Schulz will sie, die Kanzlerin will sie auch wieder. Und
nun eine Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Danach habe die Mietpreisbremse in einigen Städten doch dafür gesorgt, dass die
Mieten nicht exorbitant weiter steigen. Hierzu haben die Wissenschaftler
200.000 Wohnungsinserate von Plattformen ausgewertet. Ergebnis: „Besonders in den Städten, die schon vor der Einführung
der Mietpreisbremse unter besonders stark steigenden Mieten litten, ist die
Bremse wirksam.“ Soll heißen: Sie greift da, wo besonders drastische
Mietanstiege zu verzeichnen waren und betrifft daher nur eine Minderheit.
Könnte es nicht auch sein, dass hier Mieterhöhungen einfach vorweggenommen
wurden und daher jetzt wieder geringere Steigerungen vorliegen. Mietpreisbremse
hin oder her? Auf jeden Fall kommt die Studie der alten und neuen Koalition gut
gelegen: So doch die Mietpreisbremse fortgesetzt werden, indem Vermieter nun
gezwungen werden, die vorherigen Mietverträge zu offenbaren. Interessant ist
dabei die Eigendarstellung des DIW. Er bezeichnet sich als !unabhängig“ und
wird „überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert“. Wenn man böse wäre,
könnte einem auch der Spruch in den Kopf kommen, wonach man die Hand nicht
beißen sollte, die einen füttert.
Dienstag, 27. Februar 2018
Donnerstag, 22. Februar 2018
Die geplanten EU-Änderungen der Dublin-Regeln
Schaltet das Europarlament den
Kompromiss der GroKo beim Flüchtlingsnachzug aus
„Irgendwie
haben sich alle Parteien im Hinblick auf die Ergebnisse beim Flüchtlingsnachzug
gefällig auf die Schulter geklopft“, meint Kommunikationsexperte Michael Oehme.
Dabei ist der Kompromiss der Koalition im Grunde so erhalten geblieben wie
geplant: Danach bleibt der Familiennachzug zu Flüchtlingen mit eingeschränktem
Schutzstatus –- wie es im Amtsdeutsch heißt - grundsätzlich ausgesetzt. Ab
August dürfen allerdings die Betroffenen wieder Angehörige nachholen.
Allerdings maximal bis zu 1000 pro Monat, also 12.000 im Jahr und zusätzlich
beim Vorliegen gewisser Härtefälle. „Dabei handelt es sich beispielsweise um
Kinder, die alleine nach Deutschland gekommen und nun länger krank sind. In
diesen Fällen kann den Angehörigen die Möglichkeit eingeräumt werden, nach
Deutschland zu ziehen“, so der PR-Profi Michael Oehme.
Praktisch kaum Zuzug möglich
Abgeordnete
der CSU stellen dabei heraus, dass es diese Regelung heute schon gibt und nur
in wenigen Fällen griff. Die Voraussetzungen hierzu würden streng angesetzt.
Geschätzt lediglich 60 Angehörige hätten im vergangenen Jahr von dieser
Regelung profitiert. „Daher kann die CSU in diesem Punkt den Pluspunkt für sich
verbuchen, man habe den Zuzug praktisch ausgehebelt“, merkt Oehme an. Auch eine
weitere Regelung soll erhalten bleiben: Der Paragraf 23 des
Aufenthaltsgesetzes. Danach bleibt es den Bundesländern weiterhin offen, aus
humanitären Gründen zusätzlich Flüchtlinge aufzunehmen. Im Gegenzug müssten
sich die aufnehmenden und bereits in Deutschland lebenden Flüchtlinge
allerdings bereiterklären, vollständig für deren Versorgung aufzukommen. „Auch
dies ist eine Möglichkeit, die in den vergangenen Jahren kaum griff“, so
PR-Mann Michael Oehme.
Aufweichung der Dublin-Regelung durch
Europaparlament
Gerade „Der
Spiegel“ machte im Artikel „Bundesregierung alarmiert über EU-Flüchtlingspläne“
darauf aufmerksam, dass das EU-Parlament nun plant, die sogenannten
Dublin-Regeln zu ändern. Bislang ist es darin so geregelt, dass das Land für
die jeweiligen Flüchtlinge verantwortlich ist, in dem sie die EU erreichen.
