Erst eine ganz klare Absage an die Weiterführung der Großen Koalition (GroKo), auch wenn man jahrelang mit in der Regierungsverantwortung stand. Unter anderem dafür gab es einen desaströsen Absturz bei der letzten Bundestagswahl (20,5 Prozent). Auch kann die SPD derzeit nicht mit Ideen punkten, die über das Maß der Vorschläge im Rahmen der letzten GroKo hinausgingen. Jetzt die Kehrtwende, über die SPD-Chef Schulz mit inzwischen gleich abgedroschenen Parolen schwadroniert wie einst Kanzlerin Merkel beim Flüchtlingsproblem („Wie schaffen das“). Stattdessen hört man aus der Partei inzwischen wieder große Sprüche. Wann zieht Merkel endlich den großen Stecker und baut auf eine Minderheitsregierung oder Neuwahlen. Spätestens dann, im letzteren Fall, dürfte die AfD allerdings an der SPD vorbeiziehen.
Donnerstag, 21. Dezember 2017
Die Rolle der SPD in der großen Koalition
Erst eine ganz klare Absage an die Weiterführung der Großen Koalition (GroKo), auch wenn man jahrelang mit in der Regierungsverantwortung stand. Unter anderem dafür gab es einen desaströsen Absturz bei der letzten Bundestagswahl (20,5 Prozent). Auch kann die SPD derzeit nicht mit Ideen punkten, die über das Maß der Vorschläge im Rahmen der letzten GroKo hinausgingen. Jetzt die Kehrtwende, über die SPD-Chef Schulz mit inzwischen gleich abgedroschenen Parolen schwadroniert wie einst Kanzlerin Merkel beim Flüchtlingsproblem („Wie schaffen das“). Stattdessen hört man aus der Partei inzwischen wieder große Sprüche. Wann zieht Merkel endlich den großen Stecker und baut auf eine Minderheitsregierung oder Neuwahlen. Spätestens dann, im letzteren Fall, dürfte die AfD allerdings an der SPD vorbeiziehen.
Dienstag, 19. Dezember 2017
Vergewaltigung selbst bei einvernehmlichen Sex?
Natürlich bin ich gegen jede Form von sexueller Gewalt
bzw. Vergewaltigungen. Aber sollte das in Schweden vorliegende Gesetz im Sommer
kommenden Jahres Wirklichkeit werden, dann kann ich jeden Mann verstehen, der
sich zuvor seitens seiner Partnerin und am besten unter Zeugen schriftlich
geben lässt, dass es sich um einvernehmlichen Sex handelt. Denn das schwedische
Parlament hat genau dies angeschoben. Danach besagt das
„Einverständnis-Gesetz“, dass ein Mann auch bei einvernehmlichen Sex der
Vergewaltigung angeklagt werden kann, wenn er sich zuvor keine eindeutige
Einverständnis-Erklärung eingeholt hat. Ich habe, offen gestanden, an dieser
Stelle Verständnis für jeden Mann, der bei diesem Gedanken nicht nur
sprichwörtlich die Lust verliert.
Donnerstag, 14. Dezember 2017
Trump will Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen
Er hatte es im Wahlkampf angekündigt. Doch selbst seine
eigenen Parteimitglieder hatten nicht daran geglaubt, dass er es ernst meint.
Trump will ernsthaft die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen und
damit Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen. Israels Regierungschef und
Hardliner Benjamin Netanyahu dürfte sich bestätigt fühlen. Focus schreibt
hierzu: „Fassungslos reagiert US-Experte Thomas Jäger auf Trumps
Jerusalem-Vorstoß. „Wenn Trump seine Ankündigung wahrmacht, wird er damit eine
dritte Intifada lostreten, die verheerende Auswirkungen haben dürfte.“ Jäger
bezeichnete diesen Schritt als „absolut irrational“ und sogar gegen die
Interessen der USA gerichtet.“
Dienstag, 12. Dezember 2017
Putin will es (nochmal) wissen
Der faktische Ausschluss Russlands von den Winterspielen
in Südkorea hatihn offensichtlich nicht berüht, denn ein Tag danach erklärte
Wladimir Putin, er wolle nochmals bei den Präsidentschaftswahlen kandidieren.
Diese sollen im März kommenden Jahrs stattfinden. Damit wäre Putin für weitere
sechs Jahre im Amt. Sein Sieg gilt als sicher. Der „Spiegel“ zitiert eine
jüngste Umfrage des Lewada. Danach wollen weniger als 60 Prozent der Befragten
überhaupt zur Wahl gehen. Von diesen würden allerdings 67 Prozent Puttin ihre
Stimme geben. Offensichtlich fehlen Alternativen zu ihm
Donnerstag, 7. Dezember 2017
Kommt sie nun doch, die GroKo?
