Scholz bekam am Morgen die Unterstützung von 395 Politikerinnen und Politikern im Bundestag und wird Angela Merkel ersetzen, die nach 16 Jahren zurückgetreten ist. Die Abstimmung war keine Überraschung. Scholzs SPD und ihre Koalitionspartner FDP und Grüne verfügen über 416 Sitze. Scholz sagte am Dienstag, die neue Regierung, die erstmals seit 2005 Merkels Christlich Demokratische Union (CDU) in die Opposition zwingt, „nimmt sich der großen Herausforderungen dieses Jahrzehnts und weit darüber hinaus an“. Gelingt dies, so sagte er, „ist das ein Mandat, bei der nächsten Wahl gemeinsam wiedergewählt zu werden“. Scholz, 63, ist seit 2018 Finanzminister und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Hamburg. Scholz, ein ehemaliger Jurist, ist mit 17 in die SPD eingetreten.
Dienstag, 14. Dezember 2021
Donnerstag, 9. Dezember 2021
Omicron, ein Wettlauf gegen die Zeit
Dienstag, 7. Dezember 2021
Geldstrafen für ungeipfte in Griechenland
Personen, die in Griechenland über 60 Jahre alt sind, werden im Rahmen des ersten von der Regierung des Landes angekündigten allgemeinen COVID-19-Mandats mit einer Geldstrafe von 100 Euro monatlich bestraft, wenn sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Die Maßnahme wurde als Reaktion auf einen Anstieg der Fälle und das Aufkommen der Omicron-Variante angekündigt. Die neue Regelung wird am 16. Januar in Kraft treten. Die Zahl der Todesopfer in Griechenland überstieg diese Woche 18.000 mit bestätigten Infektionen auf Rekordniveau, da etwa ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung des Landes ungeimpft ist. „Leider haben von den 580.000 ungeimpften unserer Mitbürger über 60 Jahre nur 60.000 Termine vereinbart, um sich im November impfen zu lassen“, sagte Griechenlands Präsident. „Aber es sind vor allem Menschen über 60, die eine Krankenhausbehandlung benötigen und leider ihr Leben verlieren. Diese Todesfälle sind unnötig.“
Donnerstag, 2. Dezember 2021
Was die Ampel-Koalition in Punko Klima ändern will
Die Ampel-Koalition will den Kohle-Ausstieg vorziehen. "Idealerweise gelingt das schon bis 2030", heißt es in der Vereinbarung. Bisher war dies bis spätestens 2038 verankert. Dafür sollen Wind- oder Solarstrom massiv ausgebaut werden. Bis 2030 solle 80 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen. Bisher waren nur 65 Prozent vorgesehen. Dafür sind mehr Gaskraftwerke nötig. Diese sollen aber auf den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet werden können.
Die Solarleistung wollen die Partner unter anderem mit einer Photovoltaik-Pflicht auf Gewerbedächern bis auf 200 Gigawatt mehr als verdreifachen. Beschleunigt wird demnach auch der Windenergie-Ausbau auf hoher See, der 2030 auf 30 Gigawatt klettern soll (bisher 20 GW). Für Windenergie an Land sollen zwei Prozent der Bundesfläche reserviert werden.
Der Ausstieg aus der Kohle soll auch über den europäischen Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten beschleunigt werden. Daher will sich die Koalition bei der EU für einen Mindestpreis für diese Zertifikate einsetzen, die die Kraftwerke benötigen. Sollte dies keinen Erfolg haben, werde national verankert, dass der Preis nicht unter 60 Euro pro Tonne fällt. Derzeit liegt er knapp unter 70 Euro.
Der Klimaschutz soll künftig stärker als bisher in die Entscheidungen
der Bundesregierung einbezogen werden. Jedes Ministerium soll seine
Gesetzentwürfe auf ihre Klimawirkung und die Vereinbarkeit mit den
nationalen Klimaschutzzielen hin prüfen und mit einer entsprechenden
Begründung versehen - der sogenannte Klimacheck. Das
Bundesklimaschutzgesetz soll "noch im Jahr 2022 konsequent"
weiterentwickelt werden, ein Klimaschutz-Sofortprogramm soll kommen. Quelle: tagesschau
Dienstag, 30. November 2021
Koalitionsvertrag: Altersvorsorge soll reformiert werden
Das bisherige System der privaten Altersvorsorge soll "grundlegend" reformiert werden. "Wir werden dazu das Angebot eines öffentlich verantworteten Fonds mit einem effektiven und kostengünstigen Angebot mit Abwahlmöglichkeit prüfen", heißt es in dem Vertrag. Zudem soll eine gesetzliche Anerkennung privater Anlageprodukte mit höheren Renditen als Riester geprüft werden. Der Sparerpauschbetrag soll auf 1000 Euro erhöht werden. Die Ampel will "in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung einsteigen". Dies soll als dauerhafter Fonds von einer unabhängigen öffentlich-rechtlichen Stelle verwaltet werden. Quelle: tagesschau
Donnerstag, 25. November 2021
Demokratieverständnis der Schweizer in Corona-Zeiten
Die Möglichkeit in der Schweiz, über Volksbefragungen Politik zu steuern, hat sich als effizient und erfolgreich erwiesen. Dadurch, dass das Volk direkte Entscheidungen trifft, ist die Akzeptanz in der politischen Meinungsbildung deutlich höher als in anderen westlichen Ländern. Dies zeigt sich auch in der derzeitigen Diskussion um eine Erweiterung der Corona-Gesetzgebung, die am 28. November zur Entscheidung ansteht, meint Michael Oehme.
Die Corona-Diskussion als Beweis für das Demokratieverständnis der Schweiz.
Seit 1848 stimmen die Stimmberechtigten in der Schweiz in direkter Demokratie ab. Die Volksabstimmungen finden dabei auf allen politischen Ebenen statt. Ob es um den Kauf eines neuen Feuerwehrhauses auf kommunaler Ebene (in der Gemeinde) oder um Entscheidungen auf kantonaler Ebene geht, oder um solche mit bundesweiter Wirkung wie die Ehe für alle – oder eben die Erweiterung der Corona-Gesetzgebung. Vier Mal im Jahr stimmen die Eidgenossen über zugelassene Vorlagen ab. Die Volksbefragungen finden jeweils am Sonntag statt und haben eine vergleichsweise hohe Beteiligung. Ob die Abstimmungen dabei zugelassen werden, entscheidet zu guter Letzt der Bundesrat. Der aber nutzt gerne die Möglichkeit, den Volkswillen hinter sich zu bringen – schon gar, wenn es um unangenehme Entscheidungen geht, wie beispielweise das Burkaverbot.
Direkte Demokratie und Selbstbestimmung
Offizielles Gründungsjahr der Schweiz ist 1291. Die Schweiz entstand durch den Zusammenschluss der “Drei Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden”. Schaut man in die Geschichte der Alpenrepublik, fühlten sich deren Bürger schon immer frei und unabhängig. So ist die Geschichte von Wilhelm Tell, einem legendären Schweizer Freiheitskämpfer, heute immer noch präsent. Direkte Demokratie und Selbstbestimmung prägen in der Schweiz den Umgang miteinander und bestimmen so auch das Schweizer Politsystem. Man ist stolz darauf, Politik entprofessionalisiert zu haben. Politiker als eigene “Kaste”, abgehoben von den Bürgern, sind den Schweizern fremd. “Schweizer misstrauen Berufspolitikern und jeglicher staatlichen Autorität. Ihnen bleibt eben nicht, das Kreuz auf dem Wahlzettel alle vier, fünf Jahre. Schweizer reden immer mit, und sie lassen sich den Mund nicht verbieten”, so Wolfgang Koydl in “Die Besser-Könner – Was die Schweiz so besonders macht”. Vor diesem Kontext muss auch die derzeitige Diskussion um eine Ausweitung der Corona-Gesetzgebung gesehen werden. Auch in der Frage der eigenen Gesundheit, sehen die Eidgenossen jeden selbst in der Verantwortung. Eine Impflicht verstößt gegen jede Form der persönlichen Freiheit.