Dies soll künftig nicht mehr zwingend gelten. Vielmehr reiche die bloße
Behauptung einer Familienverbindung, dass Flüchtlinge auch in andere Länder
weiterreisen könnten. Diese Änderungen „konterkarieren die Bemühungen der
Union“ (wörtl. „Der Spiegel“) auch im Hinblick auf den eben getroffenen
Kompromiss. Jeder der 1,4 Millionen Menschen, die seit 2015 in Deutschland Asyl
bekommen hätten, könnte damit zur „Ankerperson“ werden.
Auch deutsche EU-Parlamentarier stimmten
zu
„Pikanterweise
- so „Der Spiegel“ - haben auch Politiker von Union und SPD im Europaparlament
den Vorschlägen zugestimmt“. Sie begründeten dies damit, dass die Dublin-Reform
nur Teil eines Gesamtpaketes war, das man nicht zu Fall bringen wollte. Zudem
könne man die Realität kaum ignorieren, wonach man die Menschen ja ohnehin
nicht aufhalten könne, weiterzureisen. „Das klingt ein wenig nach politischem
Offenbarungseid“, so Kommunikationsexperte Oehme. Führende Politiker der Union
in Deutschland lies diese Entscheidung ebenfalls nicht kalt, für Deutschland
stände zu viel auf dem Spiel. Die Gegner der Reform setzen daher jetzt auf den
Europäischen Rat, die Vorschläge des Parlaments zu verhindern. Wann die
Verhandlungen beginnen, ist allerdings noch offen. „Hinzu kommt, dass die
einzelnen Länder bei der Reform des Asylrechts absolut uneins sind. Wieder
einmal dürfte damit ein langer Prozess bevorstehen“, so PR-Profi Michael Oehme.
Dienstag, 20. Februar 2018
Kontrolle von Bitcoin gefordert
Dass man mit der Digitalwährung Bitcoin offensichtlich
reich werden kann, zeigt ein interessanter Beitrag in Finanzwelt (http://finanzwelt.de/wer-wird-mit-kryptowaehrungen-reich/). Persönlich bin ich der Meinung,
dass bei Schneeballsystemen immer nur die Ersten reichen werden (können). Der
Jahreswechsel war jedenfalls ein Desaster für viele Gutgläubige. Der Wert der
Digitalwährung hat sich seit Dezember mehr als halbiert. Mittlerweile ist ein
Bitcoin wieder knapp 9000 Dollar wert. Experten warnen vor einem Zusammenbruch
des Kryptowährungshypes. Auch IWF-Chefin Lagarde sieht eine weltweite Regulierung
bevorstehen. Den Hauptgrund sieht sie in der illegalen Nutzung. „Dabei warnte
sie vage vor „dunklen Aktivitäten“ im Dunstkreis der Digitalwährungen“, so
Focus online.
Donnerstag, 15. Februar 2018
Ungebundenen Finanzvermittlern geht es einmal mehr an den Kragen
Laut Verbraucherschutzverbänden sind die
bösen Finanz- und Anlageberater, auch Finanzvermittler genannt, Schuld an der
Kapitalvernichtung der Deutschen. Und was macht man mit so einem bösartigen Rottweiler,
der beißt? Einschläfern? Ich betone seit Jahren in Vorträgen und auch sonst,
wenn man meine Meinung hören will (und manchmal auch, wenn man sie nicht hören
will), dass die Spezies ungebundener Vermittler vom Aussterben bedroht ist.
Dabei sind – laut Zahlen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK)
gerade mal noch 37.432 Finanzanlagenvermittler übrig. Denn was hat uns die
GroKo bislang Schönes gebracht? Klimaschutzziele: Geben wir auf! Bildungschance
für alle: dto. Mindesteinkommen, von dem die Menschen leben können: vergiss es!
Ideen zur Förderung des Mietwohnungsbaus: Hör auf! Massnahmen zur Linderung der
Not vieler Kinder in Deutschland: Jetzt ist aber wirklich genug! Gut, wir
wollen nicht schwarzmalen, was ja künftig rot-schwarzmalen heißen muss. Die
Diäten wurden erhöht! Tolle Leistung – aber nur für einige ... Ach ja, richtig:
Da hätten wir sie ja noch, die Angst der Deutschen vor Rottweilern. Ändern wir
doch den Paragrafen 34f der Gewerbeordnung (GewO) und sichern uns gleichzeitig
unsere Berater- und Aufsichtsratsposten in der Banken- und Versicherungsszene.
