Der
bayerische CSU-Chef Markus Söder ist ein moderner Mann. Seit einiger Zeit versorgt er seine Wähler und die, die es
werden wollen, mit Facebook-Veröffentlichungen. Söder beim Schweinsbraten, beim
Ananas-Frühstück, Söder mit seinen Hunden. Jüngst postete er „Heute mit
dem Zug Richtung Berlin unterwegs. Es steht die Vorbereitung des Bundesrates
an. Auch hier gilt es präsenter zu sein...“. Auf dem Foto mit Smartphone war er jedoch lediglich mit
einem Homescreen zu erkennen. Alles gestellt? Der Spot der User war ihm sicher.
Mag sein, dass ich langsam alt werde, aber was hat das alles mit Politik zu
tun? Muss nun jeder Politiker alles veröffentlichen, was sich in seinem Leben
so abspielt? Ich denke gespannt an die Eskapaden, die man Staatsmännern wie
Willy Brandt, auch Willy Weinbrand genannt, zuschrieb. Oder erst Franz Josef
Strauss und Gerhard Schröder ... Bei letzterem hatte ich persönliche
Erlebnisse, die mich sehr nachdenklich stimmten. Fassen wir mal zusammen: Es
gibt Menschen wie mich, die die persönliche Prostitution von
Privatangelegenheiten gegen den Strich gehen. Mit Politikqualität hat das aus
meiner Sicht nichts zu tun. Aber ich muss, zum Glück, meine „Leistungen“ auf
diese Art auch nicht verkaufen.
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