Es wird also wieder verhandelt und der erbitterte Gegner
der Wiederaufnahme der GroKo, Martin Schulz ist wieder mit am
Verhandlungstisch. Hierzu trafen sich die Spitzen der Parteien zunächst bei Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue, um über die Chancen der
Regierungsbildung zu beraten. Nach Außen hin gab es aber zunächst keine
Verlautbarungen. Spannend wird es beim Bundesparteitag der SPW (7-9.12.) in
Berlin. Hier muss Schulz seine „Rochade“ erklären und den GroKo-müden Genossen
seinen neuen Fahrplan erklären. Er selbst kann dabei mit seiner Wiederwahl
rechnen. Was dies allerdings für Folgen für das Bild der SPD in der
Öffentlichkeit haben dürfte, kann nur erahnt werden.
Dienstag, 5. Dezember 2017
Hat Tesla nun auch seinen „Umweltskandal“?
Auf diese Schlagzeilen kann der Autohersteller Tesla nun
wirklich verzichten. Denn wie das Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mitteilte, wurde Tesla von der Liste der
förderfähigen Elektrofahrzeuge gestrichen ("Auto Bild" berichtete).
Bei Neuzulassung gibt es den Umweltbonus in Höhe von 4000 Euro nämlich nur
dann, wenn das Basismodell nicht teurer als 60.000 Euro netto ist. Das wäre
beim Model S 75D von Tesla der Fall. Wichtige technische Extras wie
Rückfahrkamera, Spurhalteassistent und Parksensoren fehlen dann aber. Die kann
man für 13.101 Euro brutto dazu bestellen. Ein Reporter von „Auto Bild“ deckte
nun auf, dass es den S 75D überhaupt nicht ohne diese Extras gibt. Beim Basismodell
gehe es einzig darum, „den Umweltbonus mitzunehmen", heißt es in einer
Mitteilung von „Auto Bild".
Donnerstag, 30. November 2017
Der Abbruch der Koalitionsverhandlungen – Erdogan dürfte begeistert sein
Özdemir als Außenminister? Wir berichteten
darüber (https://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2017/10/moegliche-aussenministerfunktion-von-Oezedemir-stoesst-in-Tuerkei-auf-Widerstand.html). Dieser Traum scheint ausgeträumt, nachdem die
Jamaika-Koalition offensichtlich gescheitert ist. Da wird sich das türkische
Trump-Pendant Recep Tayyip Erdogan freuen. Er hatte von Anfang an
Schwierigkeiten mit Özdemir. Apropos Türkei: Die Verfolgung von politisch nicht
Wohlgesinnten, so auch deutschen Journalisten, scheint journalistisch kaum mehr
der Erwähnung wert. Hat Frau Merkel, die Noch-Kanzlerin hier mal wieder „für
Ruhe“ gesorgt? Immerhin hat sie durch den „Türken-Schachzug“ das bedrängende
Flüchtlingsproblem doch so schön in den Griff bekommen. Den Rest macht der AfD.
Schon mal etwas über den Zustand in türkischen Auffanglagern gelesen? Ich auch
nicht. Vermutlich relativieren sich die Probleme im eigenen Land vor dem Hintergrund
der Erwartungen
Dienstag, 28. November 2017
Joko gegen Klaas oder Trump versus Jong Un?
Joko gegen Klaas. Die verbale (und körperliche)
Herausforderung dieser beiden Schauspieler ist wenigstens unterhaltsam. Und die
von Trump gegen Jong Un? Den Atomwaffentests und Raketenabschüssen Nordkoreas
folgte ein Krieg der Worte, in dem Trump mit der vollständigen Zerstörung des
Landes drohte. Er forderte, dass eine nukleare Bewaffnung Nordkoreas auf jeden
Fall verhindert werden müsste. Aber wie? US-Präsident Donald Trump und die
Führung Nordkoreas tauschen immer bedrohlichere Verbalattacken aus. Trump hat auf
Nordkoreas jüngste Angriffsdrohung mit Schmähungen gegen Machthaber Kim Jong Un
und dessen Außenminister Ri Yong Ho reagiert. Offensichtlich ganz zur Freude
von Kim Jong Un, der nicht weniger redselig kontert. Sein
Verteidigungsministerium erklärte, dass dies nur durch die Besetzung mit
Bodentruppen zu erreichen sei. Aber das ist kein realistisches Szenario
angesichts der Zerstörungskraft des Landes gegen die Metropolregion Seoul mit
25 Millionen Einwohnern und der politischen Deckung durch China. Bleiben wir
lieber bei Joko gegen Klaas. Die müssen wenigstens körperlichen Einsatz zeigen.
Donnerstag, 23. November 2017
„Trump-Erfolge“, die wir kaum mitgebekommen haben ...
Immerhin hat er es schon geschafft, dass er im Internet eine eigene Rubrik hat: Die schlechtesten Witze über Trump. Kennen Sie beispielsweise den: „Soeben berichtete CNN in einer Sondersendung von einem Zwischenfall in Washington heute morgen: Im Weißen Haus ist gegen 07:00 Uhr ein Feuer ausgebrochen und zerstörte Donald Trumps Privatbibliothek - beide Bücher verbrannten. Besonders tragisch: Das zweite Buch hatte Trump noch gar nicht fertig ausgemalt.“ Das ist natürlich niveaulos und dumm. Denn Trump hat mehr erreicht, als man zunächst vermuten mag. Er hat im höchsten Gericht einen 50 Jahre jungen erzkonservativen Richter durchgesetzt. Auch die FED dürfte dank seiner Personalpolitik künftig einfacher zu „steuern“ sein. Auch in der Einwanderungspolitik hat er spuren hinterlassen. Zuletzt 2400 seit 20 Jahren in den USA lebende Nicaraguaner zur Ausreise gezwungen. Auch beim Mauerbau zu Mexiko gab es einen Anfang. Er hat Finanzinstitutionen dereguliert und auch in den Bereichen Energie und Umwelt Regulierungen per Dekret gestrichen. Der Bau von zwei neuen Pipelines und die Möglichkeit, in Alaska nach Öl zu bohren, sind nur die sichtbarsten Auswirkungen. Der Nachrichtendienst dpa schreibt: Nach den Briten haben nun auch Schweizer eine Petition gegen den US-Präsidenten Donald Trump bei der Regierung eingereicht. Knapp 10 000 Personen haben an die Regierung in Bern appelliert, US-Präsident Donald Trump zur unerwünschten Person, einer «Persona non grata», zu erklären. Wenn wundert es?
Dienstag, 21. November 2017
Jamaika gescheitert
Nun ist es raus: Jamaika, das Land in
der Karibik, passt nun offensichtlich doch nicht zu Deutschland. Die Pläne für eine Regierung aus CDU, CSU, FDP und Grünen
sind vom Tisch. FDP-Chef Christian Lindner hat am späten Sonntagabend das Ende
der Sondierungsgespräche im Namen der Liberalen erklärt. Offiziell wurde das
Thema Flüchtlingspolitik, bei dem sich die Parteien nicht einigen konnten, als
wichtigstes Argument für die geplatzten Verhandlungen genannt. Aber auch schon
vorher bestanden die Verhandlungen aus einer Ansammlung von Kompromissen. Gerade
die Grünen monierten, dass keiner ihrer Vorschläge umgesetzt worden wäre. Was
nun? Neuwahlen oder doch Koalition mit der SPD? Oder eben doch eine
Minderheitsregierung? Dann aber müsste Kanzlerin Merkel kompromissfähige
Vorlagen bringen und sich bei Sachentscheidungen die jeweiligen Mehrheiten
sichern. Aufwendig sicher. Und weniger komfortabel, als wenn Grüne/FDP nur deshalb
zu allem Ja und Amen sagen, um an der Regierungsmacht zu bleiben, allemal.
Eigentlich kann man Christian Lindner nur gratulieren. Er hat der FDP das
Rückgrat gegeben, unter dessen Fehlen seine Partei über Jahre litt.
Donnerstag, 16. November 2017
US-Präsident Trump inkompetent oder geistesgestört ?
„Bleibt doch weiterhin schön krank und arbeitslos“,
möchte man rufen, wenn man fette, zahnlose Menschen ihre Begeisterung für Trump
feiern sieht. Kein Präsident zuvor, polarisiert so. Mehr als die Hälfte der
Bevölkerung hält ihn nach zehn Monaten Regierungszeit für inkompetent.
Meinungen, ob er vielleicht geistesgestört sein könnte, werden offen
diskutiert. Trump kontert gegenüber seinen Gegnern mit Hasstiraden. Den US-Präsidenten
stört das nicht. Er hat ohnehin seit Amtsantritt auf Dauerwahlkampf geschaltet.
Und die besteht zu einem Großteil aus Abgrenzung und Angstmache. Angst, um die
Zukunft der ach so edlen, christlich geprägten weißen Rasse, um die Zukunft der
Arbeiterschaft und der Soldaten, die das Wohl der amerikanischen Wirtschaft,
nein, von ganz Amerika nach Vorne tragen. Es wird einem schier schlecht bei so
einem Gefasel. Aber es funktioniert. Gerade die ausgegrenzte Bevölkerung sieht
in ihm eine Chance. Noch. Man möchte fast meinen, Trump und Erdogan hätten den
gleichen Bauchredner. Doch vielleicht hat Trump noch vor sich, was in der
Türkei gerade Wirklichkeit wird: Die Arbeitslosenquote steigt, die
Zufriedenheit sinkt. Da kann Erdogan offizielle Zahlen noch so manipulieren.
Die Abgrenzung der Türkei ist eben auch wirtschaftlich nicht so einfach zu
verarbeiten. „Der Schmelztiegel, der die USA immer sein wollten und nie waren,
zerfällt in Klassen und Ethnien, die jeweils nur in ihrer eigenen Echokammer
ihre Teilrealität leben. So wenig die unterschiedlichen Gruppen in der
amerikanischen Gesellschaft noch das Gespräch miteinander führen können, weil
sie in den Grundfragen der eigenen Ordnung diametral unterschiedliche, aber
sehr gefestigte Auffassungen haben, so wenig sucht Präsident Trump den
Ausgleich. Insofern ist er der Präsident, der gerade zum Zustand der USA passt“,
schreibt Prof. Dr. Thomas Jäger, seit 1999 Inhaber des Lehrstuhls für
Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität zu Köln. Wie wahr!
Dienstag, 14. November 2017
Problemlöser China und USA
„Amerika und China könnten die Probleme der Welt lösen“,
diese Headline war kürzlich der deutschen Presse zu entnehmen. Es handelt sich offensichtlich
um ein Trump-Zitat, war aber als solches nicht gekennzeichnet. Nun unterstellt
man der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), die dieses Zitat nutzte, eine
gewisse Nähe zur USA. Wer mehr wissen möchte, sollte das Buch des ehemaligen
FAZ-Journalisten Udo Ulfkotte „Gekaufte Journalisten“ lesen. Aber sind
Journalisten hierzulande wirklich gehalten, auf nahezu jedes dumme Zitat des
Präsidenten der USA einzugehen? Dann möchte ich bitte auch gerne mehr zu seinen
Meinungen zu Frauen, Sexismus oder Schwarze lesen! USA und China lösen keine
Probleme, sie sind eines der größten Probleme der Welt. Sie zählen zu den
größten Dreckschleudern weltweit. Weite Teile der Bevölkerung leben dennoch
immer noch in großer Armut. Freie Meinungsäußerung in China: Fehlanzeige. In
den USA? Machen Sie sich einfach eigene Gedanken hierzu. Arbeitnehmerrechte –
was ist das denn? Ernstzunehmende staatliche Unterstützung für Arme? Wieso
denn? Jeder ist doch seines Glückes Schmied. Deshalb werden in den USA die
Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Nur, dass es viel mehr Arme
als Reich gibt. Im Reich der Mitte, wo Menschen aufgrund der Bevölkerung von
1,379 Milliarden wenig zählen, wird man auch schon mal für kleinere Vergehen
hingerichtet. Vorbild für die Welt? Ich bin nicht dafür, dass sich China und
die USA „abschaffen“, womit dieses Problem gelöst wäre. Aber schlecht wird mit
dennoch, wenn ich derart populistische Headlines lese.
Donnerstag, 9. November 2017
„Stinkefinger“ gegen Trump führt zum Rausschmiss
Da hat es Jan Böhmermann besser gehabt, als er das
Gedicht gegen Recep Tayyip Erdoğan rezitierte. Er
behielt seinen Job. Anders die 50-jährige, alleinerziehende Mutter von zwei
Kindern, Juli Briskman. Als der Präsidententross an der bekennenden Demokratin
vorbeifuhr, fotografierte sie der AFP-Fotograf Brendan Smialowski. Eigentlich
ist Briskman gar nicht zu erkennen. Nachdem sie das Foto selbst vielfach im
Internet und Fernsehen sah, machte sie es jedoch zu ihrem Profilbild auf
Facebook und Twitter. Sie habe sich einfach geärgert, dass Trump offensichtlich
wieder zu seinem verdammten Golfplatz fuhr, erklärte sie HuffPost“. Ihr
Arbeitgeber, der u.a. für die US-Regierung und das US-Militär tätig ist,
ärgerte das. Er fand das Foto „obszön“ und schmiss sie raus. Deutsche
Gewerkschafter würden bei einer derartigen Aktion auf die Barrikaden gehen. Und
in den USA? Es passt einfach zu dem, was „Der Spiegel“ unlängst
veröffentlichte: Danach ist das Trump Kabinett das mit Abstand reichste in der
Geschichte der USA. „Einer Rechnung zufolge besitzen seine designierten
Minister mehr Vermögen als ein Drittel der US-Bevölkerung zusammengenommen.“ Wenn
wundert es da, dass deren Vermögen seit dem Amtsantritt von Trump stetig
wächst. Und Briskman irrt vermutlich: Das „neue Repräsentantenhaus“ in den
Vereinigten Staaten ist vermutlich der Trump Golfclub am Potomac-Fluss, 40 Kilometer
vom weißen Haus entfernt. Ihm liegt doch auch sonst viel daran, dass alles in
der Familie bleibt. Wenigstens das hat er mit einigen afrikanischen und
arabischen Machthabern gemein.
