderung des Mietwohnungsbaus: Hör auf! Massnahmen zur Linderung der
Not vieler Kinder in Deutschland: Jetzt ist aber wirklich genug! Gut, wir
wollen nicht schwarzmalen, was ja künftig rot-schwarzmalen heißen muss. Die
Diäten wurden erhöht! Tolle Leistung – aber nur für einige ... Ach ja, richtig:
Da hätten wir sie ja noch, die Angst der Deutschen vor Rottweilern. Ändern wir
doch den Paragrafen 34f der Gewerbeordnung (GewO) und sichern uns gleichzeitig
unsere Berater- und Aufsichtsratsposten in der Banken- und Versicherungsszene.
In der Änderung heißt es unter der Überschrift "Verbraucherschutz" (Abschnitt
X, Punkt 5): „Wir werden zur Herstellung einer einheitlichen und qualitativ
hochwertigen Finanzaufsicht die Aufsicht über die freien Finanzanlagenvermittler
schrittweise auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
übertragen." Schon heute übersteigt bei den freien Finanzanlagenvermittlern
der administrative Aufwand jegliches Maß. Daher ja auch die inzwischen
drastisch geschrumpfte Zahl dieser Spezies. Noch mehr Reglementierungen - das
ist meine feste Überzeugung – bringt keinen Deut mehr im Hinblick auf
Verbraucherschutz, spielt aber den Banken und Versicherungen zu, die ihre
unsäglichen – wenn überhaupt – minimalverzinsten Versicherungsprodukte oder
Sparanlagen (deutlich unter der Inflationsrate) besser verkaufen können. Damit
hat der klassische Sparer immer weniger Chancen, der Armut entgegen zu
arbeiten. Wohl denn, wenn man ein Bauernopfer hat, um die Bürger zu verarschen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen