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Dienstag, 19. Januar 2016

Michael Oehme: Fingerspitzengefühl statt Gießkanne

Im Beitrag „Globalisierte Kommunikation“ hatten wir herausgearbeitet, dass es bei einer internationalen Kommunikationsstrategie wichtig ist, auf der einen Seite die globalen Interessen des Auftraggebers im Auge zu behalten, aber auf der anderen Seite die Kommunikation lokal abzustimmen. Dies gilt besonders für die Zusammenarbeit mit Journalisten bzw. die Nutzung entsprechender Verteiler.


Regionale Unterstützung hilft

Eine Erfahrung mussten wir dabei immer wieder machen, die man mit einem alten deutschen Sprichwort umschreiben könnte: „Das Glück ist ein Rindvieh und sucht seines gleichen.“ Anders ausgedrückt: Sie können nicht davon ausgehen, dass ein Journalist von den Philippinen aus in der zentralen Abteilung für Kommunikation in München anruft, um dort auf Englisch seine Fragen zu stellen. Er wird im Zweifel ein anderes Thema vorziehen und Sie werden nie erfahren, warum ihre Pressemitteilung keine Resonanz fand, obgleich sie doch so viele spannende Informationen lieferte. Also heißt es: entweder ein Team aus regional erfahrenen Mitarbeitern zusammenstellen (einstellen), oder eben eine Agentur nutzen, die regional vertreten ist. Dies geht, mit Verlaub, schon hinter der deutschen Grenze los, selbst wenn man sich also im gleichen Sprachraum bewegt.


Kulturelle und verbale Unterschiede

Denn wie hoffentlich bereits im Beitrag (http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2016/01/michael-oehme-ist-globale-kommunikation-moeglich-und-noetig.html) aufgezeigt, kommt es nicht nur auf eine korrekte Wahl des Schriftdeutsch an, wobei mit Kleinigkeiten oft viel bewegt werden kann („heuer“ statt „heute“ in einer österreichischen Pressemitteilung schafft Freunde ...), sondern es geht auch darum, „Gepflogenheiten“ zu entsprechen. Wie möchten Journalisten ihre Fakten bekommen? Typisch deutsch als Aneinanderreihung von Fakten? Oder besser in Form von fünf knackigen Sätzen, die den Redakteur im Amsterdamer Büro motiviert, sich mit den Inhalten zu beschäftigen? Und wer sich jemals mit der Blumigkeit der polnischen Sprache beschäftigt hat, weiß, dass hier auch sehr viel Arbeit auf einen zukommen kann. Der Engpass sind übrigens meist gute Übersetzer. Also Menschen, die nicht nur Wort für Wort übersetzen können, sondern die Intention verstehen (und transportieren können), die hinter der Meldung steht. Fingerspitzengefühl bei der Formulierung einer Pressemitteilung (und auch sonst) ist also wichtiger als eine große gefüllte Gießkanne, deren Wasser gegebenenfalls einfach am fruchtbaren Boden vorbeiläuft.


Eigenes Humanpotential nutzen

Und noch einen Tipp wollen wir Ihnen geben: nutzen Sie eigene Mitarbeiter, Geschäftspartner usw. Wer im Ausland vertreten ist, hat üblicherweise auch Ansprechpartner dort. Diese wissen oft viel besser als man meint, wer wichtige Multiplikatoren sind und wie man diese erreicht.




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