Dienstag, 7. November 2017
Europäische Zentralbank reduziert Geldschwemme
Nun ist es raus: Die Europäische Zentralbank (EZB) will
den Einkauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren reduzieren, am Leitzins
von null Prozent hält sie jedoch fest. EZB-Chef Draghi verkündete demnach, dass
er seinen monatlichen Aufkauf von Staatsanleihen und Wertpapieren ab dem
kommenden Jahr auf 30 Milliarden Euro reduzieren wolle. Das ist die Hälfte der
derzeit möglichen Aufkäufe. Damit wolle man die Förderung der europäischen
Wirtschaft durch Geldmaßnahmen, sprich durch günstiges Kapital beibehalten.
Dieser Aufkauf sei zunächst bis 30. September 2018 beschränkt und soll damit einen schrittweisen
Ausstieg der EZB aus derart wirtschaftsfördernden Maßnahmen ermöglichen. Einige
Experten bezweifeln indes seit dem Beginn der Geldschwemme, dass hierdurch
messbare Unterstützung für die europäische Wirtschaft erfolgt sei. Die
Leittragenden sind hingegen die Sparer, die seit Jahren – wenn überhaupt – nur
noch Mickey- Mouse-Verzinsungen erhalten. Und von deutlichen Lohnerhöhungen ist
man in Deutschland, selbst bei ausreichend vorhandenem Kapital, derzeit weit
entfernt.
Donnerstag, 2. November 2017
Das Kachelmann-Dilemma
Er war der
beliebteste Wetterfrosch Deutschlands. Er war einer der wenigen, der sich mit
der Frage nach dem Wetter ein Firmenimperium aufgebaut hatte. Dann kam der Absturz:
Jörg Kachelmann, dem man eine große Liebe für die Frauen nachsagte, wurde
beschuldigt, seine Ex-Freundin sexuell genötigt zu haben. Kachelmann wurde in
der Folge geradezu als Paradebeispiel für Sexualstraftäter durch die Medien und
die öffentliche Meinung gejagt – ohne, dass bislang ein urteil ergangen war.
Logisch, auch, dass der Wetterfrosch ausgedient hatte – mit massivem
wirtschaftlichen Schaden für seine Firmengruppe. Selbst heute noch fällt in
Talkshows der Name Kachelmann, wenn es um sexuelle Nötigung welcher Art auch
immer geht. Offensichtlich hat sich immer noch nicht herumgesprochen, dass der
Mann im Mai 2011 von einem Landgericht freigesprochen wurde und seine
Ex-Freundin im Zivilprozess bestätigen musste, dass sie sich die Verletzungen selbst
zugefügt hatte und Kachelmann mit geradezu krimineller Energie verleumdet und
verfolgt. Die Medien haben sich nie entschuldigt und sich öffentlich in
wenigstens ansatzweise gleichwertiger Präsenz zum Freispruch geäußert.
Kachelmann – ein gutes Beispiel für einen offensichtlich unschuldigen Mann, der
trotzdem verurteilt ist.
Donnerstag, 26. Oktober 2017
Wo bitte bleibt der deutsche Umweltschutz? Stehen die Grünen noch dafür?
Ich erinnere mich noch: Als die Bundesrepublik plante,
die Energieversorgung auf Atomenergie umzustellen, gingen Tausende auf die
Straße. Der Ausbau des Frankfurter Flughafens um die Startbahn West ist nahezu
sinnbildlich geworden für die Umweltschutzbewegung in Deutschland – und nicht
zuletzt für die Grünen. Nicht zuletzt stammte der erste grüne Minister, Joschka
Fischer, aus Frankfurt. Und heute? Obwohl die Bundesrepublik inzwischen
Vorreiter ist bei Umweltschutzmaßnahmen, hält sich das Gros der „grünen
Bewegung“ an regionalen Themen auf. Der Ausbau der Fahrradwege und Tempolimit
30 km in den Städten scheinen da wichtiger als die gravierenden negativen
Prozesse, die weltweit laufen. Dem Verein „Rettet den Regenwald“ ist es
beispielsweise zu verdanken, dass wir darauf aufmerksam gemacht werden, dass
US-Präsident Donald Trump plant, Schutzgebiete in den USA zu verkleinern und
beispielsweise das Meeresschutzgebiet
Pacific Remote Islands im Pazifik, das allein gut dreimal so groß wie die
Ostsee ist, teilweise zur Ausbeutung freizugeben. (Die Kampagne unter:
https://www.regenwald.org/petitionen/1116/trumps-angriff-auf-den-naturschutz-stoppen).
