Sie waren einst das Herz der amerikanischen Einkaufskultur. Nun schließt eine nach der anderen – jedoch die riesigen Gebäude stehen nach wie vor vereinsamt in der Landschaft. An den Standorten, an denen früher der Konsum regierte, fotografieren nun Liebhaber vertrocknete Blumen und staubige Rabattschilder.
Es gab eine Zeit, da
waren die Shopping Malls die Zentren uramerikanischer Kultur, vorwiegend
in den ländlichen Regionen und in
kleinen Städten im großen, weitläufigen Mittleren Westen. An Orten mit wenig
Freizeitangebot und wenig Infrastruktur trafen sich Teenager
generell in der Mall mit ihren Freunden. Die Klimaanlagen sorgten im Hochsommer für angenehme Kühle, Familien verbrachten ihre Wochenendausflüge
hierher.
In dem Zeitraum von
1956 und 2005 baute Amerika 1500 Malls. Sie waren das Freizeitvergnügen
für die breite Mittelklasse, das Herzstück
der Konsumkultur. Aber diese Zeiten sind längst vorbei.
Immer mehr Malls in Amerika schließen oder stehen halb leer,
weil Kunden im online shoppen. In der Vorweihnachtszeit z. B. sind die
Shoppingcenter-Besuche von fast 35 Milliarden im Jahr 2010 auf 17,6 Milliarden
im vergangenen Jahr gesunken, wie der
Marktforscher Shoppingtracker jüngst bekannt gab. Der Online-Handel hingegen
boomte wie nie zuvor.
Aus diesem Grunde werden rund 15 Prozent der Einkaufszentren
in den kommenden Jahren schließen oder ganz anderen Zwecken zugeführt, so
prognostiziert die Immobilienmarkt-Recherchefirma Green Street Advisors laut
der Internet-Nachrichtenseite Business Insider. Hier könnten in den riesigen Gebäuden dann Büros,
Kirchen oder Colleges entstehen. Branchenexperte Howard Davidowitz erwartet
sogar, dass satte 50 Prozent der Malls
in Amerika bis 2020 scheitert. Wirklichen Erfolg haben im Moment nur die
billigen Discount-Einkaufszentren. Populäre große Einzelhandelsketten wie Macy‘s und
JCPenney kämpfen täglich um jeden Kunden und schließen eine Geschäft nach dem
anderen. Der Einzelhändler Sears, der von Kleidung über Haushaltsgeräte bis zum
Rasenmäher so ziemlich alles im Sortiment anbietet, hat seit 2010 schon mehr
als 300 große Geschäfte aufgegeben. Diese Namen waren es, die Kunden einst in
die Malls lockten.
Die Unternehmen investieren inzwischen lieber in ihre
Online-Auftritte als in neue Mietverträge in Einkaufszentren, zumal diese oft
eine Laufzeit von 15 Jahren fordern. Dieses Jahr erwartet man einen Armada an
Ladenschließungen. Während hierzulande die Innenstädte verwaisen, weil die
Menschen lieber im Internet als auf der Einkaufsmeile unterwegs sind, trifft es in Amerika die Shopping Malls. Und weil in
der USA genug Platz ist, aber keiner erneut
investieren will, reißt auch niemand die alten Konsumtempel nieder. Sie
bleiben erhalten –vielleicht als ewige Monumente des Niedergangs.
Es war doch klar, dass der Siegeszug des Internet zum Aussterben der Läden führt!
AntwortenLöschenIm Internet einkaufen ist gut und oft auch günstiger. Ersetzt aber für viele Frauen nicht das eigentliche Shopping mit einem fruchtbaren Beutezug
AntwortenLöschenDas Flair eines gepflegten Bummels über den Ku`damm möchte ich trotzdem nicht missen, ist immer wieder schön.
AntwortenLöschenDa gebe ich Tatjana Recht: Einkaufen im Netzt ja, Shopping ist dadurch nicht zu ersetzten.
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