Diskussion und Abstimmung
Am 28. November stimmen die Schweizer Stimmberechtigten erneut über das Corona-Gesetz ab. Es war im September 2020 verabschiedet worden und legte fest, mit welchen zusätzlichen Massnahmen der Bundesrat die Pandemie bekämpfen und wie er wirtschaftliche Schäden eindämmen soll. Es wurde in den kommenden Monaten mehrfach verändert und an die jeweils neue Ausgangssituation angepasst. Nach einem Referendum nahm die Stimmbevölkerung das Gesetz am 13. Juni 2021 mit 60 Prozent an. Im Zuge der Erweiterungen geht es nun um Punkte, die das Parlament im März 2021 bereits beschlossen hatte. Im Zentrum steht das Covid-Zertifikat, aber auch weitere Finanzhilfen. Der Bundesrat hatte im März 2020 beschlossen, dass Firmen in der Corona-Krise unbürokratisch Kredite beantragen können, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken. 20 Milliarden Franken wurden dafür bislang bereitgestellt. Die entsprechende Verordnung trat am 26. März in Kraft. Vollkommen abgerufen wurden die Gelder nicht. Die Schweiz kann sich derart Unterstützung leisten. Auch, dass Arbeitnehmer und Selbständige, die vom Lockdown betroffen waren, bis zu 100 Prozent ihres Verdienstausfalles erstattet bekamen. Hintergrund ist die niedrige Staatsverschuldung (trotz geringer Steuerquote) sowie die Gewinne der Schweizer Nationalbank (SNB), die zu einem großen Teil in die Förderung der Wirtschaft fließen.
Die Gegner der Erweiterung halten die bestehende Gesetzgebung für ausreichend. Mehr Einflussnahme durch den Bundesrat brächte auch das Risiko einer stärkeren Überwachung mit sich. Weitere staatliche Förderungen der Wirtschaft würden zudem zu einer Verzerrung führen. Ganz generell sind die Schweizer keine Fans der Einflussnahme des Staates auf die Wirtschaft durch Steuerungen und Subventionen jeder Art. Last but not least würden weitere Einflussnahmen des Staates die Spaltung der Schweizer Bevölkerung provozieren. Wie in anderen Ländern auch, gibt es auch in der Schweiz bekennende Gegner der Impfkampagnen, die sich zu einem hohen Anteil in der Schweizer Landbevölkerung finden. Die Sensibilisierung gegenüber dem Willen des Volkes hatte bereits seit Coronabeginn dazu geführt, dass die Maßnahmen deutlich milder ausfielen als beispielsweise in den Nachbarländern Österreich und Deutschland. Im Ergebnis waren sie aber nicht weniger erfolgreich. Dass die Maßnahmen auch lebbar sein müssen, ist den Schweizern wichtig.
Wenngleich dabei Fakenews auch in der Schweiz eine immer größere Bedeutung haben, ist die Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern der Corona-Maßnahmen deutlich sachlicher als beispielsweise in Deutschland. Gegner werden nicht durch fadenscheinige Herleitungen in die Ecke von Rechtsradikalen gedrängt – schon allein deshalb, weil politische Richtungen in der Schweiz nicht die gleiche Bedeutung haben wie in Deutschland. Die Diskussionskultur, die sich die Schweizer bewahren, ist dabei vorbildlich und sollte motivieren, sich um Sachlichkeit zu bemühen. Unter dem Strich geht es schließlich allen darum, Lösungen für einen Ausweg aus dem Corona-Dilemma zu finden. Dumpfes Polemisieren bringt dabei nicht weiter.
Michael Oehme ist Consultant bei der CapitalPR AG, St. Gallen/Schweiz. In seine Wahlheimat Schweiz siedelte er 2011 aus – nicht erst seitdem ist er bekennender “Fan” der Schweiz. Oehme ist Fachbuchautor und gefragter Referent u. a. mit seinem Vortrag: “Ist die Schweiz ein Vorbild, von dem Europa lernen kann?”.
Michael Oehme ist Consultant bei der CapitalPR AG, St. Gallen/Schweiz. In seine Wahlheimat Schweiz siedelte er 2011 aus – nicht erst seitdem ist er bekennender “Fan” der Schweiz. Oehme ist Fachbuchautor und gefragter Referent u. a. mit seinem Vortrag: “Ist die Schweiz ein Vorbild, von dem Europa lernen kann?”.
Dienstag, 23. November 2021
Polen verstößt gegen EU-Recht
Die Möglichkeit der polnischen Regierung, Richter an niedrigeren Gerichten an höhere Gerichte zu entsenden – und sie anschließend ohne Angabe von Gründen abzuberufen – verstößt gegen EU-Recht, hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden. Das luxemburgische Gericht sagte, es müsse "Garantien geben, um jegliches Risiko zu verhindern, dass diese Gesetze als Mittel zur politischen Kontrolle des Inhalts gerichtlicher Entscheidungen verwendet werden". Es stellt auch die Unparteilichkeit abgeordneter Richter in Disziplinarverfahren in Frage.
Zusammengenommen stellt der EuGH fest, dass die Befugnisse des Ministers in Bezug auf abgeordnete Richter nicht "die Unabhängigkeit garantieren, die normalerweise alle Richter in einem Rechtsstaat genießen sollten". Zweifel an der Unparteilichkeit von Richtern stellen auch die Unschuldsvermutung in Strafsachen in Frage. Polens nationalistische Regierung ist in eine Reihe von Streitigkeiten mit der EU über Justizreformen und Rechtsstaatlichkeit verwickelt, die laut Kritikern die Unabhängigkeit der Justiz untergraben.
Donnerstag, 18. November 2021
Verschwörungstheoretiker machen Juden für die Pandemie verantwortlich
COVID-19 hat zu einem „Wiederaufleben“ des Antisemitismus in ganz Europa geführt, da im Internet Verschwörungstheorien kursieren, die Juden für die Pandemie verantwortlich machen, warnte ein europäischer Menschenrechtler. Die Europäische Agentur für Grundrechte, die Daten von zivilgesellschaftlichen Gruppen auf dem ganzen Kontinent sammelt, warnte, dass Deutschland und Frankreich die größten Zuwächse verzeichneten. Deutschland hat im vergangenen Jahr 2.351 antisemitische „Vorfälle“ verzeichnet, Frankreich 339. Sie warnte davor, dass in anderen Ländern ein Mangel an Daten Zunahmen überdecken könnte. In Polen und Ungarn zum Beispiel werden keine Daten erhoben, und Spanien verzeichnete nur drei Vorfälle, was angesichts der Zunahme an anderen Orten unwahrscheinlich ist. Antisemitismus ist ein ernstes Problem, aber ohne Daten wissen wir nicht, wie ernst es ist. Hass und Vorurteile müssen bekämpft werden.
Montag, 15. November 2021
Jan Böhmermann betitelt DVAG als Pyramidensystem
Deutschlands größter Finanzvertrieb ist schlechte Presse gewohnt. Was Jan Böhmermann nun in seiner Late-Night-Show auftischte, hat allerdings eine neue Qualität – insbesondere sein bitteres Fazit am Ende der Sendung.
Der Satiriker Jan Böhmermann hat sich in seiner Late-Night-Show "ZDF Magazin Royale" am Freitagabend (12.11.) mit dem "Pyramidensystem der DVAG" beschäftigt. "Verkaufen, verkaufen, verkaufen – wie das System der Deutschen Vermögensberatung AG funktioniert", so die Ankündigung der Sendung, die in der Mediathek des ZDF abrufbar ist.
Böhmermann greift in der Sendung zahlreiche Vorwürfe gegen Deutschlands größten Finanzvertrieb auf, die in anderen Medien zwar bereits verbreitet wurden – auch FONDS professionell hatte die DVAG in einem großen Firmenporträt kritisch beleuchtet. In dieser Zusammenstellung und satirischen Zuspitzung dürften die Anschuldigungen den meisten Zuschauern aber neu gewesen sein.
"Skrupellose Methoden"
Berichtet wird unter anderem über den enormen Druck, dem sich viele
Vermögensberater ausgesetzt sehen, "sektenähnliche" Methoden und
fragwürdige Anreizsysteme. Auch die teilweise langen Kündigungsfristen
für die Handelsvertreter kommen zur Sprache, ebenso wie die Masche,
bekannte Persönlichkeiten für den Finanzvertrieb einzuspannen, etwa in
der Werbung oder durch Auftritte bei Vertriebsveranstaltungen.
Gegen Ende der Sendung zieht Böhmermann ein derbes Fazit: "Die DVAG ist eine gehirnwaschende Drückerkolonne, die mit skrupellosen Methoden Menschen in den finanziellen Ruin treibt und sich dafür selber mit Golduhren und mit geilen Kreuzfahrten belohnt. Und um zu verbergen, was wirklich abgeht, macht die DVAG tolle Werbung und PR-Kampagnen und nutzt das gute Image von käuflichen Edelprominenten wie Jürgen Klopp, Helene Fischer und Angela Merkel."