Lediglich 55.000 Menschen haben bislang dagegen unterschrieben. Und Thema der großen Politik,
beispielsweise der Grünen: Fehlanzeige. Die ist derzeit eher damit beschäftigt,
sich Pöstchen im Rahmen der Jamaika Koalition zu sichern. Willkommen in der
politischen Realität.
Donnerstag, 19. Oktober 2017
Wie kann man Extremismus an den Wurzeln packen, bevor man ihn überhaupt gewaltsam bekämpfen muss?
Die
Wahlerfolge der AFD sprechen Bände und wurden medial vielseitig diskutiert. Vor
allem mit einem Thema konnte die AFD polarisieren und sich Wählerstimmen
sichern: Flüchtlinge, Terrorismus, Extremismus. „Die AFD hat vielen Wählern das
Gefühl gegeben, ihre, ob nun berechtigten oder unberechtigten, Ängste zu hören
und direkt zu handeln. Dass das in der Realität natürlich gar nicht so leicht
ist, wird sich in den kommenden vier Jahren zeigen. Fraglich ist, ob die AFD
ihre Glaubwürdigkeit auf Dauer behalten kann, auch hinsichtlich der
innerparteilichen Spaltungen“, so Michael Oehme. Doch der Kommunikationsexperte
Oehme möchte in dieser Woche nicht über die AFD sprechen, sondern lediglich ein
emotionsgeladenes Thema aufgreifen. Dabei bezieht er sich auf eine aktuelle
Studie der Vereinten Nationen (UN), die deutlich macht, was junge Afrikaner zu
Extremisten macht. „Extremistische Gruppen gewinnen in vielen Staaten Afrikas
immer mehr an Einfluss. Radikale sprechen bewusst junge Menschen an, denen eine
Perspektive fehlt. Das hat teilweise nichts mehr zu tun mit religiösem Eifer,
sondern mit persönlicher Verzweiflung und fehlenden Alternativen für eine
Lebensperspektive“, erklärt Michael Oehme. Seine Gedanken dazu spiegeln sich
auch in der UN-Studie wider: So sei das „Leben am Rande der Gesellschaft“ die
Wurzel des Übels. Vernachlässigte Gegenden, die von Armut geprägt sind, bilden
die nächsten Rekruten, die einen Ausweg aus ihrer misslichen Lage suchen.
„Fatal ist auch, dass größere Terrornetze wie der Islamische Staat sogar über
gute Marketingmaßnahmen Bescheid wissen. In sogenannten Imagevideos wird
gezeigt, wie IS-Kämpfer Hand in Hand mit ihren Familien laufen, eine tolle
Gemeinschaft bilden, die gemeinsam für etwas kämpft und wo keiner
zurückgelassen wird“, erklärt Michael Oehme. „Das ist psychologisch gesehen
natürlich sehr gefährlich für die jungen Menschen, die sich nach einem tieferen
Sinn sehnen“. Für die UN-Studie wurden 495 freiwillige Rekruten extremistischer
Organisationen in Somalia, Nigeria, Kenia, dem Sudan, Niger und Kamerun
interviewt. In diesen Interviews gaben mehr als 70 Prozent der Menschen an, der
Grund sich Extremisten anzuschließen, sei die Regierung gewesen, die
beispielsweise die Tötung oder Verhaftung eines Familienmitglieds durch
Sicherheitskräfte veranlasst hatte. Religion spielt laut UN-Studie für knapp 50
Prozent eine Rolle, wobei 57 Prozent angaben, sie verstünden nur wenig von
religiösen Texten. „Damit wären wir auch schon beim nächsten Problem. Ist das
Religionsverständnis bei den jungen Menschen nicht vorhanden, können sie nicht
erfassen, das Extremismus nichts mit einem friedlich ausgelebtem Isam zu tun
hat“, so Michael Oehme weiter. Die Vereinten Nationen fordert die regionalen
Regierungen auf, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte zu respektieren und die
Bekämpfung von Extremismus anzugehen sowie die Entwicklungsarbeit zu fördern.