In der Änderung heißt es unter der Überschrift "Verbraucherschutz" (Abschnitt
X, Punkt 5): „Wir werden zur Herstellung einer einheitlichen und qualitativ
hochwertigen Finanzaufsicht die Aufsicht über die freien Finanzanlagenvermittler
schrittweise auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
übertragen." Schon heute übersteigt bei den freien Finanzanlagenvermittlern
der administrative Aufwand jegliches Maß. Daher ja auch die inzwischen
drastisch geschrumpfte Zahl dieser Spezies. Noch mehr Reglementierungen - das
ist meine feste Überzeugung – bringt keinen Deut mehr im Hinblick auf
Verbraucherschutz, spielt aber den Banken und Versicherungen zu, die ihre
unsäglichen – wenn überhaupt – minimalverzinsten Versicherungsprodukte oder
Sparanlagen (deutlich unter der Inflationsrate) besser verkaufen können. Damit
hat der klassische Sparer immer weniger Chancen, der Armut entgegen zu
arbeiten. Wohl denn, wenn man ein Bauernopfer hat, um die Bürger zu verarschen.
Dienstag, 13. Februar 2018
Die Große Koalition (GroKo) stellt sich vor
Im nächsten Leben werde ich politischer Hellseher. Bereits
im September schrieb ich „Nach dem TV-Duell, bei dem man zwischenzeitlich den
Eindruck hatte, Martin Schulz, der ehemalige Präsident des EU-Parlaments
bewirbt sich schon einmal als Außenminister, fielen die Werte für die SPD
abermals“, (https://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2017/09/michael-oehme-zum-tv-duell-im-vorfeld-der-Bundestagswahl.html). Nun haben wir ihn also, dachten
viele, den neuen Außenminister Schulz und schon spottet der Pöbel: „Liebe
Mitbürger und Leistungsträger! Es ist mir und dem Finanzminister eine
außerordentliche, große Freude, euer schwer erarbeitetes Bruttosozialprodukt
mit vollen Händen in Europa zu verteilen.... Ich liebe ja schließlich Europa!“
Fakt ist: Die Bürger, die die SPD abstrafen wollten, haben nun eine Regierung,
die maßgeblich von der SPD bestimmt wird. Ob das ihr politischer Wille war?
Apropos letzter Wille: Angi (gemeint ist unsere Kanzlerin) scheint zumindest
eines aus der DDR mitgenommen zu haben: Kader- und Pöstchenwirtschaft. Oder wie
stufen Sie es ein, dass die graue Eminenz aus Bayern, der manchmal etwas debil
wirkende (er ist noch gar nicht so alt) Horst Seehofer den Posten des
Innenminister und Minister für Heimat (was bitte ist das?) bekommen hat. Schön
noch eine Legislaturperiode bis zur Rente sichern ... Und aus der Schusslinie
der eignen Partei ist er auch. Ich wage eine weitere Prognose und bitte um
Gegenstimmen: Bei der nächsten Landtagswahl in Bayern wird die CSU die Mehrheit
verlieren - viele Bayern haben einfach die Schnauze voll. Wo die wohl sonst ihr
Kreuzchen machen werden? Vielleicht einfach bei der Alternative für Bayern? Irgendwann
müssen es die sogenannten etablierten Parteien doch kapieren. Und eines muss
ich dann doch noch hinterherschieben: Ich hatte diese Zeilen kaum fertig,
blitzte mit einem Mal eine aktuellen News auf: Schulz wird doch nicht
Außenminister – der Druck aus der eigenen Partei war zu. „Damit dürfte die kurze bundespolitische Karriere des
früheren EU-Parlamentspräsidenten vor dem Ende stehen“, schreibt die Neue
Zürcher Zeitung so nett.
Donnerstag, 8. Februar 2018
Große Koalition: Alles beim alten
Ich war jüngst bei einer Ausstellung, bei der es um die Rolle
der SPD im Nationalsozialismus ging. Mir haben die heroischen Plakate gefallen,
auf denen Arbeiter gegeiselt wurden (einer war beispielsweise an’s Kreuz
genagelt) und darunter stand: Wehrt euch – daher SPD! „Was war das noch für
eine Partei“, dachte ich mir. Die stand wenigstens noch für di Arbeiter bzw.
ärmeren Menschen in Deutschland ein. Aber ärmere Menschen in Deutschland?