"Über Satire kann man bekanntlich streiten"
FONDS professionell ONLINE bat die DVAG um eine Stellungnahme zu der
Sendung. "Über vermeintliche oder auch zugespitzte Satire kann man
bekanntlich streiten", teilt das Frankfurter Unternehmen mit.
"Grundsätzlich nimmt die Deutsche Vermögensberatung keine Stellung zu
einseitigen Meinungsbeiträgen. Insbesondere wenn diese unzutreffende
Aussagen enthalten, wie zum Beispiel die DVAG sei ein Pyramidensystem."
Eigenen
Angaben zufolge betreut die DVAG mit 18.000 Vermögensberaterinnen und
Vermögensberatern rund acht Millionen Kunden. Wirtschaftlich ist das
Unternehmen höchst erfolgreich, das Jahr 2020 war gemessen an den
Geschäftszahlen das sechste Rekordjahr in Folge. (bm) Quelle: fondsprofessionell
Donnerstag, 11. November 2021
Scharfe Kritik aus Brüssel an Viktor Orban
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban und die französische Rechtsextreme Marine Le Pen haben am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Budapest den sogenannten "Imperialismus" und die "Migrationsflut" der Europäischen Union ins Visier genommen. Die scharfe Kritik kommt inmitten verschärfter Spannungen zwischen Brüssel und mehreren osteuropäischen Ländern – insbesondere Polen und Ungarn – über die Rechtsstaatlichkeit. Beide Staats- und Regierungschefs haben ihre Unterstützung für die Entscheidung des polnischen Verfassungsgerichts zum Ausdruck gebracht, dass Teile des EU-Rechts nicht mit der polnischen Verfassung vereinbar sind und Brüssel aufgefordert hat, die Souveränität der Mitgliedstaaten zu respektieren.
Dienstag, 9. November 2021
War es das für Emmanuel Macron ?
Die Liste der Menschen, die hoffen, Emmanuel Macron mit den nächsten Wahlen in Frankreich abzusetzen, wächst sechs Monate vor den Präsidentschaftswahlen. Macron hat noch nicht angekündigt, dass er für eine zweite Amtszeit kandidieren wird, aber es wird allgemein erwartet, dass er dies tut. Als sein größter Herausforderer innerhalb der zentristischen Partei La Republique en Marche galt der ehemalige Premierminister Edouard Philippe – dieser lehnte den Antritt aber ab. Umfragen deuten vorerst alle auf einen Sieg von Macron hin, aber die französische Präsidentschaftswahl ist wirklich unberechenbar. Macron selbst ist das perfekte Beispiel dafür, dass er nur wenige Monate vor den Wahlen 2017, die er gewann, eine politische Bewegung ins Leben rief. Zu den wichtigsten Themen für die Wahlen gehören Arbeit und Lebenshaltungskosten – eine Debatte, die durch die Proteste von Gilets Jaunes 2018 entfacht wurde – sowie Umwelt, Einwanderung und Sicherheit. Marine Le Pen, die 53-jährige Rechtsextreme, hält an ihren Lieblingsthemen fest, nämlich Einwanderung und Sicherheit. Zu den Maßnahmen, die sie skizziert hat, gehört das Ende der Einbürgerung durch Heirat und der automatischen Staatsbürgerschaft für auf französischem Boden Geborene.
Donnerstag, 4. November 2021
Schlechten Arbeitsbedingungen bei Ferrero
Dienstag, 2. November 2021
USA will Julian Assange um jeden Preis
Die Vereinigten Staaten werden am Mittwoch einen Appell an die Auslieferung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange richten, um sich der Spionagevorwürfe auf amerikanischem Boden zu stellen. Eine britische Richterin hatte Anfang diesen Jahres einen Antrag abgelehnt. Die US-Regierung sagte, sie sei "äußerst enttäuscht" von der Entscheidung der britischen Bezirksrichterin Vanessa Baraitser im Januar, die auf Assanges psychischer Gesundheit und der Wahrscheinlichkeit getroffen wurde, dass er sich in einem Hochsicherheitsgefängnis das Leben nimmt. Der 50-jährige Assange wurde 2019 in Großbritannien festgenommen. Zuvor hatte er sich sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London versteckt.
Donnerstag, 28. Oktober 2021
Rumänien hat die zweitniedrigste Impfrate
Rumänien
hat sowohl bei COVID-19-Infektionen als auch bei
Todesfällen tägliche Rekorde erreicht, da das Land bei alarmierend
niedrigen Impfraten mit einem akuten Virusanstieg konfrontiert ist. Die
Behörden bestätigten ein Rekordhoch von 18.863 Neuinfektionen und 574
Todesfällen an einem Tag. Es war das erste Mal, dass ein Land in der EU
mit 19 Millionen Menschen an einem einzigen Tag die 500-Todesrate
übertraf. Rumänien hat nach Bulgarien die zweitniedrigste Impfrate in
der EU – nur 34 Prozent der Erwachsenen sind vollständig gegen COVID-19
geimpft, verglichen mit dem EU-Durchschnitt von 74 Prozent. Der Anstieg
belastet das marode Gesundheitssystem des Landes bis an seine Grenzen:
Mehr als 1.800 Coronavirus-Patienten liegen jetzt auf der
Intensivstation. Der rumänische Präsident Klaus Iohannis nannte die
Situation ein „nationales Drama von schrecklichem Ausmaß“ und forderte
die Rumänen auf, sich impfen zu lassen.
Dienstag, 26. Oktober 2021
Allianz-Studie zu Reparaturen an Elektroautos
Die Kosten für Reparaturen bei Elektroautos sind in Deutschland deutlich höher als bei Verbrennern. Dies liegt vor allem an den Herstellervorgaben, die oft den kompletten Austausch teuer Komponenten vorsehen.
Laut einer Studie des Allianz Zentrum für Technik (AZT), die auf dem 9. Allianz Autotag vorgestellt wurde, sind Reparaturen nach einem Unfall und bei sonstigen Schäden im Mittel bei Elektroautos teurer als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Untersucht wurden im Rahmen der Studie Schäden von Fahrzeugen mit nennenswerter elektrischer Reichweite im Zeitraum 2018 bis 2020, die bei Kunden des Versicherungskonzerns aufgetreten waren.
Laut den Experten der Allianz unterscheiden sich Elektroautos
und Verbrenner im Unfallgeschehen zwar nicht grundsätzlich voneinander,
die Unfallreparatur bei einem Elektroauto ist aber dennoch im Mittel
signifikant teurer. Dies liegt hauptsächlich an den Herstellervorgaben
und Normen, denen die Werkstätten folgen müssen. Quelle: www.forschung-und-wissen
Dienstag, 19. Oktober 2021
Eröffnung des Summit One Vanderbilt Observation Deck
Eröffnung des Summit One Vanderbilt Observation Deck ist für den 21. Oktober 2021
One Vanderbilt liegt an der Ecke der 42nd Street und Vanderbilt Avenue,
gegenüber von Grand Central. Die One Vanderbilt Aussichtsplattform
erstreckt sich über die 57., 58. und 59. Etage des beeindruckenden
Wolkenkratzers. Es bietet einen einzigartigen Blick auf das Empire State
Building, das Chrysler Building, den Bryant Park und den Times Square,
die sich alle in der Nähe befinden. Es gibt auch eine Außenterrasse mit
gehobenem Essen und Getränken. One Vanderbilt beherbergt zudem viele
Büros, Geschäfte und selbst Räume für kulturelle Projekte. Summit One Vanderbilt ist keine gewöhnliche Aussichtsplattform. Es
verfügt über zwei glasüberdachte Überhänge, die „Levitation“ genannt
werden. Wenn Sie keine Höhenangst haben, können Sie dort hineingehen und
einen tollen Blick auf die Madison Avenue genießen. Es gibt auch einen
einzigartigen „Unendlichkeitsraum“ mit hohen Decken, der mit Spiegeln
gefüllt ist, um ein surreales Erlebnis zu schaffen und Sie die
beeindruckendsten Selfies machen zu lassen. Alles in allem werden Sie
bei einem Besuch im Summit in mehrfacher Hinsicht in die besten
Aussichten auf New York eintauchen. newyorkcity.de/one-vanderbilt
Donnerstag, 14. Oktober 2021
Strengere Antibiotika-Regeln bei Tieren von EU-Parlament abgelehnt
Weil kein Antibiotikum mehr bei ihnen wirkt, sterben schätzungsweise jedes Jahr 33 000 Menschen in der EU. Um die Ausbreitung resistenter Keime aufzuhalten, sollen weniger Antibiotika an Tiere gehen. Doch eine Initiative dazu scheiterte nun in Straßburg.