Laut UN-Angaben fielen zwischen 2011 und 2016 etwa 33.000 Menschen in Afrika
gewalttätigen Extremisten zu Opfer. Abschließend gibt Michael Oehme mit auf den
Weg: „Es ist traurig, dass diese Entwicklungen so weit reichen, dass in
Deutschland nicht einmal hundert Jahre nach dem Nationalsozialismus eine
rechtsextreme Partei wieder drittstärkste Kraft bei einer Bundestagswahl wird.
Auch Hitler hat im Nationalsozialismus die Armen von der Straße geholt und
ihnen das Gefühl gegeben, die Juden würden ihnen alles wegnehmen. Sobald man
sie eliminiere, könne man ein besseres Leben in Deutschland führen. Auch in
diesem Fall war die Weltwirtschaftskrise und die damit verbundene Armut die
Wurzel und der Ursprung des Holocaust. Was für ein Armutszeugnis, dass manche
Menschen nichts aus der Geschichte gelernt haben. Den Menschen in Afrika muss
vor Ort geholfen werden, sie brauchen Arbeit und eine Existenz – denn nur so
können auch die gerne von Politikern aufgegriffenen „Flüchtlingsursachen“
bekämpft werden“, betont Oehme abschließend.
Dienstag, 17. Oktober 2017
Israel weist nach 15 Grundstücke im Westjordanland aus
Als ob es nicht reichen würde, dass die Welt latent vor
einem Krieg zwischen Nordkorea und den USA steht, so droht Nordkorea
unverhohlen mit einem Atomkrieg, setzt nun die Regierung Isreals noch einen
obendrauf und hat – nahezu unbemerkt von der Presse – erstmals nach 15 Jahren
den Bau von 31 neuen jüdischen Siedlungshäusern in der Stadt Hebron genehmigt.
Hebron ist die größte palästinensische Stadt im Westjordanland und beheimatet
ungefähr 1.000 jüdische Siedler. Nach Angaben der israelischen Internet-Zeitung
The Times of Israel und der US-amerikanischen Zeitung Jewish Press sei die
Baugenehmigung eine Reaktion auf die Entscheidung der UNESCO, die Altstadt
von Hebron im Westjordanland zum "dritten palästinensischen
Weltkulturerbe" zu erklären und zugleich auf die Liste gefährdeter Stätten
zu setzen. Da kann man sich doch nur noch an den Kopf greifen. Haben wir es
denn jetzt nur noch profilierungsneurotischen Politikern zu tun, die den
Kindergartenkindern gleich „Deine Schaufel, meine Schaufel“ spielen und damit
den Weltfrieden unüberlegt einem großen Risiko aussetzen?
Donnerstag, 12. Oktober 2017
Mögliche Außenministerfunktion von Özedemir stößt in Türkei auf Widerstand
Nachdem sich Kanzlerinnen-Herausforderer Martin Schulz
(SPD) im TV-Duell schon mal als Außenminister angeboten hatte (wir berichteten darüber: https://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2017/09/michael-oehme-zum-tv-duell-im-vorfeld-der-Bundestagswahl.html), sich nun aber in die Opposition
Widerstand verabschiedet hat, gibt es nun Diskussionen über eine mögliche
Ernennung von Cem Özdemir (Grüne) zum Außenminister (einen Grünen, nämlich
Joschka Fischer hatten wir ja schon und der hat seine Sache durchaus gut
gemacht). Der Gedanke ist noch nicht einmal zu Ende gedacht (bekanntermaßen
steht die Jamaika-Koalition ja noch nicht und Ämter sind auch noch keine
vergeben) lässt das türkische Trump-Pendant Recep Tayyip Erdogan über
seinen AKP-Abgeordneten Mustafa Yeneroglu verkünden: „Cem Özdemir wird in der
Türkei nicht als Botschafter Deutschlands wahrgenommen, sondern als jemand, der
türkische Innenpolitik betreiben möchte.“ Der Grund: Özdemir, der sich selbst
als anatolischer Schwabe bezeichnet, ist erklärter Gegner von Erdogan und nennt
ihn schon mal einen „AKP-Diktator“ oder „Geiselnehmer“. Er kritisiert dabei zu
recht die Auslegung der Menschenrechte in der Schweiz und setzt sich für
Verfolgte und Minderheiten, wie die Kurden, ein. Yeneroglu nennt daher
Bedingungen für mögliche Gespräche in der Türkei: „Wenn er vor einem möglichen
Türkei-Besuch so unqualifizierte Äußerungen wie in der Vergangenheit von sich
gibt, wird er nicht willkommen sein.“ Wir meinen, dann müsste man dem Türken
Papst Erdogan für den Rest seines Lebens einen Maulkorb verpassen. Die
unqualifizierten Äußerungen der letzten Jahre reichen nämlich für ein ganzes
Leben. Alleine schon deshalb würden wir uns Özdemir als Außenminister wünschen.
