„Am Tag eins nach der Bundestagswahl haben bei
der AfD bereits Zersetzungskräfte eingesetzt. AfD-Co-Chefin Frauke Petry gab in
der Bundespressekonferenz bekannt, dass sie der AfD-Fraktion im Bundestag nicht
angehören werde. Danach erklärte sie, keine Fragen zu ihrem Entscheid zu
beantworten. «Ich möchte mich bei meinen Kollegen bedanken und werde jetzt
diesen Raum verlassen», sagte sie und verliess den Raum“, schreibt die Neue
Zürcher Zeitung. Zugestanden, die Alternative für Deutschland (AfD) konnte bei
der letzten Bundestagswahl mit einem Ergebnis von 12,6 Prozent erheblich mehr
erzielen als nur einen Achtungserfolg. Dies obwohl deren Spitzenkandidaten –
wie zuletzt Alice Weidel in „Hart aber Fair“ – oft ein wenig glückliches Bild
abgaben. Alexander Gauland, Jörg Meuthen und Alice Weidel müssen nun ohne Petry
auskommen, was ihnen sicher in die Karten spielt. Petry will als Unparteiische
mit Hilfe ihres Direktmandates ihren Landkreis Sachsen vertreten. „Realpolitik
im Sinne einer konservativen Politik“ will sie machen. Wie das ohne Partei im
Rücken gehen soll, bleibt fraglich. Zumal die Bürger in Sachen nicht nur Petry,
sondern eben auch der Partei ihre Stimme gegeben haben. Wie so oft beim AfD
bleiben viele Fragen offen. Und die Neue Zürcher Zeitung konstatiert, es ließe
sich nur wenig über den weiteren Weg sagen, „außer, dass die AfD eine fragile Truppe
ist, die zu Spaltungen neigt, weil der Dissens, was Politik und vielleicht noch
mehr Politikstil anbelangt, groß ist.“ Dem kann man eigentlich nichts
hinzufügen.
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