Das EU-Parlament hat Pläne abgelehnt, fünf bestimmte
Antibiotikagruppen für den Einsatz beim Menschen zu reservieren und bei
Tieren weitgehend zu verbieten. Die Abgeordneten lehnten am Donnerstag
in Straßburg ein entsprechendes Vorhaben des grünen EU-Abgeordneten
Martin Häusling ab. Die Bundesärztekammer kritisierte die Entscheidung
scharf als vertane Chance. Tierärzte und CDU-Abgeordnete begrüßten
dagegen das Votum. Quelle: Utopia
Dienstag, 12. Oktober 2021
Der unter Korruptionsverdacht stehende Kanzler Sebastian Kurz tritt zurück
In Österreich hat Bundeskanzler Kurz seinen Rücktritt erklärt. Kurz sagte in Wien, er ziehe die Konsequenzen aus den Ermittlungen gegen ihn. Es gelte Schaden vom Land abzuwenden. Nachfolger des ÖVP-Politikers soll der jetzige Außenminister Schallenberg werden.
Der Koalitionspartner, die Grünen, hatten im Vorfeld klargestellt,
dass eine Fortsetzung des Regierungsbündnisses angesichts der schweren
Korruptionsvorwürfe gegen den Bundeskanzler nur ohne ihn möglich sei.
Bislang hatte Kurz einen Rücktritt ausgeschlossen und argumentiert, er
und seine Partei seien handlungsfähig und vor allem auch
handlungswillig. Österreichs Bundespräsident Van der Bellen hatte
gestern erklärt, im Raum stünden schwere Anschuldigungen. Es entstehe
ein Sittenbild, das der Demokratie nicht guttue.
Kurz‘ Aufstieg
an die Spitze der Österreichischen Volkspartei und ins Kanzleramt soll
seit 2016 durch geschönte Umfragen und gekaufte Medienberichte
abgesichert worden sein. Dafür seien Steuermittel geflossen. Auf diese
Vorwürfe konzentrieren sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Quelle: deutschlandfunk.de
Donnerstag, 7. Oktober 2021
Umweltschutzagentur ARPA entdeckt 2.000 Jahre alte Galeere
Mitarbeiter der Umweltschutzagentur ARPA haben im Mittelmeer ein Wrack eines römischen Schiffs entdeckt.
In der Unterwasser-Archäologie werden nur selten gut erhaltene Objekte entdeckt. Kürzlich entdecken Forscher bei Unterwasserausgrabungen in der versunkenen ägyptischen Stadt Thonis-Herakleion eine mehr als 2.000 Jahre alte Galeere. Nun wurde im Mittelmeer vor Gewässern vor der Isola delle Femmine, die sich vor der sizilianischen Hauptstadt Palermo befindet, ein ähnliches altes Wrack der Römer gefunden.
Entdeckt wurde das Wrack von Mitarbeitern der Umweltschutzagentur ARPA,
die in Kooperation mit der Meeresaufsichtsbehörde
Unterwasseruntersuchungen durchführte. Verwendet wurde dazu das
ozeanografische Schiff Calypso,
dass mit seinen hochpräzisen Instrumenten archäologische Funde in der
Tiefsee prüfen kann. Bilder des in 92 Metern Tiefe liegenden Wracks
wurden mit dem ferngesteuerten Roboter Rov aufgenommen. „Das Mittelmeer liefert uns immer wieder wertvolle Teile für die
Rekonstruktion unserer Geschichte im Zusammenhang mit dem Seehandel, den
Schiffstypen, den durchgeführten Transporten. Das Meer liefert uns auch
wichtige Informationen über das Leben an Bord der Schiffe und die
Beziehungen zwischen den Küstenbewohnern“, erklärt die Leiterin des
Denkmalschutzes von Palermo Valeria Li Vigni. Quelle: www.forschung-und-wissen.de
Dienstag, 5. Oktober 2021
Grüne und FDP die wichtigsten Akteure
Für den endgültigen Ausgang der Bundestagswahl sind die Grünen und die FDP die wichtigsten Akteure bei Koalitionsgesprächen mit Laschet und Scholz.
„Die vorläufigen Ergebnisse der Bundestagswahl sind bekannt, aber was als nächstes passiert, ist derzeit noch Zukunftsmusik. Im engsten Wahlkampf seit 2005 schlugen die Sozialdemokraten die CDU/CSU nur knapp um 1,6 Prozent. Doch keine Partei hat genug Sitze, um eine Mehrheit zu bilden, und es werden wahrscheinlich drei Parteien benötigt, um eine Koalition zu bilden“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme. „Sowohl die FDP als auch die Grünen wissen, dass sie aus einer Position der Stärke heraus verhandeln. Jeder von ihnen wird im Grunde genommen für die wahrscheinlichen oder bevorzugten Koalitionsoptionen auf dem Tisch benötigt. Die einzige mögliche Koalition, der FDP und Grüne nicht angehören würden, wäre eine „Große Koalition“ zwischen Sozialdemokraten und CDU/CSU. Aber das ist schon viel zu lange der Status quo in Deutschland und keine Partei würde diese Lösung bevorzugen. Auch spiegeln die Wahlergebnisse diesen Wunsch der Bevölkerung nicht“, kommentiert Michael Oehme weiter. Die Debatte dürfte demnach mühsam und langwierig ausfallen. Fakt ist, dass die wirtschaftsfreundliche FDP und die umweltbewussten Grünen gravierende politische Differenzen haben – diese lassen sich nicht so leicht überwinden. „Natürlich würde die FDP eine Koalition mit der CDU bevorzugen, während die Grünen eine Koalition mit der SPD bevorzugen würden. Frühere Koalitionsgespräche zwischen FDP, CDU und Grünen im Jahr 2017 - bekannt als "Jamaika-Koalition" sind nach dem Ausscheiden der FDP abgebrochen worden“, fügt Kommunikationsexperte Michael Oehme hinzu. Grünen-Chefin Annalena Baerbock sagte unterdessen, die Deutschen wollten wahrscheinlich nicht wieder eine "große Koalition". „Die Wählerinnen und Wähler wollen einen Wandel in der deutschen Politik und bewegen sich weg von den beiden Mainstream-Parteien hin zu kleineren Parteien. Der knappe Sieg der SPD bedeutet nicht unbedingt, dass sie regiert. Auch wenn die CDU/CSU noch die nächste Regierung führen könnte, sind 24 Prozent ihr mit Abstand schwächstes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Hingegen haben die Grünen und die FDP ihre Sitze im Bundestag deutlich aufgestockt“, erklärt Michael Oehme abschließend.
Dienstag, 28. September 2021
Ein weiter Weg um Emissionen zu senken
Stellen Sie sich vor: Wir schreiben das Jahr 2045. Sie stehen auf einem Bahnsteig in Berlin und warten auf eine schlanke Hyperloop-Kapsel, die geräuschlos in den Bahnhof gleitet und Sie eine Stunde später in Paris absetzt, bereit für Ihr morgendliches Meeting. Im Anschluss könnte man dann in als 90 Minuten in Barcelona sein. Die Geschwindigkeit und Leichtigkeit überrascht Sie nicht mehr, denn im letzten Vierteljahrhundert haben sich fast alle Reisen in ganz Europa vom Himmel auf den Boden verlagert. Doch dann könnten Kurzstreckenflüge nichts anderes sein als ein Relikt einer kohlenstoffgetriebenen Vergangenheit. Die Züge überzeugen bereits durch ihren hohen Elektrifizierungsgrad im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern. Derzeit sind sie nur für 0,5 Prozent der CO2-Emissionen innerhalb der EU verantwortlich. Wenn Europa jedoch die verkehrsbedingten Emissionen senken will (die 2018 28 Prozent der gesamten EU-Emissionen ausmachten), ist es noch ein weiter Weg.
Donnerstag, 23. September 2021
Wahlen in Tschechien
Im Oktober wird es in Tschechien Parlamentswahlen geben. Doch wird es damit auch eine politische Veränderung im Land geben?
Anfang des Jahres schien es, als würde die tschechische Politik bei den Parlamentswahlen im Oktober, bei denen erstmals große politische Koalitionen um die Amtsübernahme konkurrieren, auf einen großen Umbruch zusteuern. So lag die von der Piratenpartei geführte Oppositionskoalition bis Juni 2021 in fast jeder Meinungsumfrage mehrere Prozentpunkte vor der von Babis gegründeten und derzeit an der Macht befindlichen ANO“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme. Neueste Umfragen zeigen jedoch, dass die Popularität von ANO seit dem Sommer gestiegen ist: eine Kombination aus der Überwindung der schlimmsten Phase der COVID-19-Pandemie und einem sehr aktiven Wahlkampf.