Den wird er in der Türkei ja wohl kaum in Haft nehmen, oder?
Dienstag, 10. Oktober 2017
Jetzt doch Obergrenze für Flüchtlinge
Die heutige Entscheidung der beiden Schwesterparteien CDU
und CSU nun doch eine Obergrenze für Flüchtlinge einzuführen, erinnert ein
wenig an den Streit zweier Schwestern, die sich ein Zimmer teilen und deshalb
wissen, dass sie irgendeinen Kompromiss finden müssen. 200.000 Asylsuchende
sollen künftig noch jedes Jahr aufgenommen werden. 305.000 ist die Zahl, die
man bislang offiziell an echten Asylgesuchen in 2016 kommuniziert hat. Dabei
darf längst nicht jeder, der sein Hei l in Deutschland sucht, bleiben. Zudem
behält sich die Regelung vor, im Zweifel von der Höchstgrenze abzuweichen.
Kanzlerin Merkel (CDU) will sich einfach nicht das Zepter aus der Hand bei der
Flüchtlingsfrage nehmen lassen, hat aber auf der anderen Seite auch die AfD im
Kreuz, die noch härtere Regelungen fordert. Außerdem, so Merkel, wolle man
keinen, der an Deutschlands Grenzen klopft und Hilfe sucht, abweisen. Eine
Regelung also, die im arabischen Raum nicht besser hätte gefunden werden
können. Beide Seiten behalten ihr Gesicht und sind nun – ganz Schwestern –
wieder vereint, wenn es darum geht, die anderen potentiellen „Zimmerbewohner“
FDP und Grüne gemeinsam ins Visier zu nehmen. So etwas nennt man eben Politik.
Freitag, 6. Oktober 2017
Umverteilung von Flüchtlingen
Am Dienstag lief die auf zwei Jahre angelegte Umverteilung von Flüchtlingen aus Italien und Griechenland auf andere EU-Staaten aus. Die Situation hat sich gegen gegenüber 2015 entschärft, denn es müssen weniger Menschen „umverteilt“ werden. Die EU-Kommission sieht ihrerseits das Umverteilungsprogramm als „Erfolg“ an. So jedenfalls eine Sprecherin der Brüsseler Behörde. Danach sei die Zahl an Flüchtlingen seit dem Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspakts um 97 Prozent zurückgegangen. Folgerichtig müssen auch weniger Menschen betreut und in andere Länder zugewiesen werden. Es mutet dabei beängstigend an, dass wir ein Land wie die Türkei – das erkennbar Menschenrechte mit Füßen tritt und gegen das seitens der EU kein Mittel möglich ist, hier Einfluss zu nehmen – für Flüchtlinge ein sicherer Ort sei. Aber wenn Politiker schon nicht einmal ermöglicht wird, eigene Stützpunkte zu besuchen, wie soll dann die Presse über gegebenenfalls vorhandene Missstände in Flüchtlingslagern der Türkei schreiben – so es diese gibt? Vom Gegenteil versucht man uns auch nicht zu überzeugen.
Mittwoch, 4. Oktober 2017
Hohe Mieten machen arm
Während Politiker in Deutschland um
Regierungsposten kämpfen, kämpfen viele Mieter in Deutschland darum, durch hohe
Mieten nicht zu verarmen. So jedenfalls muss man die Studie der gewerkschaftsnahen
Hans-Böckler-Stiftung basierend auf umfangreichen, aktuellen Erhebungen der
Berliner Humboldt-Universität lesen. Danach geben 40 Prozent der Mieter in Deutschlands
Großstädten mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Kaltmiete aus. Bundesweit
liegt der Schnitt aber auch bei 26,8 Prozent. Besonders benachteiligt sind nach
der Studie Haushalte mit geringem Einkommen. Nicht selten werden hier 50
Prozent des Haushaltseinkommens für die Miete fällig. Nicht selten meint dabei
jeder zweite. Noch drastischer trifft es 1,3 Million Großstadthaushalte: Diese
haben nach Abzug der Miete lediglich ein verbleibendes Resteinkommen, das unter
der Hartz-4-Grenze liegt. Den
Immobilienverbänden geht diese Situation kräftig gegen den Strich. Sie fordern
seitens der Regierung ein Umdenken in der Wohnungspolitik. Denn mehr Förderungen
und weniger Bürokratie bedeute auch mehr bezahlbare Wohnungen in Deutschland –
und davon würden noch rund 1,5 Millionen hierzulande gebraucht.
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