Gibt’s die noch? Und ist das überhaupt noch die Zielgruppe der SPD? Aus den
bisherigen Zielen der Koalitionsverhandlungen lässt sich das wenigstens nicht
ablesen. Ein bisschen mehr Kindergeld! Ein bisschen Förderung hier, ein
bisschen da! Hurra! Aber jetzt kommt’s, Trommelwirbel bitte: Das schon für 2013
angestrebte Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit soll nun kommen - für Firmen
ab 45 Mitarbeitern. Und Langzeitarbeitslose sollen mit öffentlich bezuschussten
Jobs wieder in Arbeit kommen. Wie würde Dieter Bohlen sagen: „Mega!“ Nichts von
Anhebung der Gehälter auf ein deutliches Mindesteinkommen, nichts davon, dass
die Aldi-Verkäuferin und der Friseur in Deutschland auch von ihrem Einkommen
leben können müssten (was in Anbetracht steigender Mieten immer schwerer wird).
Apropos Mieten: Luxussanierungen sollen Mietern künftig die Möglichkeit
einräumen, auf Schadenersatz zu klagen. Und die Mietpreisbremse soll – wirklich
wahr, kein running gag – „überprüft“ werden. Als ob nicht längst bewiesen wäre,
dass sie unwirksam ist, gegebenenfalls sogar kontraproduktiv und sie inzwischen
zwei Gerichte für nicht verfassungsgemäß eingestuft haben. Mir jedenfalls fehlt
eine SPD, wie es sie – siehe mein Beispiel oben – offensichtlich einmal gab.
Wer mehr über die glorreichen bisherigen Ziele von Union und SPD lesen möchte,
dem empfehle ich die Zusammenfassung unter: https://www.tagesschau.de/inland/union-spd-ergebnisse-101.html
Dienstag, 6. Februar 2018
Diskussion um Kopftücher
Ich gestehe, mir geht die Diskussion über das Für und
Wider von Kopftüchern gehörig gegen den Strich, da wir ständig meinen, es gebe
irgendeinen Grund in die Kulturen anderer Völker – auch wenn sie im Ausland
leben – eingreifen zu müssen. Mal ehrlich, sehr geehrte Männer: Wo seid ihr
denn betroffen von Frauen, die Kopftuch tragen? Zumal sich unter manch Kopftuch
deutlich hübschere Gesichter finden als bei Frauen „ohne“. Im 18.Jahrhundert
galt es als schick, möglichst hellhäutig zu sein. Folglich trugen die Frauen
bei der Feldarbeit und die Bürgerlichen bzw. Adeligen unterschiedliche Formen
von Kopftüchern. Mal in der einfachen Form, mal pompös. Übrigens trugen die
Herren zur damaligen Zeit Hut. Hat daran irgendjemanden etwas gestört? Das
Kopftuch als Symbol der Unterwerfung? In Deutschland tragen viele Muslima kein
Kopftuch, wieder andere tragen es, obwohl sie es nicht müssten, weil
beispielsweise die Familie es nicht fordert. Im Iran stellen sich immer mehr
Frauen gegen die Kopftuchpflicht. Der Widerstand sei besorgniserregend, so die
Nachrichtenagentur Isna. Und das obwohl Geldstrafen und Verhaftungen drohen.
Finde ich den Widerstand gegen die Kopftuchpflicht gut? Ja, denn es sollte
keine Verpflichtung geben, die der Staat in Union mit der Muslimischen Kirche
ausspricht. Finde ich es als ein Zeichen der Unterdrückung, wenn Frauen in
Deutschland Kopftuch tragen? Nein, denn es ist – mit gewissen Einschränkungen, die
familiär bedingt sind – in der Regel freiwillig. Also sollten wir aufhören,
dieses Thema aus vermeintlich „politischen“ oder „ästhetischen“ Gründen zu
führen.
Donnerstag, 1. Februar 2018
Große Koalition (GroKo) kommt
Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Die Große
Koalition (GroKo) kommt. „Papa“ Martin Schulz konnte die Genossen zu etwas mehr
als der Hälfte der Delegierten überzeugen. Von den Zielen, für die die SPD
steht, findet man inzwischen nur noch wenig. Ein bisschen Bildung und Soziales
– darauf dürfte es wohl hinauslaufen. Bereits als Zusammenfassung des
Fernsehduells hatte ich von Außenminister Schulz gesprochen. Kann doch nicht
sein, werden Sie sagen, hat Schulz doch ganz klar im Rahmen einer
Pressekonferenz geäußert: "Ja. Ja, ganz klar.
In eine Regierung von Angela Merkel werde ich nicht eintreten." Deutlicher
kann man seinen Verzicht auf einen Ministerposten in einer möglichen Großen Koalition
nicht erklären. Auch hiervon ist jetzt nicht mehr die Rede. Schulz als
Außenminister und Europa - ein Schelm der Böses dabei denkt, dass das
vielleicht schon immer sein Plan B war.
Abonnieren
Posts (Atom)