„Die meisten Tschechen haben die Pandemie wirklich satt und wollen nicht zu viel an die mehr als 30.000 Toten durch die Frühjahrswelle des Coronavirus denken. Im Frühjahr wurde die Regierung dafür kritisiert, dass sie chaotisch handelte, die Pandemie sogar herunterspielte und der Bevölkerung nicht genügend Impfstoffe zur Verfügung stellen konnte. ANO-Umfragen spiegelten die Unzufriedenheit der Bevölkerung wider und die Popularität des Premierministers ging entsprechend zurück. Anfang 2021 hatte Tschechien eine der weltweit höchsten Covid-19-Infektionsraten pro Kopf. Nachdem jedoch strenge Beschränkungen verhängt wurden und sich die Impfkampagne des Landes normalisiert hatte, war es Ende August das viert am wenigsten betroffene Land in der EU“, fügt Michael Oehme hinzu.
So ist es der Partei ANO von Babis gelungen, verschiedene Themen erfolgreich ins Wahlspiel zu bringen. Da die Hälfte der Wählerschaft Senioren sind, konzentriert sich die Kampagne von ANO darauf, wie sie die Renten seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2017 erhöht hat. „Babis hat auch die Migrationskarte gespielt. Das ist besonders smart, da sie hier Unterstützung von der Bevölkerung bekommen, der die Piratenpartei teilweise zu einwanderungsfreundlich ist. Die tschechischen Wahlregeln machen es unglaublich unwahrscheinlich, dass sie aus eigener Kraft eine Mehrheitsregierung bilden. Das bedeutet, dass ANO nach neuen Koalitionspartnern suchen muss, wenn sie nach den Wahlen im Oktober einen Koalitionsvertrag schließen will, was für eine populistische Partei ohne traditionelle Verbündete eine schwierige Aufgabe sein kann“, so Kommunikationsexperte Michael Oehme abschließend.
Donnerstag, 16. September 2021
Immer mehr Cyber-Angriffe
Im Mittelpunkt
steht mittlerweile Erpressungs-Software, die ganze Wirtschaftszweige
blockiert. Es geht dabei um irrwitzige Millionenbeträge, die von den
Kriminellen gefordert werden. Das hat Konsequenzen für die deutsche
Wirtschaft, die vermehrt Versicherungsschutz sucht. Großes
Umsatzpotenzial bietet sich Maklern aber auch bei Privatkunden.
Die internationale Erpressergruppe REvil hat erst im Mai mit einem Ransom-Angriff auf den Fleischfabrikanten JBS 11 Mio. US-Dollar in Bitcoin als Lösegeld für die Freigabe von Daten erpresst. Einen Monat später hat sie mit einem Angriff auf den IT-Dienstleister Kasseya erneut zugeschlagen. Die Zahl der an Kasseya angebundenen Kunden ging weltweit in den vierstelligen Bereich. Zynisch könnte man sagen, dass solche Kriminelle das Geschäft der Cyber-Versicherer beflügeln. Dafür muss man sich nur den aktuellen Cyber Readiness Report 2021 von Hiscox vornehmen. Dieser zeigt eine zunehmende Sensibilisierung für Cyber-Gefahren, getreu dem Motto: „Durch Schaden wird man klug“. Zwar stieg der Anteil deutscher Unternehmen mit mindestens einer Cyber-Attacke auf 46 % (2020: 41 %), aber auch die Zahl der gut vorbereiteten „Cyber-Experten“ erhöhte sich auf 21 % (2020: 17 %). Im internationalen Vergleich investieren die befragten deutschen Unternehmen zudem am meisten in Cyber-Sicherheit – 62 % mehr als im Vorjahr. Wie wichtig ein umfassendes Sicherheitskonzept ist, machen laut Hiscox die hohen Kosten im Schadenfall deutlich: Deutsche Firmen verzeichneten im vergangenen Jahr unter allen acht Ländern die höchsten mittleren Gesamtkosten durch Cyber-Angriffe. Auch die teuerste Einzelattacke mit Kosten von über 4,6 Mio. Euro traf ein Unternehmen in Deutschland. Um sich vor existenzbedrohenden Schadensfällen zu schützen, hat ein Großteil der befragten Firmen die Relevanz der Absicherung durch eine Cyber-Police erkannt, nur noch 15 % gaben an, dass sie an einer solchen Versicherung keinerlei Interesse hätten – im letzten Jahr lag dieser Wert noch um zehn Prozentpunkte höher (2020: 25 %).
Privatkunden bleiben auf der Strecke
57 % der befragten deutschen Unternehmen gaben während der Befragung an, pandemiebedingt im Homeoffice zu arbeiten, vor der Pandemie war dies bei lediglich 15 % der Fall. Der Umzug zahl reicher Firmen von Büroräumen in die heimischen vier Wände erhöht aber die Gefahr, durch ungesicherte Einfallstore Opfer eines Cyber-Angriffs zu werden. Dies schlägt sich denn auch in den prozentualen Angriffszahlen nieder: War die Anzahl der Unternehmen mit mindestens einem erlebten Cyber-Angriff im vergangenen Jahr erstmals seit der Erhebung des Cyber Readiness Reports auf nur 41 % zurückgegangen, stieg sie im aktuellen Report in Deutschland auf 46 % an. Aber was ist mit Privathaushalten, die ja auch direkt oder indirekt zu Opfern werden können? Eins ist klar: Suchen sie eine Versicherungslösung, haben sie es schwer. Denn nur wenige Versicherer bieten ihren Cyber-Schutz auch Privatkunden an. Immerhin sagt Alina Sucker, Underwriting Manager Art & Private Clients bei Hiscox Deutschland: „Private Haushalte nehmen aufgrund aktueller Presseberichte immer stärker wahr, dass sie online einem Risiko ausgesetzt sind. Da der Markt für private Cyberdeckungen jedoch noch nicht sehr ausgereift ist, ist den Kunden oft nicht bewusst, dass es auch für diese Risiken eine Versicherungslösung gibt.“ Das Interesse der Kunden am Produkt sei hoch, Abschlüsse würden jedoch noch nicht so selbstverständlich getätigt wie in der Gebäude- oder Hausratversicherung. Die Abschlussbereitschaft steige merklich mit der Aufklärungskompetenz der Vermittler zu diesem Produkt oder Produktbaustein. Quelle: finanzwelt.de (hdm)
Donnerstag, 9. September 2021
Flaschenpfand spenden
Abschluss dieser Aktion ist eine Kundgebung am 12.09.2021 vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. Geplant ist, so viele Pfandflaschen wie möglich in einen übergroßen Supermarkt-Einkaufswagen einzuwerfen, um damit auf die Menschen aufmerksam zu machen, die durch das Sammeln von Pfandflaschen versuchen, ihr geringes Einkommen aufzubessern.
Hier ein paar Fakten zur aktuellen Lage von Armut in Deutschland
Darunter ca. 3. Millionen Kinder
- 6,85 Millionen Menschen sind überschuldet
- 5,5 Millionen beziehen Sozialleistungen
- Aktueller Mindestlohn führt zur Altersarmut
- Es gibt 940 Tafeln mit ca. 1,5 Millionen Bedürftigen
- Armut stellt viele Risiken dar: Öfter krank, psychische Folgen, geringere Chancen, gesellschaftliche Ausgrenzung, früherer Tod
- Besonders von Armut betroffen sind Erwerbslose, Alleinerziehende, Rentner, Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen im Niedriglohnsektor.
Dienstag, 7. September 2021
Neue EU-Verordnung für Leuchtmittel
Die Energieverbrauchskennzeichnung für Leuchtmittel kehrt zur Klasseneinteilung A bis G zurück. Die Anforderungen zum Erreichen der höchsten Energieeffizienz-Klassen A und B sind hoch und bieten somit Anreize für Hersteller, ihre Produkte noch energiesparender zu gestalten. Eine neue Produktdatenbank soll bessere Orientierung vor dem Kauf bieten. Seit 1998 gibt es eine EU-Energieverbrauchskennzeichnung für Elektrogeräte und Lampen. Durch die Weiterentwicklung der Technik war die Mehrzahl der Produkte in den 2000-er Jahren in den besseren Energieklassen zu finden; Unterschiede waren dadurch für Verbraucher*innen zunehmend schwerer zu erkennen. Dies führte schon einmal zu einer Neueinteilung der Klassengrenzen. Nachdem die Energieeffizienz in den vergangenen Jahren bei vielen Produktgruppen weiter gestiegen war, wurde eine erneute Änderung erforderlich. Bei mehreren Produktgruppen, wie Fernseher und Kühlschränke, erfolgte dies zum 1. März 2021.
Nun wird aufgrund einer neuen EU-Verordnung zum 1. September 2021 auch die Energieverbrauchskennzeichnung bei Leuchtmitteln an die Entwicklung angepasst. Nachdem die Bandbreite der Energieklassen zwischenzeitlich von A++ bis E reichte, kehrt die Einteilung zu den Klassen A (dunkelgrün) bis G (dunkelrot) zurück. Die Hürden für das Erreichen der Klassen A und B sind hoch und sollen erst in ein paar Jahren von Produkten genommen werden können. Ziel ist ein Anreiz für die Hersteller, die Energieeffizienz noch weiter zu steigern.
Geändert hat sich in Teilen auch die Gruppe der Leuchtmittel, die der Energieverbrauchskennzeichnungspflicht unterliegen. Ab 1. September 2021 sind es die meisten Lampen, viele LED-Module und ein Teil der Leuchten (zur Verwendung der Begriffe in der Fachsprache siehe Infografik unten).
Eine weitere Neuerung ist die Ergänzung des Etikettes um einen QR-Code, der mit dem Smartphone eingelesen werden kann, um in einer neu eingerichteten EU-Produktdatenbank weitere Informationen zu den Leuchtmitteln abzurufen.
Während einer Übergangszeit von 18 Monaten werden in den Geschäften noch Produkte mit dem alten Etikett zu finden sein. Quelle: umweltbundesamt
Donnerstag, 2. September 2021
Litauen in der Migrantenkrise
Brüssel
hat am Montag Millionen von Euro zugesagt, um Litauen bei der
Bewältigung einer Migrantenkrise zu helfen, da täglich Hunderte
versuchen, aus dem benachbarten Weißrussland illegal in das Gebiet der
Europäischen Union einzureisen. Ylva
Johansson, die EU-Kommissarin für Inneres, traf am Sonntag in Litauen
ein, einem Tag, an dem ein Rekord von 287 illegalen Einwanderern
registriert wurde – mehr als dreimal so viele wie im gesamten letzten
Jahr.
Seit
er bei einer Präsidentschaftswahl im August 2020, die der Westen als
manipuliert bezeichnete, als Sieger bekannt gegeben wurde, hat er gegen
Proteste der Opposition in seinem Land hart durchgegriffen und sein
wichtigster Herausforderer bei den Wahlen ist nach Litauen geflohen. „Litauen,
die EU, die Schengen-Staaten müssen den illegalen Zugang zu diesem
Gebiet verhindern. Deshalb unterstützen wir, die gesamte EU, Litauen bei
der Verteidigung unserer gemeinsamen Außengrenze mit Weißrussland“,
sagte Johansson gegenüber Reportern.
Dienstag, 31. August 2021
Das Chaos vom Flughafen Kabul
Europäische Länder forderten am Dienstag, den Zugang zum Flughafen Kabul "so lange wie nötig" zu verlängern. Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, sagte Reportern nach einem virtuellen Treffen der Staats- und Regierungschefs der G7, dass die EU-Mitgliedstaaten gegenüber den USA mehrere Bedenken geäußert hätten, darunter „die Notwendigkeit, den Flughafen so lange wie nötig zu sichern, um die (Evakuierungs-)Operationen abzuschließen“. Dies geschieht Stunden, nachdem die Taliban bekräftigt haben, dass sie keine Verlängerung des Austrittsdatums vom 31. August zulassen werden. Ein Sprecher der militanten Gruppe sagte Reportern, dass es "keine Verlängerungen" der von den USA für den Abzug ihrer Truppen am 31. August gesetzten Frist geben werde. Das US-Militär kontrolliert derzeit den Flughafen Kabul, von dem aus Evakuierungsflüge stattfinden.
Donnerstag, 19. August 2021
BaFin konkretisiert Gesetz zur Stärkung des Anlegerschutzes
In einem nun veröffentlichten Merkblatt hat die BaFin nun das „Gesetz zur weiteren Stärkung des Anlegerschutzes“ konkretisiert. Die Finanzaufsicht bleibt dabei bei ihrer harten Haltung.
Künftig sind keine Emissionen nach dem Vermögensanlagegesetz mehr möglich, wenn das Anlageobjekt noch nicht konkret bestimmt ist. Unter „konkret bestimmt“ wird dabei verstanden, dass bspw. für Immobilien-Vermögensanalgen zu jedem geplanten Objekt u.a. der Standort, die Adresse, die Größe und der Vermietungsstand angegeben werden müssen. Laut dem BaFin-Merkblatt muss zudem mindestens nachgewiesen werden, dass der Emittent bereits Vorverhandlungen zum Kauf getätigt hat. Diese Voraussetzungen müssen auch bei mittelbaren Investitionen über Zwischengesellschaften erfüllt sein. Die geplanten Immobilien müssen dabei ebenfalls konkret bestimmt sein und die entsprechenden Informationen müssen im Prospekt erscheinen. Die für bestimmte Objekte verplante Liquiditätsreserve darf nach dem Willen der BaFin nur noch bei höchstens 5 % des Emissionsvolumens liegen. Demnach sind auch Semi-Blind Pools nicht mehr möglich.
Für Vermögensanlagen, die nur nach ihrer Gattung bestimmbar sind, etwa Container oder Wechselkoffer, bleiben zwar grundsätzlich möglich. Jedoch sind auch hier konkrete Angaben u.a. zur Nutzungsart, Größe und Zustand sowie nachweisbare Vorverhandlungen bzw. dem Abschluss von Vorverträgen nötig.
Weiterhin möglich bleiben zudem „Investitionen in den Geschäftszweck“ von aktiven Unternehmen, wobei die geplante Mittelverwendung bspw. für Personalaufbau oder Marketing genau zu definieren ist. Somit sind mittelbare Investitionen bspw. in Erneuerbare Energien nur dann erlaubt, wenn sie konkrete bestimmt sind und entsprechende Detailangaben im Prospekt berücksichtigt werden. Sollten sich bei einem Anlageobjekt Änderungen ergeben oder eine Transaktion nicht zustande kommen, besteht ein Prospektnachtragspflicht und die Anleger haben dabei ein Widerrufsrecht. Bereits gebilligte Prospekte können Anbieter noch ein Jahr nach Hinterlegung weiterverwenden. (ahu) Quelle: finanzwelt.de
Donnerstag, 12. August 2021
Tunesier hoffen auf eine bessere Zukunft
Zwei Wochen nachdem Tunesiens Präsident Kais Saied die Regierung gestürzt und die Aktivitäten des Parlaments eingefroren hat, verlassen Tunesier weiterhin das Land aus Mangel an Möglichkeiten. Tunesiens Präsident muss noch einen neuen Premierminister ernennen und einen klaren Fahrplan für die Zukunft des Landes festlegen, aber die Menschen suchen immer noch nach Auswegen und hoffen auf eine bessere Zukunft in Europa. Letztes Jahr war die Zahl der Tunesier, die nach Europa zogen, die höchste seit 2011, berichtete AFP, und es gibt Hinweise darauf, dass die Ströme anhalten. Rom sagte, die Zahl der Migranten, die im Mai und Juni dieses Jahres die italienische Küste erreichten, habe sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht. Bis zum 9. August waren nach Angaben des italienischen Innenministeriums knapp ein Viertel der Gesamtankünfte Tunesier.
Donnerstag, 5. August 2021
Westjordanland: Ben & Jerry’s stellt Eisverkauf ein
Dienstag, 3. August 2021
Laschets und Baerbocks öffentliche Fehltritte
Sowohl Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) , als auch Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Die Grünen) entschuldigen sich für die öffentlichen Fehltritte der vergangenen Woche.
„Zwei der führenden deutschen Kanzlerkandidatinnen sind nur zwei Monate vor der Bundestagswahl für ihr Verhalten heftig kritisiert worden“, leitet Kommunikationsexperte Michael Oehme das Thema der Woche ein.
Armin
Laschet, der Kandidat des konservativen Blocks für die Nachfolge von
Angela Merkel, hat sich letzte Woche erneut dafür entschuldigt, in der
Öffentlichkeit gelacht zu haben, als er eine deutsche Stadt besuchte,
die von den jüngsten Überschwemmungen verwüstet wurde. Unterdessen hat die Kandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, ihr Bedauern über die Verwendung des N-Wortes in einem kürzlichen Interview geäußert. „Die Aktionen könnten dem öffentlichen Ansehen beider Kandidatinnen ernsthaften Schaden zufügen, da sich Deutschland erstmals seit 2005 auf ein Leben ohne Kanzlerin Merkel vorbereitet. Laut
Europe Elects liegen die Konservativen von Laschet in Umfragen
weiterhin 10 Punkte vor den Grünen, aber beide Parteien haben im letzten
Monat Verluste hinnehmen müssen“, fügt Michael Oehme hinzu.
Laschet,
der Vorsitzende der Christlich Demokratischen Union (CDU) und
Landeshauptmann des Landes Nordrhein-Westfalen, gilt als Spitzenreiter
für die Nachfolge von Merkel als Kanzler im September. Bei
einem Besuch in der Westernstadt Erfstadt am vergangenen Samstag wurde
er jedoch lachend gesehen, während Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier eine Erklärung zu den verheerenden Überschwemmungen in der
Region abgab, bei denen mindestens 180 Menschen ums Leben kamen. „Der Vorfall löste in den sozialen Medien Wut aus, wobei einige Nutzer den Hashtag #laschetlacht teilten“, so Kommunikationsexperte Oehme weiter.
Unterdessen räumte Baerbock, Co-Vorsitzende der deutschen Grünen, einen Fehler ein und sagte, sie habe das N-Wort verwendet, als sie dem Zentralrat der Juden eine Geschichte erzählte. Die
Geschichte, sagte Baerbock, handelte von einem örtlichen Schulkind, das
sich geweigert hatte, ein Arbeitsblatt mit der rassistischen
Beleidigung auszufüllen. Baerbock lobte die Schülerin für ihre antirassistische Haltung, sagte aber, ihre Verwendung des Wortes sei "falsch" und es tue ihr leid. „Ich weiß um den rassistischen Ursprung dieses Wortes und die Verletzungen, die Schwarze unter anderem dadurch erfahren“, schrieb Baerbock auf Twitter.
„Auch eine eventuelle Impfpflicht wird ein Streitthema bei den kommenden Wahlen werden. Sollten die Impfraten in Deutschland bis zum Herbst zu niedrig bleiben, könnten andere Optionen in Betracht gezogen werden“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme abschließend. Mehr als 60 Prozent der deutschen Bevölkerung haben mindestens eine Dosis erhalten, während über 49 Prozentvollständig geimpft sind.
Donnerstag, 29. Juli 2021
Neue Reisebeschränkungen wegen Delta-Variante
Portugal, Spanien und Deutschland haben neue Reisebeschränkungen erlassen, um die Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Coronavirus-Variante zu begrenzen, die erstmals in Indien entdeckt wurde. Deutschland hat am Dienstag mit der Einführung neuer Beschränkungen für die Einreise von Personen aus Portugal und Russland begonnen, die eine zweiwöchige Quarantäne beinhalten.
In der Zwischenzeit steht Großbritannien angesichts der steigenden Zahl neuer Coronavirus-Fälle mit der Delta-Variante unter Druck. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Besorgnis über die EM 2020 geäußert und fordert, dass die Zuschauerzahlen in britischen Stadien, in denen Spiele stattfinden, reduziert werden. Merkel hatte Portugal letzte Woche dafür kritisiert, dass britische Touristen zwischen Mitte Mai und Anfang Juni in das Land reisen durften, während die Delta-Variante in Großbritannien im Umlauf war.Brasilianer gegen Bolsonaros Corona-Politik
Tausende Brasilianer sind erneut gegen die Corona-Politik der Regierung
von Präsident Jair Bolsonaro auf die Strasse gegangen. Bei
Demonstrationen im ganzen Land forderten sie am Samstag ein
Amtsenthebungsverfahren gegen den rechten Staatschef, mehr Impfungen
gegen das Coronavirus und wirtschaftliche Hilfen in der Pandemie, wie
das Nachrichtenportal «G1» berichtete. Zu Protesten kam es in mindestens
13 Provinzhauptstädten, darunter Rio de Janeiro, Recife und Salvador.
Zu den Demonstrationen hatten Gewerkschaften und linke Gruppen
aufgerufen. Auf Transparenten war zu lesen: «Bolsonaro - korrupter
Völkermörder. Amtsenthebung jetzt» und «Wir wollen Impfungen, er
Schmiergeld. Weg mit Bolsonaro».
Die Regierung von Präsident Bolsonaro verharmloste die Pandemie von
Anfang an und stemmte sich mit Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen
gegen harte Ausgangsbeschränkungen. Zuletzt zog Bolsonaro auch den Sinn
von Impfungen in Zweifel. Mittlerweile prüft ein parlamentarischer
Untersuchungsausschuss Bolsonaros Krisenmanagement in der Pandemie. Brasilien gehört zu den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen
Ländern der Welt. Bislang haben sich fast 20 Millionen Menschen mit dem
Virus infiziert. Fast 550 000 Patienten sind mittlerweile im
Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. In der Millionenmetropole Rio de
Janeiro wächst unterdessen nach ersten Todesfällen durch die
Delta-Variante die Sorge vor deren Ausbreitung. Quelle: watson.ch
Dienstag, 27. Juli 2021
Überwachungssoftware Pegasus betrifft uns alle
WhatsApp-Chef Will Cathcart hat Enthüllungen zur Überwachungssoftware Pegasus der israelischen Firma NSO als «Weckruf» bezeichnet. «Mobiltelefone sind entweder für jeden sicher oder sie sind nicht für jeden sicher», sagte er der britischen Zeitung «The Guardian» am Samstag. «Wenn das Journalisten auf der ganzen Welt betrifft, wenn das Verteidiger von Menschenrechten auf der ganzen Welt betrifft, dann betrifft das uns alle.»
Zuletzt wurde von einem Journalistenkonsortium international darüber berichtet, dass mit dem Staats-Trojaner Pegasus Smartphones von zahlreichen Journalisten, Menschenrechtlern, Politikern und Geschäftsleuten ausgespäht worden sein könnten.Das Programm Pegasus kann heimlich auf Handys installiert werden, ohne dass das Opfer etwas davon ahnt. Es reicht beispielsweise, wenn das betreffende Smartphone (iPhone oder Android) in die Nähe einer manipulierten Mobilfunkzelle gerät. Der eingeschleuste Trojaner kann danach alles auf dem Smartphone mitlesen und mithören, auch Nachrichten über verschlüsselte Messenger wie WhatsApp, iMessage, Threema oder Signal. Quelle: watson.ch
Donnerstag, 22. Juli 2021
Kaufpreisdynamik bei Immobilien steigt deutlich an
Die mittleren Angebots-Mietpreise* sind in den Big 8 (Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Leipzig und Stuttgart) im
ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 2,4
Prozent gestiegen. Der Fünfjahresschnitt weist noch ein Zuwachs von 5,0
Prozent auf. Nur Stuttgart zeigt einen leichten Rückgang.
- Sehr deutlich verteuert haben sich auf Jahressicht abermals die
angebotenen Kaufpreise für Eigentumswohnungen*. Mit durchschnittlich
15,0 Prozent liegen sie über dem Fünfjahresschnitt von 8,4 Prozent.
Leipzig weist stärksten Anstieg auf. Auch außerhalb der großen
Metropolen müssen Käufer mehr zahlen als noch vor einem Jahr.Quelle: www.konii.de
Dienstag, 20. Juli 2021
Wirecard-Vorstandschef Markus Braun muss in Untersuchungshaft bleiben
Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun muss auch nach einem
Jahr hinter Gittern in Untersuchungshaft bleiben. Der 2. Strafsenat des
Oberlandesgerichts München ordnete am Freitag die Fortdauer der U-Haft
an, wie das Gericht mitteilte.
Auf freien Fuß hingegen kommt ein weiterer Wirecard-Manager aus der Finanzabteilung des Konzerns. Das damalige Dax-Unternehmen war im Sommer 2020 nach Aufdeckung mutmaßlicher Milliardenbetrügereien zusammengebrochen.
Der Entscheidung des OLG vorausgegangen war wochenlanges Tauziehen zwischen Staatsanwaltschaft und den Verteidigern Brauns. Die Ermittler werfen Braun und anderen Wirecard-Führungskräften gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Sie sollen Banken und Investoren mit Hilfe manipulierter Bilanzen um drei Milliarden Euro geprellt haben. Haftprüfungen finden im Turnus von drei Monaten statt. (dpa-AFX) cash-online
Donnerstag, 15. Juli 2021
Einwegplastik: Takeaway gehts jetzt an den Kragen
Ab dieser Woche sind in der EU Strohhalme, Plastikflaschen, Kaffeetassen und Takeaway-Behälter aus bestimmten Materialien verboten. Insbesondere Artikel aus expandiertem Polystyrol dürfen nicht mehr verkauft werden. Die genauen enthaltenen Artikel sind 10 Einwegkunststoffe, die am häufigsten an Stränden weggeworfen werden. Expandiertes Polystyrol wird ins Visier genommen, weil es leicht in winzige weiße Plastikkugeln zerfällt, die vom Wind herumgeblasen und von Fischen oder Vögeln gefressen werden, die es für Nahrung halten. Das neue Gesetz mit der Bezeichnung Single-Use Plastics (SUP)-Richtlinie verpflichtet alle 27 EU-Mitgliedstaaten, die neuen Richtlinien durchzusetzen. Auch Norwegen setzt die SUP-Richtlinie als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums um, obwohl es kein Mitglied der EU ist.
Ziel
der Gesetze ist es, die Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf
die Umwelt, insbesondere die aquatische Umwelt, und auf die menschliche
Gesundheit zu verhindern und zu verringern sowie den Übergang zu einer
Kreislaufwirtschaft mit innovativen und nachhaltigen Geschäftsmodellen
zu fördern. Die
Richtlinie wird in nationales Recht umgesetzt und ab dem 3. Juli 2021
angewendet – Länder, die diesen Verpflichtungen nicht nachkommen, werden
mit Geldstrafen belegt. Einwegplastik (SUP) macht 50 Prozent des gesamten Mülls aus, der an europäischen Stränden gefunden wird.
Dienstag, 13. Juli 2021
Katholiken fordern radikale Veränderungen
In einem ruhigen Teil der Stadt Köln im Westen Deutschlands stehen Regenbogenfahnen stolz vor der St. Pankratius-Kirche. Pankratius ist eine von rund hundert Kirchen in ganz Deutschland, die im Mai letzten Jahres an einem Tag namens "Liebe gewinnt" öffentliche Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare organisiert haben. 2020 fand dort die erste standesamtliche, gleichgeschlechtliche Eheschließung statt. 2008 hatten sie bei der Eintragung der Lebenspartnerschaft einen geheimen Segen von einem damals suspendierten katholischen Priester erhalten. Wolfgang Fey ist Oberpfarrer der Pankratiuskirche. Er war derjenige, der diese Segnungen im Mai autorisiert hat. Er erzählt uns von seiner Motivation dafür und sagt, als er noch ein Kind war, "gab es einen Vater, eine Mutter und ein Kind. Das war eine Familie".
Aber er betont, dass die Dinge jetzt ganz anders sind, da es gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern, Alleinerziehende und Patchwork-Familien gibt. Er glaubt, dass Priester "wachsam sein müssen, was passiert und sich bewusst sein müssen, wie die Menschen leben". Er fügt hinzu, dass "der Segen das Herzstück des Lebens ist und die Pastoren, die Priester sind unter den Menschen und müssen verstehen, wie sie heute leben".
Donnerstag, 8. Juli 2021
Bafin sucht Whistleblower
Die Finanzaufsicht ist auf Hinweise aus der Branche angewiesen, um Missstände aufzudecken. Zur besseren Bearbeitung der Tipps von Informanten hat die Behörde ihre Anlaufstelle umgebaut. Im Rahmen ihres umfassenden Umbaus im Nachgang des Wirecard-Skandals reorganisiert die Finanzaufsicht Bafin auch ihre Anlaufstelle für Hinweisgeber ("Whistleblower"). Ab dem 16. August werde dafür ein Kompetenzreferat eingerichtet, der direkt an die Behördenleitung berichtet. "Die Hinweisgeberstelle wird die bei ihr eingehenden Hinweise optimal für die Aufsichtsarbeit nutzbar machen. Dazu wird das neue Kompetenzreferat vertieft potenzielle Risiken analysieren und einstufen", heißt es in einer Mitteilung. Die Bafin hofft, auf diese Weise schon sehr früh eventuelle Gesetzverstöße zu entdecken.
Die Anlaufstelle für Whistleblower wurde 2016 eingerichtet,
damit Personen aus der Finanzbrache auf Missstände in ihren Unternehmen
aufmerksam machen können. Das geschah laut der Bafin allein im ersten
Halbjahr 2021 in über 1.200 Fällen. Um die Personen zu schützen bietet
die Aufsicht auch die Möglichkeit an, Informationen anonym zu
übermitteln. Quelle:fondsprofessionell
Donnerstag, 1. Juli 2021
Lidl bewirbt Versicherungen
Die Deutsche Familienversicherung hat eine Kooperation mit Lidl vereinbart – künftig werden die Versicherungen der DFV auch über die App des Discounters beworben. Auch sonst werden Kooperationen mit dem Handel für die Versicherer immer wichtiger.
Versicherungen bekommt König Kunde heute längst nicht mehr nur beim Makler oder beim Versicherer selbst. Mittlerweile lassen sich Versicherungen für glänzende Zähne, gesunde Hunde und die neue Wohnzimmereinrichtung auch immer häufiger im Einzelhandel besorgen.
So verkauft Ikea in der Schweiz sowie in zwei asiatischen Ländern mittlerweile Hausrat- und Haftpflichtversicherungen unter dem Namen „Hemsäker“ über sein Onlineportal und erfährt mit jedem Abschluss mehr über seine Kunden. Noch ist das Angebot zwar auf wenige Länder beschränkt, der Sprung nach Deutschland wurde von den Verantwortlichen allerdings nicht ausgeschlossen.
Dienstag, 29. Juni 2021
Sydney macht dicht
Sydney – Behörden im australischen Sydney haben für mehrere zentrale Stadtteile einen einwöchigen Lockdown gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus verhängt. „Das soll sicherstellen, dass wir keine Übertragungsketten übersehen haben“, sagte die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, heute.
Vergangene Woche war ein neuer Infektionsherd in der australischen
Metropole aufgetreten, befürchtet wird eine weitere Ausbreitung der
hochansteckenden Delta-Variante des Virus. Ein Großteil der fünf Millionen Einwohner von Sydney durfte bereits seit
vorgestern die Stadt nicht mehr verlassen, um eine Verbreitung des
Virus in andere Gebiete zu verhindern. Die Regelung wurde bis nächsten
Freitag verlängert. Der jüngste Ausbruch geht auf einen Fahrdienst
zurück, der vor rund zwei Wochen die Besatzung eines Flugzeuges in ein
Quarantäne-Hotel brachte. Die Behörden haben seither 65 Coronafälle
registriert. Quelle: aerzteblatt
Donnerstag, 24. Juni 2021
Ermittlungsverfahren gegen Apple
Die deutsche Wettbewerbsaufsicht hat ein Ermittlungsverfahren gegen Apple wegen seines iOS-Betriebssystems eingeleitet. Die Behörde teilte mit, sie habe verschiedene Beschwerden über „potenziell wettbewerbswidrige Praktiken“ von Apple erhalten. Untersucht wird, ob der US-Technologieriese mit dem Betriebssystem seiner iPhone-Smartphones den freien Wettbewerb seiner Konkurrenten behindert. Facebook, Amazon und Google wurden alle zuvor auf ihre Praktiken in den Bereichen Wettbewerb und Datenschutz überprüft. Apple sieht sich derzeit in der Europäischen Union mit mehreren Wettbewerbsfällen konfrontiert, wo vorgeworfen wird, den Technologiemarkt unfair zu beherrschen.
Dienstag, 22. Juni 2021
Special Olympics World Games finden in der Schweiz statt
Demnach werden in Chur die Hallensportarten Unihockey, Floor Hockey, Short Track und Eiskunstlauf organisiert. In Arosa finden die Wettkämpfe Ski Alpin und Snowboard und in der Lenzerheide die Wettkämpfe Langlauf, Schneeschuhlauf und Tanzsport statt. Die Eröffnungsfeier wird im Stadion Letzigrund in Zürich und die Schlussfeier in Chur durchgeführt.
Die nächsten Schritte – Finanzierung und Organisation
Das Budget der World Games beträgt 38 Millionen Franken. 75 Prozent der Gesamtkosten sollen von Bund, den Kantonen Graubünden und Zürich, den Städten Chur und Zürich, sowie den Gemeinden Arosa und Vaz/Obervaz (Lenzerheide) getragen werden.
Die politischen Prozesse dazu laufen bereits seit Mitte 2020 und die Entscheidungen bei allen Partnern werden bis Sommer 2022 vorliegen, wie es in der Mitteilung heisst. In der Stadt Chur muss der Beitrag in einer Volksabstimmung im Frühling 2022 genehmigt werden.